Letzte Aktualisierung: 23.11.2010

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Kritik am Ausbauszenario der neuen dena-Netzstudie II

Kritik am Ausbauszenario der neuen dena-Netzstudie II

Kritik am Ausbauszenario der neuen dena-Netzstudie II

Heute wurde von der Deutschen Energie-Agentur (dena) die neue dena-Netzstudie II zum Ausbaubedarf der Stromnetze vorgestellt. Der dena-Netzstudie II zufolge sind 3.500 Kilometer neue Stromtrassen bis zum Jahr 2020 notwendig. Kritik regt sich nun vor allem an den Annahmen und Szenarien, die diesem Ergebnis zugrunde liegen.

"Diese Zahl beruht auf fragwürdigen und unklaren Annahmen der Energiekonzerne und Netzbetreiber, die an der Studie mitgeschrieben haben", kritisierte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. So hängt der Netzausbaubedarf auch davon ab, mit welchem Kraftwerkspark gerechnet wird: Je mehr unflexible Kohle- und Atomkraftwerke mit ihrem Strom die Leitungen verstopfen, desto größer wird der Systemkonflikt im Netz mit dem schwankenden Stromangebot aus Wind und Sonne. "Wer die Laufzeiten der Atomkraftwerke verlängert, darf sich über Widerstand gegen neue Stromleitungen nicht wundern. Wie eine Studie der Universität Magdeburg erst kürzlich belegt hat, akzeptiert die Bevölkerung den Netzausbau nur, wenn er für den Ausbau der erneuerbaren Energien erforderlich ist", so Miller.

NABU und der Deutsche Naturschutzring (DNR) bekannten sich zum naturverträglichen Ausbau der erneuerbaren Energien, der neben intelligenten Steuerungstechnologien und Energiespeichern auch neue Stromleitungen erfordert. "Wir müssen den Netzausbau auf das absolut Notwendige begrenzen. Dort, wo für Anschluss und Transport von Wind- und Sonnenenergie neue Stromleitungen benötigt werden, muss die Politik unter Beteiligung der Naturschutzverbände und der betroffenen Bevölkerung Lösungen finden", forderte DNR-Generalsekretär Helmut Röscheisen.

Dabei seien auch innovative Technologien wie Erdkabel oder Hochtemperaturseile einzusetzen, die in der dena-Studie als zu teuer abgelehnt würden. "Neue Stromleitungen gehören überall dort unter die Erde, wo Mensch und Natur durch Freileitungen unzumutbar beeinträchtigt werden. Im Vergleich zu Freileitungen zerstören Erdkabel nicht das Landschaftsbild, gefährden keine Vögel und werden von der Bevölkerung eher akzeptiert", so Röscheisen.

"Die Dena-Studie suggeriert zwar, sie ermittle den Bedarf neuer Stromleitungen aufgrund des Ausbaus der erneuerbaren Energien. Tatsächlich wird der Bedarf jedoch durch AKW-Laufzeitverlängerungen, neue Kohlekraftwerke und die Ausweitung des internationalen Stromhandels deutlich erhöht", sagte der Energieexperte Thorben Becker vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zur heutigen Vorstellung der dena-Netzstudie II.

Der BUND weiter: Ein zukunftsfester Umbau der Stromnetze in Deutschland sei nur möglich, wenn es eine klare Richtungsentscheidung für die hundertprozentige Stromversorgung aus erneuerbaren Energiequellen gebe. Weil aber die Bundesregierung längere Laufzeiten für Atomkraftwerke und den Neubau von Kohlekraftwerken befürworte und zugleich verkünde, die erneuerbaren Energien ausbauen zu wollen, erhöhe sich zwangsläufig das Angebot konkurrierender Stromlieferanten mit sich widersprechenden Anforderungen an ein künftiges Stromnetz.

Der BUND forderte die Veröffentlichung aller Daten, die den Betreibern der Stromnetze über durchzuleitende Strommengen, die entsprechenden Quellen und den jeweils zu erwartenden Bedarf vorliegen. Die Dena-Netzstudie könne und dürfe eine bundesweite Stromnetzplanung nicht ersetzen. "Um die umfassende Beteiligung der Öffentlichkeit an der Netzplanung zu vermeiden, hat die Bundesregierung die entsprechende EU-Richtlinie nicht korrekt umgesetzt. Deshalb muss die intransparente Netzstudie Zwei der Dena durch eine öffentliche bundesweite Stromnetzplanung mit strategischer Umweltprüfung und intensiver Öffentlichkeitsbeteiligung ersetzt werden", sagte Becker.

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