Thermografieaufnahmen machen Wärmeverluste sichtbar. Die Wärmebilder zeigen auf einer Skala von blau bis rot, an welchen Stellen am Haus Wärme entweicht. "Die Notwendigkeit einer Sanierung der Gebäudehülle wird so für Hausbesitzer anschaulich gemacht", sagt Claudia Rist vom Landesprogramm Zukunft Altbau des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Baden-Württemberg. Eine Infrarotkamera misst die Wärmestrahlung von Fassade, Fenstern und Dach und stellt sie farbig dar. Nur in der kalten Jahreszeit sollten die Aufnahmen gemacht werden: Voraussetzung ist eine Temperaturdifferenz von rund 15 Grad Celsius zwischen Haus und Umgebung. Ideal sind klirrend kalte Winternächte.
Eine Gebäudeenergieberatung zur Erarbeitung eines Sanierungskonzeptes sei aber trotzdem nötig. Da die Wärmebilder Hinweise auf einen energetischen Sanierungsbedarf geben können, sind sie auch als eine Motivationshilfe zu verstehen. Hausbesitzer sehen so auf einen Blick, wo gehandelt werden muss. "Ein richtiges Sanierungskonzept durch einen Energieberater ersetzt das jedoch nicht. Hierfür müssen Energieberater das Gebäude von Keller bis Dach begutachten und die Energieverluste der einzelnen Bauteile berechnen", so Rist. Nur so könne ein energetisch und wirtschaftlich sinnvoller Sanierungsfahrplan erstellt werden.
Unersetzbar sind Infrarotaufnahmen hingegen bei der Qualitätskontrolle nach der Sanierung. Sie zeigen übersichtlich, an welchen Stellen eine Dämmung fehlt, beispielsweise an den Übergängen vom Dach zur Wand. Auch eine unsaubere Verlegung der Dämmung wird erkannt. So können Mängel rechtzeitig behoben werden. Da es viele Möglichkeiten gibt, bei den Aufnahmen und deren Interpretation etwas falsch zu machen, sollten die Bilder nur von gut geschulten Fachleuten gemacht werden.
Quelle: Solar Consulting GmbH