Das Umweltministerium hat mit modernen computergestützten Berechnungen für das ganze Saarland eine Abschätzung der Grundwassersituation im Untergrund vornehmen lassen. Damit liegt zum ersten Mal eine landesweite Informationsgrundlage zur Lage des Grundwasserspiegels, Fließrichtungen und Geschwindigkeiten des Grundwassers sowie zur Gewinnbarkeit von Grundwasser vor.
Das Grundwasser ist die Grundlage unserer Trinkwasserversorgung. Über 96% unseres Trinkwassers wird aus Bohrungen gefördert, der Rest stammt aus Quellen, d. h. unser Trinkwasser stammt zu 100% aus dem Grundwasser. Daher sind die Kenntnisse, in welcher Tiefe sich der Grundwasserspiegel befindet, wohin oder wie schnell das unterirdische Wasser fließt, wieviel überhaupt im Gestein gespeichert ist, von allergrößter Bedeutung. Wechselseitige Abhängigkeiten von Grundwasserentnahmen und anderen Nutzungen, wie z.B. Wärmepumpen können zudem leichter erkannt und mögliche Gegenstrategien getestet werden, und die Gefahr, plötzlich vor nicht rechtzeitig erkannten Problemen zu stehen, schwindet.
Zudem macht das Grundwassermodell die Erstellung eines flächendeckenden Modells zur Prognose der geothermischen Eigenschaften des Untergrundes möglich, denn die Wärmeentzugsleistung einer Geothermiebohrung hängt im Wesentlichen von den gesteinspezifischen Wärmeübertragungseigenschaften und dem Grundwasserstand ab (Wasser trägt in hohem Maße zur Verbesserung der Entzugsleistungen bei). Die wärmebezogenen Gesteinseigenschaften werden zur Zeit in der laufenden Potenzialstudie "Tiefengeothermie" ermittelt und können dann auf die im Grundwassermodell enthaltenen Schichten übertragen werden.
Quelle: Saarländisches Ministerium für Umwelt, Energie und Verkehr