In einem Pilotprojekt testen Wissenschaftler der Universität Bielefeld, des Karlsruher Instituts für Technologie und der Universität Queensland, welche Algenart sich am Besten für die Herstellung von Biokraftstoffen eignet. Auf einem Versuchsgelände am jetzt eröffneten Solar Biofuels Research Center im australischen Queensland werden dazu Mikroalgen unter freiem Himmel gezüchtet.
Einzellige Mikroalgen enthalten oft einen außergewöhnlich hohen Anteil an Ölen, die zur Herstellung von Diesel- und Kerosinkraftstoffen geeignet sind. Um Biokraftstoffe aus Algen auch wirtschaftlich herstellen zu können, fehlt es jedoch noch an Erkenntnissen, welche Algenart sich hierzu am Besten eignet und unter welchen Bedingungen diese Mikroalgen gezüchtet werden können.
Während der zweijährigen Pilotphase testen die Wissenschaftler verschiedene Arten von Mikroalgen und bestimmen ihre Inhaltsstoffe. Bei ihrer Suche greifen sie vorwiegend auf vorhandene Algen-Datenbanken zurück. "Aber es gibt noch viele hunderttausend unentdeckte Arten", sagt der Leiter der Arbeitsgruppe "Algenbiotechnologie und Bioenergie" Professor Dr. Olaf Kruse von der Fakultät für Biologie und vom CeBiTec der Universität Bielefeld.
Noch hat die Pilotanlage etwa die Größe eines Basketballfeldes. Wenn die Pilotphase erfolgreich abgeschlossen ist, besteht aber auf dem Gelände die Möglichkeit, die ausgewählte Algenart in größerem Stil zu züchten. Ob der Algenkraftstoff danach in die Produktion gehen kann, hängt auch von den zukünftigen Forschungsergebnissen ab. Noch lässt sich nicht vorhersagen, wann man Autos kaufen kann, die mit Energie aus Algen betrieben werden.