Wie es sich in einem energieeffizienten Haus lebt, wird nun ab März 2012 von einer 4-köpfigen Familie im Alltags- und Praxistest erprobt. 132 Bewerber hatten sich für die 15-monatige Testphase beworben. Durch ein wissenschaftlich begleitetes Auswahlverfahren wurde der Teilnehmerkreis auf fünf Familien eingegrenzt, dessen Gewinner nun im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ausgelost wurden. Bis die Testfamilie einzieht kann das Effizienzhaus Plus noch bis zum 29. Februar 2012 in der Fasanenstraße 87 in Berlin-Charlottenburg, jeweils Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr, besichtigt werden.
Der Haustyp "Effizienzhaus Plus" verfügt über eine Photovoltaikanlage auf Dach- und Fassadenflächen des Gebäudes und über eine hocheffiziente Wärmepumpe. So wird Strom produziert und klimafreundlich geheizt. Durch die Isolierung der Gebäudehülle und die optimierte Gebäudetechnik bleibt noch genug Energie übrig, um damit Elektrofahrzeuge laden zu können.
Der prognostizierte Energiebedarf des Einfamilienhauses und der Elektrofahrzeuge liegt deutlich unter dem erwarteten Energieertrag von mehr als 16.000 Kilowattstunden pro Jahr. Damit generiert das Haus mehr Energie als durch Nutzer und Fahrzeuge verbraucht wird. Dieser Strom soll direkt vor Ort Elektrofahrzeuge speisen, die von Audi, BMW, Daimler, Opel und VW für jeweils drei Monate lang zur Verfügung gestellt werden. An diesem bewohnbaren Prototyp wird demonstriert, wie energieeffizientes Bauen und Elektromobilität im Alltag verbunden werden können.
Doch nicht nur aus energetischer Sicht kann das Effizienzhaus punkten: Ein Rückbau- und Recyclingkonzept ermöglicht den sorgsamen Umgang mit Rohstoffen. Das Haus wird so zu einem Ressourcenlager für zukünftige Generationen, das bei einem eventuellen Rückbau fast vollständig wiederverwertet werden kann. So wurde beispielsweise auf das Verkleben einzelner Schichten oder verschiedener Bauteile weitgehend verzichtet, um bei einem späteren Rückbau eine möglichst sortenreine Trennung zu erreichen.