Letzte Aktualisierung: 28.07.2011

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Pellworm soll Modell für Energiewelt der Zukunft werden

Die nordfriesische Insel Pellworm soll ein Energiespeichersystem aus zentralen und dezentralen Elementen bekommen, das im Smart Grid vernetzt wird. Die Stromverbraucher und Speicher sollen dazu über moderne Datenverbindungen mit den Erzeugungsanlagen verknüpft werden, sodass Stromerzeugung und -verbrauch besser aufeinander abgestimmt werden können. Werden bei viel Wind und Sonneneinstrahlung auf der Insel große Mengen Strom erzeugt, können diese dann direkt in leistungsstarken Batterien sowie in Heizungssystemen von Haushalten gespeichert werden.

Eine Machbarkeitsstudie hat ergeben, dass Pellworm ideale Voraussetzungen für eine Vorreiterrolle für den Aufbau eines integriert en Energiesystems bietet. So gibt es auf der Insel eine große Anzahl von regenerativ en Erzeugungsanlagen, die deutlich mehr Strom erzeugen als auf der Insel benötigt wird. (Foto: Bischoff49 / CC0 Creative Commons / pixabay)

Eine Machbarkeitsstudie hat ergeben, dass Pellworm ideale Voraussetzungen für eine Vorreiterrolle für den Aufbau eines integriert en Energiesystems bietet. So gibt es auf der Insel eine große Anzahl von regenerativ en Erzeugungsanlagen, die deutlich mehr Strom erzeugen als auf der Insel benötigt wird. (Foto: Bischoff49 / CC0 Creative Commons / pixabay)

Zusammen mit der Fachhochschule Westküste und dem Fraunhofer-Anwendungszentrum Systemtechnik wollen die E.ON Hanse AG und die Schleswig-Holstein Netz AG auf Pellworm die Energiewelt der Zukunft im kleinen, überschaubaren Maßstab realisieren. Eine jetzt fertiggestellte Machbarkeitsstudie hat ergeben, dass Pellworm ideale Voraussetzungen für eine Vorreiterrolle für den Aufbau eines integrierten Energiesystems bietet.

Laut der Pellwormer Machbarkeitsstudie gibt es auf der Insel eine große Anzahl von nutzbaren erneuerbaren Energien, die deutlich mehr Strom erzeugen können als auf der Insel benötigt wird. Pellworm hat eine gute Netzinfrastruktur und die Inselbewohner haben aufgrund ihrer langen Erfahrung mit regenerativen Energien eine hohe Akzeptanz für Innovationen.

Die Studie zeigt:

  • Es ist möglich, auf Pellworm ein Energiesystem aufzubauen, dass bei intelligenter Verknüpfung aller Systemkomponenten einen sehr hohen Nutzungsgrad der vor Ort erzeugten Energie möglich macht und damit den notwendigen Transport von Strom optimiert.
  • Neben dem Ausbau der Kommunikations- und Steuerungstechnik erfordert ein derartiges integriertes Energiesystem für Pellworm auch die Errichtung eines Stromspeichers.
  • Im Zusammenspiel mit dem Gesamtenergiesystem in Schleswig-Holstein kann damit auf Pellworm ein Energiesystem der Zukunft errichtet werden.

"Ich finde es sehr gut, dass die Studie zeigt, was hier in Nordfriesland möglich ist", sagt Landrat Dieter Harrsen. "Wenn dieses Projekt bei uns verwirklicht wird, ist dies aber auch ein bisschen verdient. Schließlich haben wir schon heute rund 4.500 Anlagen mit etwa 750 Megawatt Leistung im Kreis, die regenerativen Strom erzeugen. Von den über 1.200 Gigawattstunden werden im Kreis aber nur ca. eindrittel verbraucht, der Rest geht in Nachbarkreise. Damit liegen wir in Schleswig-Holstein ganz weit vorne. Dies zeigt die hohe Bedeutung dieser Anlagen für Nordfriesland. Dass E.ON Hanse und die Schleswig-Holstein Netz AG das Projekt jetzt nach Pellworm bringen, freut mich besonders. Denn die Pellwormer sind schon seit Jahrzehnten mit regenerativer Energieerzeugung vertraut und ihr gegenüber sehr aufgeschlossen. Ich bin gespannt, was bei diesem ausgesprochen anspruchsvollen Projekt herauskommt."

"E.ON engagiert sich mit seiner internationalen Technologiekompetenz auch in der Region. Wir arbeiten derzeit in über 600 Technologieprojekten an der Zukunft der Energieversorgung, zum Beispiel an innovativen Speicherkonzepten", sagte Dr. Dierk Paskert, Aufsichtsratsvorsitzender von E.ON Hanse und bei E.ON für die Verteilnetze in Deutschland verantwortlich. "Pellworm ist ein exzellentes Beispiel, wie diese Technologie vor Ort zur Anwendung kommen kann", so Paskert weiter. "Auf Pellworm werden wir alle Komponenten eines intelligenten Netzes installieren und so heute schon die Energiezukunft von morgen testen. Eine große Rolle spielt dabei die Speicherung von regenerativ erzeugter Energie, die sich dann abrufen lässt, wenn Sonne und Wind nicht zur Verfügung stehen."

"Die Integration von regenerativ erzeugter Energie ist für die Netzbetreiber eine Megaaufgabe. Gerade hier in Schleswig-Holstein werden schon heute rund dreiviertel der eingespeisten Energie dezentral eingespeist", sagt Matthias Boxberger, Vorstand der Schleswig-Holstein Netz AG. "Daher ist eine intelligente Systemvernetzung zwischen Erzeugung, Transport und Verbrauch für die Energiewelt der Zukunft unabdingbar. Dabei werden Energiespeicher eine zentrale Rolle spielen. Die Machbarkeitsstudie hat uns den Weg in die Energieversorgung der Zukunft gezeigt. Diesen Weg wollen wir weitergehen. Zusammen mit unseren Projektpartnern werden wir jetzt an einer Umsetzung arbeiten und die notwendigen Elemente für den Systemausbau abstimmen. Am Ende erwarten wir Ergebnisse, die uns wichtige Hinweise, auch für die Weiterentwicklung der Energiesysteme in ganz Schleswig-Holstein liefern."

"Das besondere an dieser Studie ist, dass hier erstmals Erzeugung, Speicherung, Verteilnetz und Verbrauch gemeinsam betrachtet werden. Einzelne Kombinationen gab es schon, aber diese Komplettbetrachtung ist neu", sagt Prof. Dr. Reiner Schütt, von der Fachhochschule Westküste. "Und dies gilt nicht nur für die eigentlichen Energieflüsse, sondern auch für die notwendigen Kommunikationsmöglichkeiten zwischen den einzelnen Systemkomponenten."

"Die Untersuchung hat gezeigt, dass auf Pellworm und der mit angeschlossenen Hallig Hoge rund 7.000.000 Kilowattstunden Strom im Jahr verbraucht werden", erläutert Steffen Nicolai vom Fraunhofer-Anwendungszentrum Systemtechnik. "Erzeugt wird zwar mit über 22.000.000 Kilowattstunden jährlich deutlich mehr Strom als benötigt, aber nicht immer dann, wenn er von den Haushalten benötigt wird. Deshalb haben wir in der Studie auch nach Speichermöglichkeiten gesucht."

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