Die Welt steht vor kurz einem Verkehrsinfarkt. Das meint zumindest Technogerma Systems, die im Vorfeld der Fachmesse Automotive Testing Expo Europe in Stuttgart 100 Fachleute aus Wissenschaft und Industrie zum Thema Energieverbrauch im Verkehr befragt hat. Ein Großteil der Teilnehmer des "Zukunftsreports Mobilität 2013" kommen zu dem Schluss, dass unser bisheriges Mobilitätsverhalten höchstens noch 15 bis 20 Jahre so fortgeführt werden könne und, dass der Energiebedarf herkömmlicher PKW um mindestens 30 Prozent reduziert werden muss.
Herkömmlicher Verbrennungsmotor hat keine Zukunft
Gemäß der Entwicklungszyklen der Industrie sei das eine deutliche Aufforderung, jetzt bereits funktionsfähige Konzepte anzudenken und zur Serienreife zu bringen, kommentiert Dipl.-Ing. Martin Oehmichen von Technogerma. Mehr als 40 Prozent der Maschinenbauer seien sich zudem sicher, dass dem herkömmlichen Verbrennungsmotor kaum die Zukunft weiter gehören kann. Alternative Antriebsmethoden stehen bei der Kosten-Nutzen-Bilanz positiv im Vordergrund, an erster Stelle hybride Konzepte mit einem Verbrennungs- und einem Elektromotor: 52 Prozent sehen dies für die nahe Zukunft an der Spitze.
Umweltbilanz von Elektroautos verbesserungsbedürftig
Ganz andere Einschätzungen bringen die Experten im Bereich der Umweltbilanz: 42 Prozent sind sich sicher, dass ein konventioneller PKW die Umwelt in der Fertigung weniger belastet als Elektro- oder Hybridfahrzeuge. Dem gibt Ingenieur Oehmichen in gewissen Grenzen recht. Alleine die umfangreiche Batterietechnik erfordere einen hohen Einsatz von Produktionsmitteln vor Fertigstellung der Fahrzeuge, auch seien andere Rohstoffe nötig. In Anbetracht der Energiepreise seien demnach reine Elektroautos aktuell keine Alternative. Hohe Stromkosten und mangelnde Reichweite seien hier immer noch die Argumente, die eine langfristige Entwicklung behindern würden.