Letzte Aktualisierung: 07.04.2011

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Stilllegung der Atomkraftwerke führt nicht zu Stromimporten

Aufgrund der dauerhaft hohen Stromexporte würde eine Stilllegung der Atomkraftwerke wie das AKW in Biblis nicht zu Stromimporten führen. (Foto: energie-experten.org)

Aufgrund der dauerhaft hohen Stromexporte würde eine Stilllegung der Atomkraftwerke wie das AKW in Biblis nicht zu Stromimporten führen. (Foto: energie-experten.org)

"Meldungen über höheren Import von Atomstrom bei abgeschalteten Atomkraftwerken sollen die Menschen nur verunsichern. Es gibt aktuell keinen Engpass bei der Erzeugung. Hier zeigt sich nur, dass die Atomwirtschaft mit allen Mitteln gegen ihre eigene Abschaltung kämpft. Für derlei Angstmacherei gibt es keinerlei Anlass", so Ulrich Kelber, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, zu dem in letzter Zeit häufiger in Diskussionen angeführten Argument, dass die Abschaltung von Atomkraftwerken einen stärkeren Stromimport aus dem Ausland nach sich ziehe.

Kelber weiter: Deutschland hat trotz der abgeschalteten Atomkraftwerke keinen akuten Mehrbedarf an Stromimporten. Es steht vielmehr genügend Erzeugungskapazität zur Verfügung. Nach Angaben des Umweltbundesamtes sind nach Abzug der acht stillgelegten AKW noch mindestens 85 Gigawatt an installierter und gesicherter Leistung in größeren Kraftwerken verfügbar. Das Öko-Institut kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Dabei sind notwendige Reserven, erfahrungsgemäß ausfallende Kapazitäten und auch Stillstände wegen Revisionen bereits berücksichtigt. Der heimische Strombedarf hat dagegen in den vergangenen Wochen nur etwa 52 Gigawatt an Leistung abgefragt. Das allein zeigt bereits: Der Zuwachs bei den Importen liegt nicht in fehlender Erzeugungskapazität. Der eigentliche Grund sind die Strompreise: Versorger und Stromhändler decken sich zu günstigen Preisen am europäischen Markt ein. Wenn Strom aus dem Ausland billiger ist und entsprechende Netzkapazitäten verfügbar sind, kommt ein Teil des Stroms von dort. Ist der Strompreis im Ausland höher, geht Strom aus Deutschland dorthin. Daran ist gar nichts Ungewöhnliches.

Simone Peter, saarländische Ministerin für Umwelt, Energie und Verkehr, kommt zu einem ähnlichen Urteil: "Der deutsche Strommarkt kann die kurzfristige Stilllegung der sieben ältesten Atomkraftwerke gut verkraften. Mit einem Exportüberschuss von jährlich bis zu 22 Milliarden Kilowattstunden ist Deutschland – auch dank des verstärkten Zubaus der Erneuerbaren Energien in den vergangenen Jahren – einer der größten Stromexporteure Europas. Dazu kommt eine ungenutzte Kraftwerksreserve von 13.200 Megawatt. Die sieben ältesten AKW plus das AKW Krümmel haben eine Maximalleistung von 8.400 Megawatt. Auch ohne Atomstrom sind also keine signifikanten Probleme hinsichtlich Versorgungssicherheit oder Preisverwerfungen zu erwarten. Fakt ist, dass europaweit Strom an der Börse stündlich gehandelt wird, das heißt, Deutschland importiert zum Beispiel Strom aus Frankreich oder Dänemark und exportiert dafür gleichzeitig in die Schweiz, nach Polen, Österreich oder in die Niederlande. Hier nur einseitig den Stromexport zu thematisieren, führt zur Verunsicherung der Verbraucherinnen und Verbraucher und ist verantwortungslos."

Simone Peter führt folgendes Beispiel für Montag, den 04.04.2011 von 11 bis 12 Uhr, an:

Importe:

Aus Frankreich + 1.309 MW

Aus Dänemark + 45 MW

Aus Tschechien + 937 MW

Importe Gesamt + 2.291 MW

Exporte:

In die Schweiz ‐ 2.536 MW

Nach Polen ‐ 619 MW

Nach Schweden ‐ 436 MW

Nach Dänemark ‐ 101 MW

Nach Österreich ‐ 291 MW

In die Niederlande ‐ 1.405 MW

Exporte gesamt ‐ 5.388 MW

Bilanz: Der Export übersteigt den Import in dieser Stunde um 3.097 MW.

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