Letzte Aktualisierung: 18.08.2019

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Holz wächst zu langsam, um klimaneutral zu sein

Holz gilt gemeinhin als klimaneutral. Beim Verbrennen wird also nur soviel CO2 freigesetzt wie der Baum vorher aus der Atmosphäre aufgenommen hat. Dieser Kreislauf galt als unbedenklich für den Klimawandel. Wissenschaftler weisen nun aber vermehrt darauf hin, dass Holz für den Klimawandel nicht als neutral betrachtet werden kann. Der Grund: Das Wiederanpflanzen von Bäumen dauert zu lange.

Wenn es um die Erreichung unserer Klimaziele geht, kann Holz nicht weiterhelfen. Es wächst einfach zu langsam, bevor Kipppunkte eintreten könnten. (Foto: energie-experten.org)

Wenn es um die Erreichung unserer Klimaziele geht, kann Holz nicht weiterhelfen. Es wächst einfach zu langsam, bevor Kipppunkte eintreten könnten. (Foto: energie-experten.org)

Bäume können unserem CO2-Budget keinen Kredit geben

Holz als Problemlöser der Klimakatastrophe verursacht bei vielen Menschen Glücksgefühle. So löste eine Studie von der ETH Zürich, dernach das Pflanzen von wenigen Milliarden Bäumen die entscheidenden Mengen an CO2-Emissionen aus unserer Atmosphäre fischen könnte, einen medialen Hype aus, dem sich sogar Politiker wie Armin Laschet, dem Ministerpräsidenten Nordrhein-Westfalens, anschlossen, der kurzfristig eine Baumprämie für das Pflanzen von Bäumen auslobte.

Ebenso motivierend wirkte die Meldung, dass in Äthiopien 354 Millionen Setzlinge in zwölf Stunden gepflanzt wurden. Auf einmal erschien es so, als ob wir alle kollektiv an ein paar Sonntagnachmittagen den Klimawandel stoppen können. Doch so einfach ist es nicht. Denn, was viele Medien nicht wirklich zur Kenntnis nehmen wollten, Bäume wachsen zu langsam. Sie brauchen rund 40 Jahre. Ein Zeitraum, indem unser Klima bereits irreversibel mit weiteren CO2 geschädigt werden würde.

Natürlich ist es nicht schlecht Bäume zu pflanzen. Nur unserem jetzigen CO2-Budget kann dies nicht als Kredit weiterhelfen. Auch die Schweizer Forscher machten hierauf aufmerksam: Es dauere Jahrzehnte, bis die gepflanzten Bäume die Mengen an CO2 aus der Atmosphäre holen könnten, die wir jetzt durch Verbrennen unserer Bäume emittieren.

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Grüne Holz-Subventionen finanzieren fossile Großkraftwerke

Die Bäume, die wir heute verheizen, heizen also den Klimawandel an. Das mag für den einzelnen Kamin, der wenige Male im Jahr zum stilvollen Feuermachen angeheizt wird, weniger ins Gewicht fallen. Jedoch werden in Europa auch Kraftwerke mit u.a. Holzpellets gefüttert, um die eigenen CO2-Reduktionsziele zu erreichen. Diese Holzpellets werden zudem teils von Übersee importiert. So steuert diese „Biomasse“ einen signifikanten Anteil zur Klimabilanz Europas bei. Auch Biokraftstoffe aus Holz sind denkbar, welche das Problem, dass unsere Bäume zu langsam nachwachsen, noch verschärfen könnte.

Die Vorstellung einer „neutralen Kohlenstoffwäsche“ nachwachsender Rohstoffe muss also revidiert werden. Dies ist insbesondere wichtig, da die Politik dies noch nicht erkannt zu haben scheint. Denn nach wie vor geht die Politik davon aus, dass das Verbrennen von Holz zur Stromerzeugung jetzt eine große Menge Kohlenstoff in die Atmosphäre ausstößt, die dann, wenn der Wald nachwächst, schließlich zurückgesaugt wird. Aber dies dauert zu lange. Wir werden in den nächsten Jahrzehnten Kippunkte erreichen, nach denen der Klimawandel mit seinen Folgen nicht mehr aufzuhalten ist. Somit ist Holz kurzfristig nur ein weiterer „fossiler Brennstoff“.

CO2-Amortisationszeit dauert für Klima-Kipppunkte zu lange

In Bezug auf das Klima kommt es hauptsächlich auf die Kurzfristigkeit an. Forscher gehen bei der „Amortisationszeit“ des Holzes, also der Zeit in der die Bäume nachwachsen können und die gleiche Menge CO2 aufnehmen, von etwas mehr als vierzig Jahren aus. Ein Zeitraum, der weit über den vom IPCC als entscheidend für die Reduzierung der CO2-Emissionen ermittelten Zeitraum hinausgeht. Denn in der Zwischenzeit kann der von Ihnen emittierte Kohlenstoff potenziell irreversible Auswirkungen haben, die auftreten können, bevor die langfristigen Vorteile realisiert werden.

Der Irrglaube in der Politik äußert sich in entsprechenden Regularien: Das Fällen von Bäumen wird aktuell noch als klimaneutral behandelt, was bedeutet, dass Energieversorger Holz in ihren alten Anlagen verbrennen und Subventionen für die theoretische Reduzierung ihrer Emissionen erhalten.

Laut regenwald.org verfeuert allein der Konzern Drax in den drei Blöcken eines Kohlekraftwerks in Yorkshire 13,6 Millionen Tonnen Holz pro Jahr. Damit verheizt Drax mehr Holz als im waldarmen Großbritannien pro Jahr erzeugt wird, um damit lediglich 0,78% des Energiebedarfs des Landes zu decken. Fast alles Holz importiert Drax in Form von Pellets aus Übersee. Das meiste Holz stammt aus dem Süden der USA – dafür werden dort Sumpfwälder kahlgeschlagen und die Lebensräume Tausender Arten zerstört. Für die Verfeuerung ganzer Wälder erhielt Drax allein 2017 umgerechnet über 800 Millionen Euro Subventionen.

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Nicht jedes Waldgebiet ist gleichermaßen wieder aufforstbar

Und das Verfeuern von solchen Sumpfwäldern weist auf ein weiteres Problem hin: Nicht jedes Waldgebiet ist gleichermaßen wieder aufforstbar. So entstehen im Amazonas keine neuen Wälder, sondern es entstehen aufgrund der Bodeneigenschaften Weide. Gerade diese Wälder sind aber lebenswichtige Kohlenstoffsenken, deutlich wichtiger als andernorts z. B. in Nordamerika.

Zudem kommt hinzu, dass Bäume nicht „linear“ wachsen und auch nicht-linear CO2 aufnehmen. Bäume wachsen besonders schnell und nehmen entsprechend viel CO2 in ihren mittleren Jahren auf. Es ist daher hinsichtlich der jetzigen CO2-Einsparung sinnvoller die Bäume weiterwachsen zu lassen, denn diese nehmen in ihrer zweiten Lebenshälfte mehr CO2 auf als in ihrer ersten.

Diese Meinung vertreten auch hunderte Wissenschaftler, die die Konsequenzen ihrer Forschungen unmissverständlich im „Letter from Scientists to the EU Parliamanet regarding Forest Biomass“ an das EU Parlament adressierten. Bisher haben die Wissenschaftler keine Antwort erhalten.

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