Im Hamburger Neubaugebiet "Auf der Jahnhöhe" wurde jetzt ein Nahwärmenetz umgesetzt, das ausschließlich erneuerbare Energien zur Warmwasserbereitung verwendet. Dabei kommen eine 100 Quadratmeter große Solarthermie-Anlage und zwei Holzpellet-Kessel zum Einsatz. Die so erzeugte Wärmemenge reicht aus, um die 71 neugebauten Reihen- und Doppelhäuser mit einer Gesamtwohnfläche von fast 10.000 Quadratmeter mit Warmwasser für Heizung und Trinkwasser zu versorgen. Das Nahwärmenetz auf Basis von Holzpellets und Solarenergie ist das derzeit größte in Hamburg.
Der Wärmeverbrauch der gesamten Wohnanlage liegt bei etwa 700 Megawattstunden (MWh) pro Jahr. Die Solarthermie-Anlage besteht aus insgesamt 40 Tieftemperatur-Kollektoren. Der so erzeugte jährliche Anteil der Solarenergie an der Warmwasserbereitung liegt bei rund 35 MWh bzw. fünf Prozent. Die restliche Energie wird über zwei Holzpellet-Kessel mit einer Gesamtleistung von 360 Kilowatt (kW) gewonnen, die in der unterirdischen Heizzentrale rund um die Uhr bereitstehen. Für die Lagerung der Holzpellets steht ein Raum mit einem Fassungsvermögen für 50 Tonnen Holzpellets zur Verfügung. Damit lässt sich der jährliche Gesamtverbrauch der Wohnanlage von 100 bis 120 Tonnen mit nur zwei bis drei Lagerfüllungen abdecken.
Die Speicherung der erzeugten Wärme erfolgt über fünf Pufferspeicher mit einem Volumen von jeweils 2.200 Litern. Erzeugt die Solaranlage bei starker Sonneneinstrahlung so viel Energie, dass sie den Bedarf übersteigt, speichern die Puffer die Restwärme für eine spätere Nutzung. An sonnigen Sommertagen reicht allein die über die Solarkollektoren erzeugte Energie zur Warmwasserbereitung aus. Die Doppelkesselanlage bleibt solange ungenutzt. Durch die Nutzung von erneuerbaren Energien profitieren neben der Umwelt auch die Hausbesitzer von dem modernen Heizkonzept: So erhalten sie aufgrund der Klima fördernden Ausrichtung der Häuser, verteilt auf die nächsten Jahre, eine staatliche Unterstützung von mehreren Tausend Euro.