Vor wenigen Tagen hat das Raumordnungsverfahren für die Netzanbindung des Offshore-Windparks "Arcadis Ost 1", neben Baltic I der zweite vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns geplante Offshore-Windpark, begonnen. "Damit bereiten wir den Genehmigungsprozess für den Windpark vor. Das zweite und größte Offshore-Projekt im Küstenmeer des Landes rückt näher", so Verkehrsminister Volker Schlotmann.
Vom geplanten Windparkstandort rund 18 Kilometer nördlich von Rügen, soll über See- und Erdkabel die Stromverbindung bis zum Umspannwerk Lüdershagen bei Stralsund hergestellt werden. Die Anlandung des Seekabels erfolgt auf der Insel Rügen. Von dort soll der erzeugte Windstrom über ein Erdkabel bis nach Lüdershagen geführt werden.
Die Zulassungen und Genehmigungen für den Offshore-Windpark "Arcadis Ost 1" erfolgen in mehreren Stufen. Für den Windpark selbst wird im Herbst ein gesondertes Raumordnungsverfahren eröffnet. Nach gegenwärtigem Planungsstand sollen 70 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 350 Megawatt errichtet werden. Gebaut werden soll ab 2014. Etwa 282.000 Haushalte sollen mit dem neuen Windpark mit Strom versorgt werden können. Getragen wird das Projekt von der Projektgesellschaft WV Energie, an der auch das Unternehmen Nordex beteiligt ist.
Im Raumordnungsverfahren für die Netzanbindung des Offshore-Windparks "Arcadis Ost 1" werden sowohl für die Seekabel- als auch für die Erdkabelverbindung unterschiedliche Varianten geprüft. Hierzu können die öffentlichen Planungsträger und Gebietskörperschaften ihre Stellungnahmen einreichen. Auch Bürger können im Rahmen einer öffentlichen Auslegung der Antragsunterlagen prüfen, ob sie von der Netzanbindung betroffen wären und sich gegebenenfalls äußern. Das Ergebnis des Verfahrens wird bis Ende des Jahres vorliegen.
Auf dem Meer weht der Wind stärker und stetiger als an Land. Deshalb wird von Windenergieanlagen auf See rund 50-75 Prozent mehr Energie erzeugt als von Windkraftanlagen an Land. Die technische Herausforderung besteht darin, die Anlagen in relativ weiter Entfernung von der Küste bei relativ großen Wassertiefen zu installieren.
Quelle: Ministerium für Verkehr, Bau und Landesentwicklung Mecklenburg-Vorpommern