Siemens wird mit dem italienischen Kabelhersteller Prysmian eine Gleichstromleitung in der Irischen See installieren. Die Verbindungsleitung zwischen Schottland und England wird bis Ende 2015 in verlustarmer Hochspannungsgleichstrom-Übertragungstechnik (HGÜ) ausgeführt werden. Es ist das erste Mal, dass ein HGÜ-Seekabel mit 600 Kilovolt (kV) Spannung verlegt wird.
Die um 20 Prozent gegenüber bisherigen Leitungen erhöhte Spannung bedeutet eine in gleichem Maße gesteigerte Kapazität. Bei gleichem Kupfer-Querschnitt kann somit mehr Energie übertragen werden, was die Materialkosten senkt. Darüber hinaus sinken die Übertragungsverluste um rund ein Drittel. Die geplante Verbindung wird einen Gesamtverlust von weniger als drei Prozent aufweisen.
Das Projekt "Western HVDC Link†soll die Kapazität innerhalb des britischen Übertragungsnetzes erweitern und so die von der Regierung angestrebte Reduzierung der Kohlendioxid-Emissionen (CO2) unterstützen. Die neue Verbindungsleitung wird den geplanten Ausbau der Erneuerbaren Energien unterstützen. Jener Strom wird beispielsweise in Form von Offshore-Windkraft weit entfernt vom Verbraucher produziert und seine Menge schwankt witterungsbedingt, so dass es schwieriger wird, Stromerzeugung und -verbrauch innerhalb des Netzes auszutarieren.
Der Auftrag beinhaltet sowohl die Verlegung des Seekabels auf der 420 Kilometer langen Route als auch die Installation der HGÜ-Konverterstationen im schottischen Hunterston und im Nordwesten von England. Die Verbindung kann Energie in beide Richtungen übertragen. Der Auftragswert für das Konsortium liegt bei mehr als 1,1 Milliarden Euro. Auftraggeber sind der britische Netzbetreiber National Grid Electricity Transmission und sein schottisches Pendant Scottish Power Transmission.