Letzte Aktualisierung: 15.01.2012

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Ökostrom dämpft Börsenstrompreis

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Ökostrom dämpft Börsenstrompreis (Foto: davidphotos - fotolia)

Immer wieder wird in den Medien berichtet, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien den Strompreis stark ansteigen ließe. Schuld sei die Ökostromumlage, die auf alle Stromverbraucher umgelegt wird. So machte sich gestern der stellvertretende Chef der Unions-Bundestagsfraktion Michael Fuchs auf spiegel-online Luft, indem er die ausufernde Solarförderung für die steigenden Strompreise verantwortlich machte. Aber auch Günther Oettinger, EU-Kommissar für Energie, forderte kürzlich auf spiegel-online, stromintensive Industrien zu entlasten: "Bei Gesprächen mit Unternehmen wie Trimet oder ThyssenKrupp höre ich immer wieder, wie sehr die Industrie unter den hohen Strompreisen leidet". Die Entwicklung der Börsenstrompreise lässt hingegen einen anderen Schluss zu. Und auch die optionale Marktprämie könnte zukünftig helfen, die Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien stärker am Strommarkt anzubinden.

So verweist die Agentur für Erneuerbare Energien auf den Strompreisindex des Verbandes der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft (VIK). Demnach ist der Großhandelspreis für die Kilowattstunde Strom im vergangenen Halbjahr kontinuierlich gesunken und hat mittlerweile wieder einen Stand wie vor dem Atommoratorium im Frühjahr 2011 erreicht. "Der Blick auf die Zahlen entkräftet das Argument, die Erneuerbaren Energien sowie deren Vergütung nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz gefährdeten den Industriestandort Deutschland", sagt Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien. Vohrer verweist überdies darauf, dass Strom aus Erneuerbaren Energien durch den sogenannten Merit-Order-Effekt bereits im Jahr 2010 zu einer Absenkung des Börsenstrompreises um gut 0,5 Cent je Kilowattstunde geführt hatte.

"Von dieser Preisdämpfung an der Börse profitieren in erster Linie Industriekunden, die ihren Strom direkt an der Börse einkaufen und gleichzeitig von der besonderen Ausgleichsregelung profitieren", erklärt Vohrer. Die besondere Ausgleichsregelung im Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) macht es energieintensiven Unternehmen möglich, sich von großen Teilen der EEG-Umlage zu befreien. Dadurch sind im Jahr 2010 energieintensive Unternehmen um 1,5 Milliarden Euro entlastet worden. Durch die EEG-Novelle haben seit Anfang dieses Monats noch mehr Unternehmen die Möglichkeit, sich befreien zu lassen. "Die Kosten der EEG-Förderung müssen dadurch zunehmend Mittelstand und Privathaushalte allein tragen", erklärt Vohrer.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW), das den Ausbau der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien in Baden-Württemberg untersuchte. Das ZSW macht in der Studie "Ausbau der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien in Baden-Württemberg" deutlich, dass die Auswirkungen des Ausbaus Erneuerbarer Energien zur Stromerzeugung auf die Strompreise weniger erheblich sei als vielfach angenommen. Laut ZSW wird die spezifische Vergütung für Strom nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz voraussichtlich bis 2015 noch leicht ansteigen und danach zurückgehen. Die Strompreise energieintensiver Unternehmen werden durch den Ausbau Erneuerbarer Energien nicht steigen. Für private Haushalte und das übrige Gewerbe dürfte der Strompreisanstieg in den nächsten Jahren maximal 2% pro Jahr betragen. Dafür sind aber vor allem andere Effekte wie steigende Brennstoffpreise für fossile Energien, Kosten für CO2-Zertifikate etc. verantwortlich.

Zukünftig könnte die Bedeutung der Umlagekosten trotz weiteren Ausbaus Erneuerbarer Energien sogar abnehmen. Helfen soll dabei die jetzt gestartete Marktprämie für Erneuerbare Energien, mit der Stromproduzenten monatlich entscheiden können, ob sie den Strom über das EEG vergüten lassen oder den Strom selbst an der Börse vermarkten. Die Aussichten dafür stehen nicht schlecht. Für den Monat Januar 2012 haben nach Angaben des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) bereits mehr Betreiber von Windenergie-Anlagen als je zuvor angekündigt, ihren erneuerbaren Strom im Rahmen der optionalen Marktprämie direkt an der Börse zu verkaufen. Um den Ausbau Erneuerbarer Energien stärker an marktwirtschaftlichen Kriterien zu orientieren, kann die so genannte optionale Marktprämie daher einen sinnvollen Beitrag leisten, so der BDEW.

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