Der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Rainer Brüderle, hat gestern die Sitzung der Plattform "Zukunftsfähige Netze" im Bundeswirtschaftsministerium eröffnet und den offiziellen Startschuss für deren Arbeit gegeben. Damit wird eine Maßnahme aus dem 10-Punkte-Sofortprogramm zum Energiekonzept der Bundesregierung umgesetzt. Zugleich bildet die Netzplattform den zentralen Baustein, um den Nationalen Pakt für neue Netze mit Leben zu füllen, für den sich Bundeswirtschaftsminister Brüderle bereits im vergangenen Jahr ausgesprochen hat.
Die Netzplattform sieht verschiedene Gremien vor: Ein regelmäßiges Plenum wird die Fortschritte bündeln. Flexible Arbeitsgruppen können einzelne Aspekte vertiefen. Ein Beirat flankiert die praktische Arbeit und schlägt die Brücke zu Politik, Wissenschaft und gesellschaftlichen Gruppen. Eine Geschäftsstelle im Bundeswirtschaftsministerium unterstützt die Tätigkeit der Plattform. In einer Informations-Offensive soll ferner die entscheidende Bedeutung von Netzausbau und -modernisierung für das regenerative Zeitalter verdeutlicht werden. Neben Akzeptanz- und Informationsfragen sind die Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren und die Sicherung von Investitionen und Innovationen im Netzausbau Gegenstand der Arbeiten im Rahmen der Netzplattform. Darüber hinaus stehen zum Beispiel eine effiziente Offshore-Anbindung, der Einsatz innovativer Technologien, Fragen der Systemsicherheit sowie der Themenkreis Smart Grids und Smart Meter im Fokus.
"Die deutsche Energiewirtschaft erhofft sich von der Netzplattform einen sachlichen und fachlich fundierten Dialog. Es geht vor allem darum, den Weg für schnellere Genehmigungsverfahren und für mehr Akzeptanz beim Bau neuer Stromleitungen zu ebnen. Der BDEW wird sich als übergreifender Branchenverband auch weiterhin konstruktiv in die Arbeit der Netzplattform unter Federführung des Bundeswirtschaftsministeriums einbringen. Es muss allen Beteiligten klar sein, dass ohne den Netzausbau ein weiteres Wachstum der Erneuerbaren Energien nicht möglich sein wird. Zu den Übertragungsnetzen kommt noch der Ausbau- und Modernisierungsbedarf in den regionalen Verteilnetzen hinzu. Allein bis zum Jahr 2030 sind nach ersten BDEW-Schätzungen Investitionen in Höhe von 20 bis 25 Milliarden Euro in das Verteilnetz erforderlich. Dies ist in der öffentlichen Diskussion bislang viel zu wenig berücksichtigt worden. Darauf hat der BDEW auch in seinen Anmerkungen zum Energiekonzept der Bundesregierung hingewiesen", so Hildegard Müller, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), zum offiziellen Startschuss der Netzplattform "Zukunftsfähige Netze".
Quellen: BMWi / BDEW