Heute hat die Gesellschafterversammlung der SüdWestStrom Kraftwerk GmbH & Co. KG (SWS) beschlossen, das in Brunsbüttel geplante Steinkohlekraftwerk nicht zu bauen. Die beteiligten Stadtwerke haben sich in Tübingen aufgrund fehlender bundespolitischer Gesetze mit Aussagen zur Zukunft der Stromerzeugung aus fossilen Energiequellen, der aktuell mangelnden Wirtschaftlichkeit und der Ablehnung des Projektes durch die neue Landesregierung von Schleswig-Holstein zu diesem Schritt entschieden.
"Bisher hat die Landesregierung unser Projekt stets unterstützt, dies hat sich mit dem Regierungswechsel geändert. Wir Stadtwerke bauen kein Kraftwerk gegen den Willen der schleswig-holsteinischen Landesregierung", sagt Rainer Kübler, Aufsichtsratsvorsitzender der SüdWestStrom Kraftwerk GmbH & Co. KG. In der Koalitionsvereinbarung der neuen Regierung in Schleswig-Holstein wurde festgeschrieben, den Optionsvertrag für das Kraftwerksgrundstück in Brunsbüttel nicht zu verlängern. Ursprünglich sollte eine Entscheidung erst nach Festlegung des zukünftigen Marktdesigns für fossile Kraftwerke getroffen werden. Der Aufsichtsrat der Beteiligungsgesellschaft hatte den 61 Gesellschaftern daher empfohlen, die Planungen für das Steinkohlekraftwerk einzustellen. Das 3,2-Milliarden-Euro-Projekt war geplant mit einer elektrischen Leistung von 1.800 Megawatt und einem Wirkungsgrad von über 46 Prozent. Es hätte zu den modernsten Steinkohlekraftwerken Europas gehört.
"Ich freue mich sehr, dass sich SWS entschieden hat, das geplante Steinkohlekraftwerk in Brunsbüttel nicht zu bauen. Kohlekraft hat keinen Platz in der künftigen Energieversorgung in Schleswig-Holstein. Für die Energiewende setzen wir dagegen unter anderem auf effiziente Speichertechnologie. Ich hoffe, dass mit der heutigen Entscheidung von SWS nicht das Ende des Engagements in unserem Land eingeläutet wird. SWS ist uns ein willkommener Partner, um die Erneuerbaren Energien im Land voranzubringen. Den begonnenen Dialog mit dem Unternehmen werden wir deshalb gerne fortsetzen und Alternativen für die Nutzung der Flächen in Brunsbüttel diskutieren", so der schleswig-holsteinische Minister Robert Habeck.