Wärmepumpe und Holzpelletheizung sind beliebte Heizungssysteme, wenn es um Umweltfreundlichkeit und Heizkostensenkung geht. Einziger Wermutstropfen sind die höheren Anschaffungspreise für Wärmepumpe und Holzpelletheizung, die vielen Interessierten die Entscheidung schwer macht, von konventionellen Systemen wie Öl- oder Gasheizung auf Wärmepumpe und Holzpelletheizung umzusteigen.
Neben der besseren Umweltverträglichkeit und langfristig niedrigen Heizkosten haben Wärmepumpe und Holzpelletheizung darüber hinaus aber noch einen gemeinsamen großen Vorteil: Beide Heizungssysteme bieten langfristig stabile Heizkosten. Wenn Öl- und Gaspreise jedes Jahr weiter steigen, ergibt sich so eine immer höhere Ersparnis und kürzere Amortisationsdauer.
Heizkosten Wärmepumpe: Preisvorteil beruht auf dem Heizsystem
Eine Wärmepumpen-Heizung nutzt Umweltwärme wie Luftwärme, Erdwärme oder die Wärme des Grundwassers. Diese Umweltwärme lässt dann ein gasförmiges Kühlmittel in der Wärmepumpe verdampfen. Dieses Gas wird nun vom Kompressor der Wärmepumpe verdichtet, sodass sich dieses Gas unter Druck erhitzt und eine Temperatur erreicht, die dann zur Haus- und Warmwasserbeheizung eingesetzt wird. Der Kompressor in der Wärmepumpe ist dasjenige Bauteil, das mit Strom betrieben wird. Grundsätzlich gilt bei diesem Prinzip: Umso wärmer und ausreichender die Umweltwärmequelle, desto weniger Strom benötigt der Kompressor.
Bei den Wärmepumpen sind also Erdwärmeheizung und Grund-Wasser-Wärmepumpe mit die sparsamsten Wärmepumpensysteme. Entscheidet man sich zum Beispiel für eine Erdwärmeheizung, so werden rund Dreiviertel der Heizleistung durch kostenlose Erdwärme bereitgestellt. Das andere Einviertel muss dann dem Kompressor durch Strom hinzugefügt werden.
Bei einer Öl- oder Gasheizung wird die Heizleistung zu 100 Prozent aus dem Brennstoff hergestellt. Steigen nun die Strom- und Öl- oder Gaskosten jeweils um 10 Prozent, so erhöht sich die absolute Heizkostensteigerung bei der Erdwärmeheizung im Vergleich zur Öl- oder Gasheizung systembedingt nur um 25 Prozent. Steigen nun die Preise für diese Energieträger jährlich weiter an, so erhöht sich auch die jährliche Heizkostenersparnis und die Amortisationsdauer der Mehrkosten für eine Erdwärmeheizung sinkt.
Heizkosten Holzpelletheizung: Preisvorteil beruht auf der heimischen Verfügbarkeit
Bei einer Holzpelletheizung werden aus Sägemehl und Sägespänen gepresste Holzpellets als Brennstoff eingesetzt. Als Faustregel kann man sagen, dass rund zwei Tonnen Holzpellets dem Heizwert von etwa 1000 Litern Heizöl entsprechen. Im Jahr 2011 mussten im Durchschnitt 233 Euro pro Tonne Holzpellets bezahlt werden mussten. Das besondere daran ist die bisher durchgängig konstante Preisentwicklung von Holzpellets.
Die jährliche Preissteigerungsrate von 2002 bis 2011 betrug laut dem Index des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbandes (DEPV) nur 3,1 Prozent. Dass sich der Holzpelletpreis anders verhält als der schwankende Ölpreis liegt daran, dass Holzpellets ein hauptsächlich heimischer Energieträger ist, der aus Holzspänen gepresst wird. Und aufgrund der hohen Holzvorräte und großen Sägewerksdichte in Deutschland hat sich die Verfügbarkeit von heimischen Holzpellets in den letzten zehn Jahren kontinuierlich verbessert.
Eine Familie, die sich im Januar 2002 eine Holzpelletheizung angeschafft hat, kann nach zehn Jahren Betrieb auf eine rentable Investition zurückblicken. 625 Euro beträgt laut DEPV die durchschnittliche jährliche Einsparung für Holzpelletheizer. Geht man bei der Anschaffung einer Holzpelletheizung von Mehrkosten in Höhe von 5.300 Euro gegenüber einer Ölheizung aus, haben sich diese Mehrkosten nach zehn Jahren durch die günstigeren Holzpelletpreise amortisiert.
Laut DEPV werden seit 2004 die Betriebskostenvorteile beim Heizen mit Holzpellets immer offensichtlicher. Tendenziell wird die Schere zwischen Ölpreis und Holzpelletpreis weiter aufgehen. Dadurch wird der Amortisierungszeitraum einer Holzpelletheizung gegenüber einer Ölheizung noch stärker verkürzt.