Sachsen hat nun den sächsischen Geothermieatlas um weitere Kartenblätter ergänzt. Mit den Karten für Torgau-West und Wurzen stehen nun acht Kartenblätter im Maßstab 1 : 50 000 (GTK 50) zu Verfügung. Die interaktiven Geothermiekarten bieten Planern sowie Bohr- und Heizungsbaufirmen Hilfe bei der Ermittlung der für eine Erdwärmeheizung erforderlichen Bohrtiefe. Bis 2015 soll der Geothermieatlas Karten zur oberflächennahen Geothermie für den gesamten Freistaat Sachsen anbieten.
"Ich sehe hier ein großes Potential, insbesondere bei der Sanierung bestehender Gebäude. Erdwärme ist als erneuerbare Energie in großem Umfang vorhanden, unabhängig von Jahreszeit, Sonneneinstrahlung oder Windverhältnissen. Das macht ihre Nutzung so vorteilhaft", so Umweltminister Frank Kupfer. "Mit den Geothermiekarten erbringen wir Vorleistungen für die Planung. Die Karten erlauben für den jeweiligen Standort eine einfache und schnelle Abschätzung, mit welchem Aufwand zum Beispiel ein Einfamilienhaus beheizt werden kann. Das heißt: die Entscheidung, ob sich Erdwärme lohnt, wird leichter", so der Minister.
Im Freistaat Sachsen ist mit einer für Mitteleuropa "normalen" Zunahme an Erdwärme nach der Tiefe zu rechnen (etwa 3 Grad pro 100 m Tiefe). Die in der Erdkruste gespeicherte Wärmemenge reicht aus, um mit sachgerecht dimensionierten Wärmepumpenanlagen eine Klimatisierung (Heizen und/oder Kühlen) und eine Warmwasserbereitstellung zu gewährleisten. Derzeit werden rund 8800 Häuser in Sachsen mit Erdwärme beheizt. Somit stellt Erdwärme auch in Sachsen seit einigen Jahren zunehmend eine umweltfreundliche Alternative gegenüber konventionellen Systemen auf Öl- bzw. Gasbasis zum Beheizen sowie zur Warmwasserbereitung von Einfamilienhäusern oder auch größeren Gebäuden dar.