Dass Wärmepumpen wirtschaftlich und ökologisch vorteilhaft arbeiten können, daran bestehen nur wenig Zweifel. Doch: Verfügen die Häuser über keinen ausreichenden Dämmstandard, fehlt eine niedrige Vorlauftemperatur wie sie Fußboden- oder Wandheizungen aufweisen und wurde eine sorgfältige Planung der gesamten Anlage versäumt, verbrauchen Wärmepumpen unnötig viel Strom. Das zeigt auch die Ende 2010 veröffentlichte Studie vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE aus Freiburg. Die Daten lieferten 71 ältere Ein- und Zweifamilienhäuser. Produkte von zehn Herstellern kamen dabei zum Einsatz.
Bei den im Wohnbau gebräuchlichen Erdreich-Wärmepumpen mit Erdwärmesonden ermittelten die Forscher eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von durchschnittlich 3,3 und bei Luft-Wärmepumpen von durchschnittlich 2,6. Die JAZ beschreibt das Verhältnis zwischen gewonnener Heizenergie zu eingesetzter elektrischer Energie. Liegt die Zahl über 3,0, arbeiten Anlagen energieeffizient. Diese Zahl unterschritten einige deutlich, gut geplante Anlagen hingegen kamen sogar auf Werte um die 4,0.
Auch bei der Kontrolle hapert es oftmals. In einer 2009 erschienenen Studie der Landesenergieagentur KEA über die Betriebserfahrungen mit Wärmepumpen gaben 90 Prozent der Hauseigentümer als Kaufmotiv die Umweltvorteile an, 82 Prozent die gute Wirtschaftlichkeit. Für die Studie wurden 125 Besitzer von kleinen Wohnhäusern befragt. Doch nur ganze drei Personen konnten detailliert Auskunft darüber geben, ob die erhofften Werte überhaupt eingetreten sind. Bei Wärmepumpen sei eine Qualitätskontrolle vor und nach der Installation besonders wichtig, so Martin Sawillion von der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg.
"Neben den baulichen und planerischen Voraussetzungen sollten Hausbesitzer auf einen Wärmemengenzähler und einen separaten Stromzähler für die Wärmepumpenanlage achten", rät deshalb Martin Sawillion. So könnten sie selbst überprüfen, ob die Anlage in der Praxis gut arbeitet, also eine hohe Jahresarbeitszahl erreicht, oder sich zur Kostenfalle entwickelt. "Ein Wärmemengenzähler ist auch deshalb sinnvoll, da ohne ihn keine Förderung des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle BAFA beantragt werden kann."