Wenn es um die Auswahl energieeffizienten Mehrscheiben-Isolierglases geht, so werden Gütezeichen und Prüfsiegel innerhalb eines Bau- oder Sanierungsprojekts eine immer wichtigere Orientierungs- und Entscheidungshilfe. Dies wird umso wichtiger, desto mehr Isolierglas-Fenster von ausländischen Produzenten auf den Markt drängen, deren Kennzeichnung sich nicht nach den technischen und energetischen Standards des RAL-Gütezeichen richtet, sondern lediglich mit einem CE-Zeichen versehen sind. Das CE-Zeichen sagt jedoch im Gegensatz zum RAL-Gütezeichen nichts über die Qualität von Mehrscheiben-Isolierglas aus.
Voraussetzung für die Verleihung des RAL-Gütezeichens für Mehrscheiben-Isolierglas ist die Untersuchung der Qualität der von den Mitgliedern der Gütegemeinschaft Mehrscheiben-Isolierglas (GMI) hergestellten Fenster durch Eigen- und Fremdüberwachungen. Diese werden sowohl im Vorfeld der Produktion als auch während der Herstellung des Isolierglases durchgeführt. Ein wesentlicher Prüfungspunkt ist dabei die Funktionsbeschichtung auf dem Glas. Diese ist für wesentliche Eigenschaften des Isolierglases wie den U- und den g-Wert – also die mit dem Glas zu erzielende Wärmedämmung in der kalten Jahreszeit und den kostenlosen, solaren Energieeintrag, der die Heizkosten des Endkunden wirksam reduzieren hilft – verantwortlich.
Die Untersuchung selbst findet meistens beim Hersteller des beschichteten Glases statt. Mögliche Probleme lassen sich so direkt vor Ort abstellen und der Kunde weiß, dass er sich auf die Produktqualität über den gesamten Herstellungsprozess hinweg verlassen kann. Der Isolierglashersteller seinerseits kann gleichzeitig seine Fehlerkosten stark reduzieren. Die Überwachung bei ihm besteht unter anderem aus der Prüfung der funktionsrelevanten Eigenschaften des fertigen Isolierglases. Dazu zählt hauptsächlich die für die dauerhafte Haltbarkeit des Fensters wichtige Dichtheit des Randverbundes.