Als Anschauungsobjekte im Projekt "Energiemustercampus Universität des Saarlandes: Liegenschaftsweite Energieverbrauchsoptimierung" (EULE) dienen den Wissenschaftlern die eigenen Gebäude auf dem Campus der Uni des Saarlandes. Hier stehen neben Kasernengebäuden aus den 1930er Jahren schnell gebaute Betonhochhäuser aus den 60er Jahren und moderne Laborgebäude mit großen Glasfronten. "Dieser durchmischte Gebäudebestand ist typisch für viele öffentliche Liegenschaften. Angesichts knapper Haushaltsmittel wissen die politischen Entscheidungsgremien dann häufig nicht, an welcher Ecke sie mit Energiesparmaßnahmen anfangen sollen", erläutert Georg Frey, Professor für Automatisierungstechnik der Universität des Saarlandes.
Für das Forschungsprojekt wurden fünf repräsentative Gebäude auf dem Universitätscampus ausgewählt, die unterschiedlich alt sind und mit Laboren, Büros und Seminarräumen auf verschiedene Weise genutzt werden. "In jedem dieser Gebäude werden wir unterschiedliche Methoden zum Energie sparen anwenden. Zum einen wollen wir verschiedene technische Möglichkeiten ausloten, angefangen von einer Gebäudesteuerung, die nicht nur Heizung und Licht energieeffizient steuert, sondern auch die Belüftung und Klimatisierung von Serverräumen integriert", erklärt Frey.
Die Wissenschaftler werden betriebswirtschaftliche Modelle erarbeiten, mit denen die Energiekosten genau berechnet und einzelnen Nutzern zugeordnet werden. Über virtuelle oder auch echte Sparkonten könnten dann Anreize geschaffen werden, um mehr Energie zu sparen und das erwirtschaftete Geld etwa für eine bessere Gebäudesteuerung zu nutzen. Die Umweltpsychologie-Professorin Petra Schweizer-Ries will im Rahmen des Pilotprojektes zudem erforschen, wie Mitarbeiter und Studenten sensibilisiert werden können, um Energie in Gebäuden einzusparen. Dies finge damit an, dass man Räume nur kurz, aber regelmäßig lüftet und die Eingangstüren im Winter geschlossen hält. Dazu kann aber auch beitragen, dass man die Rechner abends herunterfährt und Licht und Beamer nur anschaltet, wenn sie tatsächlich gebraucht werden.