Am vergangenen Freitag wurde eine neue Kleinwindkraftanlage für das Gästehaus der Biologischen Anstalt Helgoland (BAH) eingeweiht. Die Mikrowindturbine soll zukünftig den Strombedarf für das so genannte Mielck-Haus im Helgoländer Unterland mit decken. Das Besondere der Kleinwindkraftanlage sind die vertikalen Rotorblätter, die besonders leise arbeiten und sicherstellen, dass auch bei turbulenten Winden Strom erzeugt wird.
Die erwartete Gesamtleistung der Anlage beträgt bis zu 7.500 Kilowattstunden pro Jahr und kann aus dieser Windenergie damit einen Teil des Strombedarfs des Gästehauses im Unterland decken, das pro Woche von etwa 44 Studenten bewohnt wird, die für Universitätskurse an die BAH kommen. Die vertikalen Rotoren haben eine Länge von fünf Metern und drehen sich parallel zum Mast, der seinerseits 15 Meter hoch aufragt. Die Kleinwindkraftanlage arbeitet durch die vertikale Rotationsachse besonders leise und eignet sich damit auch für den Betrieb in Wohngebieten. Die Anschaffung der Anlage hat etwa 35.000 Euro gekostet und die Turbine konnte innerhalb weniger Tage errichtet werden.
Ob sich die Anlage auf Zugvögel auswirkt, wird von den Biologen der BAH in Kooperation mit dem Institut für Vogelforschung "Vogelwarte Helgoland" untersucht. Falls erforderlich, kann sie bei bestimmten Wetterlagen während des Vogelzuges beleuchtet oder abgeschaltet werden. "Schließlich wollen wir nicht, dass die Nutzung erneuerbarer Energien zum Schutz des Klimas zu einer Belastung der Natur wird", erläutert Prof. Dr. Karen Wiltshire, Leiterin der BAH, anlässlich der Einweihung der Kleinwindkraftanlage.
Die Biologische Anstalt Helgoland (BAH) ist eine meeresbiologische Forschungs- und Serviceeinrichtung auf der Nordseeinsel Helgoland. Sie ist neben der Station auf Sylt einer der beiden Forschungsstationen des Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Deutschland. Universitäten und Forschungseinrichtungen steht an der BAH ganzjährig ein umfangreiches Dienstleistungsangebot, inklusive Unterkunft und Materialbeschaffung zur Verfügung. Die Helgoländer Meeresstation des Alfred-Wegener-Instituts unterstützt Gastforscher mit einem modernen Laborbetrieb und der Nutzung von Bibliotheksdiensten. Forscher finden an der Meeresstation zudem optimale Bedingungen zur Sammlung und Hälterung mariner Organismen.
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