Ein jetzt präsentiertes Marktmodell Elektromobilität (MMEM), entwickelt von der ESMT European School of Management and Technology, simuliert die Auswirkungen unterschiedlicher Rahmenbedingungen wie Marktanreize, Steuern, Subventionen der Infrastruktur, verschiedene Formen der Netzintegration etc. und kann gleichzeitig die Folgen von Veränderungen externer Faktoren wie z.B. Ölpreis und Batteriekostendegression darstellen. "Das Modell hilft, die Folgen politischer Rahmensetzungen für Elektromobilität über die Zeit zu verfolgen und ihre Auswirkungen auf Bürger, Unternehmen, den Staatshaushalt und die Umwelt zu beziffern", erklärt Projektleiter Michael Holtermann. "Überrascht haben uns die großen Neben- und Wechselwirkungen von politischen Eingriffen in den Markt."
Das MMEM ist in der Lage den Markthochlauf unter verschiedenen Voraussetzungen zu prognostizieren. Regulierungs- und Subventionsmaßnahmen der politischen Entscheidungsträger können in ihrem Einfluss auf die zukünftigen Entwicklungen bewertet werden. Insbesondere werden die derzeit weltweit diskutierten Instrumente zur Förderung von Elektrofahrzeugen für den deutschen Automobilmarkt betrachtet. Zu diesen gehören u.a. monetäre Kaufanreize, Sonderabschreibungen für gewerblich genutzte Fahrzeuge, eine emissionsbasierte Dienstwagenbesteuerung, der staatlich geförderte Aufbau von öffentlichen Schnell-Ladestationen und zusätzliche Steuern auf Benzin- und Dieselkraftstoff. Maßgeblich für eine solche Bewertung sind aber nicht nur die Marktanteile der betrachteten Technologien und Segmente und andere marktrelevante Größen, sondern auch umfassendere Ergebnisse in Form einer Kosten-Nutzen-Analyse oder einer volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung.
Das Simulationsmodell zeigt zudem die Marktdurchdringung verschiedener Antriebstechnologien (Benzin, Diesel, Hybrid, Plug-in-Hybrid, Range Extender, Batteriefahrzeug, Gasfahrzeuge, E85 und Brennstoffzelle) für die deutsche Personenfahrzeugflotte bis 2050. Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung der Elektromobilität. Wie das Referenzszenario des Modells zeigt, können auch ohne Eingriffe der Politik und unter Beibehaltung des avisierten Flottenemissionsstandards von 95g/km im Jahr 2030 6 Millionen oder 15% Elektrofahrzeuge als Plug-in-Hybride, Range Extender oder Batteriefahrzeuge auf dem Markt sein. Dabei können sowohl Fahrzeugkäufer als auch deutsche Hersteller von effizienteren und damit hochwertigeren Fahrzeugen profitieren.
Eine Test–Version des Simulationsmodells steht » hier zum Ausprobieren zur Verfügung.