Eine neue Filiale der Tiroler Lebensmittel-Kette MPreis wurde nun als Passivhaus-Supermarkt errichtet. Nach einem Entwurf des Architekten Raimund Rainer und mit wissenschaftlicher Begleitung des Passivhaus Instituts in Innsbruck verbraucht der Supermarkt in Pinswang nahe der deutschen Grenze nur ein Drittel des Stroms vergleichbarer Gebäude. Zum Heizen des Passivhaus-Marktes reicht die Abwärme der Kühlgeräte aus.
Der Heizwärmebedarf des im Dezember 2012 eröffneten Supermarktes liegt gemäß den Anforderungen des Passivhaus-Standards bei 15 kWh/m²a. Die Dämmung wurde aus gestalterischen Gründen von innen angebracht. Im Eingangsbereich helfen ein Windfang, Glasschiebetüren sowie ein Torluftschleier, um auch bei hohem Kundenaufkommen ein übermäßiges Eindringen kalter Außenluft zu verhindern.
Auch die Haustechnik ist dem speziellen Bedarf der Lagerung und dem Verkauf von frischen Lebensmitteln eines Supermarktes angepasst. Eine Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung sorgt für angenehmes Klima beim Einkauf. Eine deutliche Einsparung von Energie wird mit Glastüren an allen Kühlmöbeln erreicht. Die Abwärme der Geräte reicht wegen des geringen Bedarfs eines Passivhauses trotz der verringerten Kühlleistung für die Raumheizung aus.
Der Primärenergiebedarf der in nur sechs Monaten errichteten Filiale ergibt sich rechnerisch zu maximal 300 kWh/m²a. Erste Messungen zeigen, dass der tatsächliche Wert mit etwa 270 kWh/m²a noch geringer ausfällt. Als nächstes soll auf dem Dach der Pinswanger-Filiale eine Photovoltaik-Anlage aufgestellt werden. Dadurch könnte der Passivhaus-Supermarkt auf das Gesamtjahr gerechnet mehr Strom erzeugen, als er verbraucht.