Fest steht, dass knapp 40 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs in Deutschland bei Gebäuden entsteht, was folglich mit einem hohen Kostenaufwand verbunden ist. Ohne den Gebäudesektor und insbesondere ohne eine intensive Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudebestand ist deshalb die Energiewende in Deutschland nicht realisierbar. Dieser Meinung sind auch die Mitglieder der Ständigen Konferenzen der Hochschullehrer Bauphysik und Technischer Ausbau. In einem Offenen Brief an die Bundeskanzlerin vom 17. November 2011 bitten die Experten dringend, einen Weg für eine zeitnahe Umsetzung dieses Förderelements auszuloten und die Förderung auch von Teilsanierungen in den Förderkatalog aufzunehmen. Nur so ist die Energiewende zu realisieren.
Mehr als ein Drittel des Endenergieverbrauchs entfällt auf Heizung und Warmwasserbereitung. Der überwiegende Anteil davon wird in privaten Haushalten verwendet – allein der Anteil für die Raumwärme beträgt 71,6 Prozent. Dieser hohe Anteil wird mit einer modernen Wärmedämmung effektiv verringert, denn so wird weniger Energie für die Beheizung benötigt. Das spart wiederum bares Geld, sowohl für den Hausbesitzer als auch für den Mieter. Dieser positive Effekt wird verstärkt durch die Umsetzung fachgerecht geplanter und durchgeführter Komplettsanierungen. Hierbei sind Wärmedämmung einschließlich erforderlicher Dämmstoffdicken und moderne Fenster abgestimmt auf die dann erforderliche Heizung unter Berücksichtigung erneuerbarer Energien. Alles zusammen drückt den Energieverbrauch nach unten und spart damit dem Hausbesitzer und Mieter bares Geld. Das zeigt unter anderem auch die von der dena veröffentlichte Sanierungsstudie.
Ein wissenschaftlicher Beweis für die energetische Wirksamkeit einzelner Dämmmaßnahmen wie Wärmedämm-Verbundsysteme für Fassaden ist nicht möglich, da allgemein gültige Aussagen über das Wirkpotential von verschiedenen Dämmmaßnahmen nicht möglich sind. Es können objektspezifisch große Unterschiede auftreten. Gleiches gilt für eine Priorisierung einer Maßnahme gegenüber einer anderen, weil bei Investitionsentscheidungen neben den energetischen Aspekten auch Gesichtspunkte der Wertsteigerung, Behaglichkeitserhöhung und Substanzerhaltung eine Rolle spielen. Die oftmals angeführte Sorge um eine vollständige Veränderung des Stadtbildes ist ebenfalls unbegründet. Für historisch wertvolle Fassaden beispielsweise existieren ebenso praxisgerechte Dämmmöglichkeiten wie für Klinkerfassaden. Sie müssen nur genutzt werden. Für diese Fälle ist eine entsprechende Fachplanung und -ausführung nötig. Es liegt in der Hand des Planers, entsprechende Modernisierungskonzepte zu entwickeln und dem Hausbesitzer vorzuschlagen.