Das weltweit erste Wasserstoff-Hybridkraftwerk wurde heute in Prenzlau in der Uckermark in Betrieb genommen. Das Wasserstoff-Hybridkraftwerk vereinigt erstmals die Energiequellen Wind, Wasserstoff und Biogas zu einem Verbund. Die gesamte Investitionssumme für das Hybridkraftwerk beläuft sich auf 21 Millionen Euro. Gefördert wird das Pionierprojekt durch das Land Brandenburg und das Bundesverkehrsministerium. An der Realisierung des Hybridkraftwers sind die ENERTRAG AG, die TOTAL Deutschland GmbH, Vattenfall und die Deutsche Bahn beteiligt.
Der in drei Windturbinen erzeugte Strom wird anteilig zur Herstellung von CO2-freiem Wasserstoff eingesetzt. Dieser grüne Wasserstoff wird gespeichert und in Zeiten hoher Nachfrage bei gleichzeitig geringem Windenergieangebot in einem Wasserstoff-Biogas-Blockheizkraftwerk zur Strom- und Wärmeproduktion genutzt. Außerdem kommt der Wasserstoff auch an TOTAL Wasserstoff-Tankstellen in Berlin und Hamburg an die Zapfsäulen. So sorgt grüner Wasserstoff aus der Uckermark für CO2-freie Mobilität in der Hauptstadt.
Das Herzstück des ersten Hybridkraftwerkes ist ein 500-kW-Druck-Elektrolyseur, der aus Windstrom durch Elektrolyse von Wasser Sauerstoff und Wasserstoff erzeugt. Das Hybridkraftwerk wird im ENERTRAGeigenen Stromnetz integriert, so dass in Zeiten begrenzter Abnahmekapazität im Stromnetz Wasserstoff aus dem nicht abgenommenen Strom erzeugt wird. Dadurch sinkt die Einspeiseleistung und nähert sich somit an den Verbrauch an. Bei hohem Strombedarf wird der Wasserstoff mit Biogas gemischt und in zwei 350 kW Blockheizkraftwerken mit hohem Wirkungsgrad CO2-neutral in Strom umgewandelt und in das Netz eingespeist. Die Blockheizkraftwerke erzeugen aus dem Wasserstoff-Biogas-Gemisch zudem Wärme, die zusätzlich genutzt wird. Zur Optimierung der Anlagensteuerung in allen Szenarien hat die ENERTRAG AG eine innovative Software entwickelt, die das gesamte System unter Berücksichtigung aller relevanten Parameter laufend analysiert. Dafür wird die verfügbare Leistung basierend auf örtlichen Winddaten (stündliche Werte) und einer Standardkurve für die in einem Windpark installierten Windkraftanlagen berechnet (Stundenwerte).