Innerhalb einer kostenlosen Energieberatung besuchen zwei Stromsparhelfer der Caritas und der Energie- und Klimaschutzagenturen einkommensschwache Haushalte und führen eine Bestandsaufnahme aller elektrischen Geräte und ihres Stromverbrauchs durch. Bei einem zweiten Besuch bringen sie Soforthilfen wie z. B. Energiesparlampen, schaltbare Steckerleisten, Kühlschrankthermometer und Zeitschaltuhren mit und analysieren gemeinsam mit den Hilfeempfängern, wie sie durch intelligenteres Verbrauchsverhalten ihre Stromkosten weiter reduzieren können.
Alleine durch den Einsatz der Energiesparhilfsmittel reduzieren die Haushalte ihren Stromverbrauch und ihre Stromkosten um durchschnittlich 86 Euro pro Jahr. Das entspricht einer Verbrauchsreduzierung von rund 13 Prozent. Und das bei einem durchschnittlichen Wert der Energiesparartikel von 65 Euro. Von den Einsparungen profitieren aber nicht nur die Empfänger von Arbeitslosengeld II, Wohngeld oder Sozialhilfe. Auch Bund und Kommunen haben finanzielle Vorteile, weil sie an Transferhaushalte weniger Zuschüsse zu den Stromkosten zahlen müssen.
An dem bundesweiten Projekt "Stromspar-Check" von Deutschem Caritasverband und Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD) haben sich seit 2008 mittlerweile über 80.000 einkommensschwache Haushalte in über 100 Kommunen erfolgreich beteiligt. Die Finanzierung dieser Energieberatung erfolgt über die Nationale Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums. Als Stromsparhelfer fungieren bei diesem Projekt Langzeitarbeitslose, die ein intensives Fach- und Kommunikationstraining erhalten.
Beide Verbände begrüßen den Vorstoß des Bundesumweltministeriums, dieses erfolgreiche Präventionsprogramm gegen Energiearmut auf eine breitere Basis zu stellen. Um Haushalte beim Strom sparen zu unterstützen, hat Bundesumweltminister Peter Altmaier vorgeschlagen, bis 2020 allen Deutschen eine kostenlose Energieberatung zu ermöglichen. So soll es den Verbrauchern leichter gemacht werden, Strom einzusparen. Laut Altmaier sollen einkommensschwache Haushalte zukünftig auch Hilfen zur Anschaffung energieeffizienter Geräte erhalten können.