Wärmepumpen sind nicht nur für Neubauten geeignet. Dies hat sich mittlerweile rumgesprochen. Dass Wärmepumpen allerdings auch in Mehrfamilienhäusern für eine sichere Wärmeversorgung sorgen können, ist Vielen noch nicht geläufig. Dass dies effizient und wirtschaftlich möglich ist, zeigen jetzt drei Mehrfamilienhäuser nahe dem Schweriner Stadtzentrum, die im Rahmen einer energetischen Gebäudesanierung auf das Niveau eines KfW-Effizienzhauses 70 saniert wurden.
Luft-Wasser-Wärmepumpen sorgen für Raumwärme und Warmwasser
Bei der Altbausanierung dieser Mehrfamilienhäuser wurden unter anderem neue Fenster und eine hochwirksame Wärmedämmung nachgerüstet. Als Heizung kamen dann Luft-Wasser-Wärmepumpen zum Einsatz. Die so erzeugte Wärme wird in den Schweriner Mehrfamilienhäusern aus den zwanziger Jahren, die über vier bis acht Wohneinheiten verfügen, über eine Fußbodenheizung in den Wohnwärmen verteilt. Im Untergeschoß der Gebäude wurden jeweils Pufferspeicher sowie 35 Liter fassende Frischwassermodule installiert, um die Wohnungen mit Warmwasser zu versorgen.
Zubadan-Technik garantiert volle Heizleistung bis minus 15 °C Außentemperatur
Die drei Luft-Wasser-Wärmepumpen erzeugen sowohl die Wärme für die Heizungen als auch für das Trinkwasser im monovalenten Betrieb, ohne dass ein zusätzlicher Elektroheizstab erforderlich wäre. Möglich wurde dies durch die patentierte Zubadan-Technik des Herstellers Mitsubishi Electric. Bei kalten Außentemperaturen wird ein Teil des gasförmigen Kältemittels verflüssigt und direkt in den Kompressorkreislauf gespritzt, um für eine zusätzliche Kühlung des Verdichters zu sorgen. Dieses Verfahren bietet zwei Vorteile: Zum einen wird der Kompressor gekühlt und vor Verschleiß geschützt. Zum anderen führt die zusätzliche Einspritzung dazu, dass die Drehzahl des Verdichters erhöht werden kann und so der Kältemittelfluss während des Betriebes konstant bleibt. Das Kältemittel kann also auch bei sehr tiefen Außentemperaturen von minus 15 °C und darunter genügend Wärme aus der Außenluft aufnehmen und an den Heizprozess abgeben.
Luft-Wasser-Wärmepumpen sorgen für 40 % Heizkostenersparnis
Auf Wunsch der Eigentümer des Mehrfamilienhauses wurden die Luft-Wasser-Wärmepumpen in den angrenzenden Innenhöfen aufgestellt. Je nach Wärmebedarf wurden die Wärmepumpen in unterschiedlichen Leistungsstufen ausgelegt. So hat zum Beispiel das Gebäude in der Bahnhofstraße acht Wohneinheiten mit rund 400 Quadratmeter Wohnfläche und einen relativ hohen Warmwasserbedarf. Deshalb kommt hier eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit 23 kW Heizleistung zum Einsatz. Diese versorgt neben der Fußbodenheizung auch einen 1000l-Pufferspeicher und 2 Frischwassermodule. Die beiden anderen Gebäude wurden jeweils mit 14 kW Wärmepumpen ausgestattet, die zwischen 230 und 280 Quadratmetern Wohnfläche beheizen und Warmwasser zur Verfügung stellen. Nach einem Jahr Betriebszeit liegen die Einsparungen für die Heizkosten durch den Einsatz der Luft-Wasser-Wärmepumpen bei rund 40 % unter denen für eine konventionelle Wärmeerzeugung.