Letzte Aktualisierung: 12.08.2010

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Kundennahe Anwendungsforschung über Smart Meter

Im Projekt "RESIDENS – Effizientere Energienutzung durch systemtechnische Integration des privaten Endabnehmers" untersuchen Forscher, wie Stromkunden motiviert werden können, Energie aus erneuerbaren Quellen effizienter zu nutzen. Dabei arbeiten Wissenschaftler der Technischen Universität Ilmenau, des Fraunhofer-Anwendungszentrums für Systemtechnik AST und des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie IDMT in Ilmenau zusammen. Grundvoraussetzung ist, dass Kunden informiert werden, wann sie wie viel Strom verbrauchen, und ob der Gebrauch von Öko-Strom auch ökonomisch interessant ist.

Aus diesem Grund setzen die Forscher elektronische Stromzähler sogenannte Smart Meter ein. Die Stromzähler messen den Stromverbrauch und senden die gespeicherten Daten automatisch an den Messdienstleister. "Die Smart Meter ermöglichen es, die Werte auf unterschiedliche Art und Weise auszuwerten", erläutert Dr.-Ing. Peter Bretschneider vom AST. So lassen sich zum Beispiel sowohl der aktuelle Stromverbrauch als auch die Stromkosten der Kilowattstunde anzeigen. So kann der Verbraucher direkt verfolgen, wie viel Energie er in einer bestimmten Zeit verbraucht hat. Daraus kann der Verbraucher folgern, welche Tätigkeiten beziehungsweise welche elektrischen Geräte für den Stromverbrauch verantwortlich sind und die Benutzung dieser Geräte hieran anpassen. So weiß der Kunde, dass Strom in der Nacht besonders günstig ist und startet erst dann seine Waschmaschine.

Um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen, arbeiten die Energie-Experten auch an Anwendungen für ein Webportal. Dort können die Nutzer dann auf einen Blick sehen, wie hoch die Stromkosten im vergangenen Jahr waren, wie viel Energie sie heute verbraucht haben und wie hoch die Stromkosten gestern waren. Außerdem lässt sich in der Jahresübersicht erkennen, in welchen Monaten man besonders viel elektrische Energie verbraucht hat. Die Tagesübersicht macht deutlich, um welche Uhrzeit der Stromverbrauch am höchsten war. Über das Portal erfahren die Nutzer aber auch, wann Öko-Strom günstig ist und wieviel CO2 bei ihrem aktuellen Verbrauchsverhalten entsteht. Dann entscheiden sich Stromkunden möglicherweise öfter, auf Energie aus erneuerbaren Quellen umzusteigen.

Das Vorhaben gliedert sich in drei Teilprojekte: Zunächst untersuchen die Wissenschaftler, wie die Stromkunden energiepolitische Maßnahmen bewerten und welche energiebezogenen Verhaltensweisen sie haben. In der zweiten Phase prüfen die Experten, ob die Kunden den elektronischen Stromzähler annehmen. "Dabei sollen die Stärken und Schwächen der systemtechnischen Integration der Smart Meter sowie mögliche Verbesserungen aus Endabnehmersicht umfassend analysiert werden", berichtet Bretschneider. Auf Basis der Ergebnisse aus den ersten beiden Untersuchungen wollen die Forscher dann die Kompetenz der Stromkunden im Umgang mit Smart Metern und Energieeffizienz-Maßnahmen fördern. "Smart Metering ist mehr als nur intelligentes Auslesen von Zählerdaten. Es umfasst das gesamte Spektrum von der Tarifierung über die Zähler- und Kommunikationstechnologien bis hin zur Datenverwaltung und –aufbereitung", betont Bretschneider.

Quelle: Fraunhofer-Anwendungszentrum für Systemtechnik Ilmenau (IOSB)

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