Die Heliatek GmbH hat mit einer organischen Solarzelle einen Wirkungsgrad von 12 Prozent erreicht. Dieser Weltrekord wurde mit Hilfe eines Absorbers erreicht, mit dem die Solarzellen Licht mit unterschiedlichen Wellenlängenbereichen in Energie umwandeln. Im Gegensatz zu den etablierten Technologien seien organische Solarzellen auch bei hohen Temperaturen oder geringem Lichteinfall gute Energieerzeuger. Daher ist der jetzt gemessene Wirkungsgrad von zwölf Prozent mit einer Zelleffizienz von 14 bis 15 Prozent von herkömmlichen Silizium-Modulen und der Dünnschichtphotovoltaik vergleichbar.
Die organischen Solarfolien der Heliatek GmbH basieren auf ultradünnen Schichten aus Elektroden und kleinen Molekülen (Oligomere). Bei der Herstellung werden organische Solarzellen auf Polyester-Folien gedampft. Die fertigen papierdünnen "Energieerzeuger" können problemlos in Fenster oder etwa Fassaden integriert werden, sind kostengünstig und umweltfreundlich. Bereits vor neun Monaten ist Heliatek-Solarzellen ein Wirkungsgrad von 10,7 Prozent bescheinigt worden. Auch schon vorher konnte das Unternehmen zahlreiche Rekorde für sich verbuchen.
Bis zum heutigen Entwicklungsstand war es jedoch ein langer Weg. Am Anfang standen synthetische Farbstoffe als Produkte der Grundlagenforschung des Ulmer Instituts für Organische Chemie II und Neue Materialien. Diese Substanzen sind von Dresdner Physikern um Professor Karl Leo (Institut für Angewandte Photophysik/IAPP) und Dr. Martin Pfeiffer (IAPP, jetzt Heliatek) in Solarzellen eingebracht und getestet worden. Die beeindruckenden Ergebnisse gaben 2006 den Anstoß zur gemeinsamen Ausgründung der Universitäten Ulm und Dresden.
Fernziel aller an Heliatek beteiligten Chemiker, Physiker und Ingenieure ist eine organische Solarzelle, deren Wirkungsgrad der Silizium-Technologie entspricht. "Nur mit der gezielten Entwicklung von neuen und leistungsfähigeren organischen Absorbern können wir die nächste Stufe erreichen. Im hoch kompetitiven und weltweit intensivst beforschten Feld der organischen Photovoltaik wird ein Wirkungsgrad von 15 Prozent als nächster Meilenstein gesehen", sagt der Ulmer Institutsleiter und Heliatek-Mitbegründer Peter Bäuerle.