Die Wissenschaftler der Universität Kassel forschten seit dem 2005 an einer neuen Architektur, um die Flexibilität im Bau und Aufstellung von Pufferspeichern zu verbessern. Dabei experimentierten sie mit Unterstützung des Instituts für Werkstofftechnik der Universität Kassel und dem Reifenhersteller Continental mit verschiedenen wasserdampf-diffusions-beständigen und zugleich robusten, über viele Jahre haltbaren Kunststoffen. Sie entschieden sich am Ende für ein verschraubbares Stahlgerüst, das mit seinen Einzelteilen durch jede Tür passt, vor Ort montiert, dann mit Platten aus Polyurethan ausgekleidet und schließlich mit einer Haut aus Polypropylen innen verschweißt und abgedichtet wird. Das Pufferspeicherwasser gibt seine Wärme dabei über Edelstahlwellrohre oder externe Wärmetauscher an das zu erhitzende Trinkwasser oder die Heizung ab.
Das Standardmodell "Duo" hat eine Speicherkapazität von 2200 Litern. Es verfügt über einen Gummisack als Heißwasserbehälter, den Handwerker oder Hausbesitzer selbst in das Stahlgerüst einhängen können. Das Modell Vario der Firma FSAVE Solartechnik ermöglicht den Aufbau beliebig großer Speicherkapazitäten. So habe ein Kasseler Hausbesitzer damit sein Hallenschwimmbad, das nicht mehr genutzt wurde, zum Wärmespeicher umfunktioniert und darüber einen Wintergarten errichtet, berichtet Roland Heinzen, wissenschaftlicher Mitarbeiter an dem von Professor Dr. Klaus Vajen geleiteten Fachgebiet Solar- und Anlagentechnik der Universität Kassel, das den Pufferspeicher mitentwickelt hat. Große Speichervolumina sorgen für deutlich größere "Reichweiten" der Sonnenkollektoren. Vergangenes Jahr sei es gelungen, bei einem modernisierten und wärmegedämmten Altbau den Warmwasser- und Heizungsbedarf zu rund 75 Prozent mit Sonnenenergie zu decken, sagt der Ingenieur und fügt hinzu: "Das ist enorm."
Die Firma FSAVE Solartechnik, die den Pufferspeicher anbietet, ist mit drei Mitarbeitern gestartet und hat nun bereits zehn Beschäftigte. Bundesweit wurden bereits etwa 70 Speicheranlagen mit einem Volumen von insgesamt 700.000 Litern gebaut. Zu den Kunden zählt auch ein Biogas-Landwirt aus Reinhardshagen. Die größten Projekte des jungen Start-up-Unternehmens finden nur in einem Seecontainer Platz. Denn auch die Industrie hat die Möglichkeiten des Wärmemanagements entdeckt. Die Seecotainer baut FSAVE zu mobilen Heizzentralen aus, die eine Wärmeenergie von bis zu 2000 Kilowattstunden liefern. So können beispielsweise Industriebetriebe, die in ihren Produktionsprozessen naturgemäß häufig Wärmeüberschüsse haben, ihre überflüssige Energie in Form von heißem Wasser speichern und später nochmals nutzen.