Letzte Aktualisierung: 22.12.2023
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Wir sparen für Sie bis zu 37% - durch unseren Experten-Vergleich!Die europäische Norm EN DIN 1057 mit dem Titel „Nahtlose Rundrohre aus Kupfer für Wasser und Gasleitungen für Sanitärinstallationen und Heizungsanlagen“ schreibt vor, welche Anforderungen Kupferrohr als Trinkwasserrohr und als Heizungsrohr erfüllen muss. Das sind beispielsweise Anforderungen die die werkstofflichen Eigenschaften, Zusammensetzung, Lieferlängen und Prüfung an nahtlose, runde Kupferrohre, deren äußerer Durchmesser zwischen 6 und 267 Millimetern (mm) groß ist.
Außerdem beschreibt das DVGW-Arbeitsblatt GW 392 „Nahtlosgezogene Rohre aus Kupfer für Gas- und Trinkwasser-Installationen und nahtlosgezogene, innenverzinnte Rohre aus Kupfer für Trinkwasser-Installationen; Anforderungen und Prüfungen“ die erforderlichen Eigenschaften von Kupferrohren, die für die genannten Einsatzbereiche vorgesehen sind.
Kupferrohr besteht aus Kupfer mit dem Symbol: Cu. Den Werkstoff gibt es allerdings in verschiedenen Ausführungen. Die EN DIN 1057 schreibt vor, dass für Kupferrohr in Haustechnikinstallationen einheitlich der Werkstoff Cu-DHP mit der Werkstoffnummer CW024A verwendet wird: Dabei handelt es sich um sogenanntes sauerstofffreies Kupfer. Es enthält wenigstens 99,9 Prozent Kupfer sowie Silber und 0,015 bis 0,040 Prozent Phosphor.
Für haustechnische Installationen, zum Beispiel in den Bereichen:
sind unterschiedliche Lieferformen für Kupferrohre gängig:
Lieferform | Außendurchmesser | Festigkeitszustand | Lieferlänge |
---|---|---|---|
in Ringen* | 6 - 22 mm | R220 (weich) | 25 oder 50 m |
gerade Längen | 12 - 28 mm | R250 (halbhart) | 5 m |
gerade Längen | 6 - 133 mm | R290 (hart) | 5 m |
gerade Längen | 159, 219, 267 mm | R290 (hart) | 3 oder 5 m |
Ein häufig installierter Kupferrohrtyp ist ein mit Kunststoff ummanteltes Kupferrohr (sogenannter Kunststoffstegmantel). Dünnwandige Kupferrohre mit einem festhaftendem Kunststoffmantel haben sich
bewährt. Dieser Kupferrohrtyp besteht aus einem dünnwandigen Mittelrohr aus CU-DHP. An diesem Mittelrohr haftet ein Kunststoffmantel. Dieser Glattmantel schützt das ausschließlich in der Festigkeit „weich“ und als Ring gelieferte Rohr bei Transport, Lagerung und Verarbeitung. Bei Letzterem unterstützt er insbesondere das Rohrbiegen.
Daneben sind werkseitig wärmegedämmte Kupferrohre (Ringrohre) handelsüblich.
Für die Verarbeitung von Kupferrohren sind Verarbeitungsverfahren gemäß den anerkannten Regeln der Technik anzuwenden. Geht es um Trinkwasser-Kupferrohre ist das mit der Trinkwasserverordnung (TrinkWV) sogar eine gesetzliche Vorgabe. Nur Kupferrohr mit dem Zeichen (DVGW- und RAL-Prüfzeichen) einer anerkannten Prüfstelle, die die Normkonformität des Rohrs geprüft und bestätigt hat, darf demnach zum Einsatz kommen.
Die gängigen Verarbeitungs- und Verbindungstechniken für Kupferrohre sind:
Für alle Verarbeitungsverfahren gelten übereinstimmende Maßnahmen zur Vorbereitung der Kupferrohre:
Expertenwissen: Stehengelassene Innengrate würden den Querschnitt des Kupferrohrs verengen, was wiederum Druckverluste nach sich ziehen könnte. Hinzu käme, das verbleibende Innengrate in Warmwasser-Zirkulationssystemen das Wasser verwirbeln könnten, so dass infolgedessen Erosionsschäden zu befürchten wären. Außengrate dagegen könnten bei Verbindungstechniken wie Press- und Steckfittings das Dichtelement beschädigen.
Wollen Sie Kupferrohr löten, muss es auch auf diese Verarbeitungstechnik vorbereitet werden.
1. Sowohl fürs Hart- als auch fürs Weichlöten müssen Sie die Lötflächen zunächst von Schmutz und Oxiden befreien (metallisch „blank“ machen). Das Reinigen gelingt Ihnen mit
2. Weich oder hart gelötet – Kupferrohre werden in Kapillarlöttechnik verbunden. Daher muss der Lötspalt zum einen gleichmäßig und zum anderen so eng sein, dass ein Kapillareffekt eintritt, sprich: das Lot auch gegen die Schwerkraft in den Spalt zwischen den zu verbindenden Kupferrohren vordringt. Kommen Installationsrohre nach DIN EN 1057 und Lötfittings nach DIN EN 1254 zum Einsatz, ist dies wegen der eng aufeinander abgestimmten Maßtoleranzen der Fall.
Expertenwissen: Die Durchmesserdifferenz zwischen Innen- und Außenlötende sollte wenigstens 0,02 mm und höchstens 0,3 mm bis zu einem Außendurchmesser von 54 mm, bei größeren Abmessungen höchstens 0,4 mm. Bei zentrischer Lage des Außenlötendes im Innenlötende resultiert daraus eine Lötspaltbreite von 0,01 bis 0,2 mm. Wichtig: Die Lötbohrung darf zur Rohrachse nicht versetzt sein
Sollen werkseitig mit Kunststoff ummantelte oder wärmegedämmte Kupferrohre gelötet werden, müssen Sie auf die entsprechenden Herstellerhinweise achten – und Verbindungsstellen im Anschluss an die erfolgreiche Druckprüfung nachdämmen.
Die folgende Tabelle zeigt Ihnen die wichtigsten Regelwerke zum Löten von Kupferrohren in Trinkwasser- und Heizungsanlagen auf:
Verbindung | Fittings | Fittings | Muffen | Muffen | T- und Schrägabgang | T- und Schrägabgang |
---|---|---|---|---|---|---|
Lötverfahren | weich | hart | weich | hart | weich | hart |
Trinkwasser | ✓ | ≥ 35 mm | ≤ 28 mm | ≥ 35 mm | - | ≥ 42 mm |
Heizung/ Solar | bis 110 °C | ✓ | ✓ | ✓ | - | ✓ |
Erdgas | - | ✓ | - | ✓ | - | - |
Flüssiggas | - | ≤ 35 mm3 | - | - | - | - |
Heizöl | - | ✓ | - | - | - | - |
Rohre und andere Bauteile aus Kupfer beziehungsweise Kupferwerkstoffen können Sie in allen Trinkwässern verwenden, vorausgesetzt, dass diese den Anforderungen der DIN 50930-6 gerecht werden. Das heißt, das Kupfer ohne weitere Einzelfallprüfung eingesetzt werden kann, wenn der pH-Wert des Trinkwassers
den TOC-Wert 1,5 mg/l (g/m3) nicht übersteigt (Der TOC-Wert gilt als Bemessungsgrundlage für die Gesamtmenge an organischem Kohlenstoff im Wasser).
Expertenwissen: Die Trinkwasserwerte können Sie in den Veröffentlichungen der Trinkwasserversorger einsehen oder kostenlos erfragen. Bauteile aus Messing (Kupfer-Zink-Legierungen) und Rotguss (Kupfer-Zinn-Zink-Legierungen), die die Vorschriften der Norm DIN 50930-6 erfüllen, was an der DVGW-Kennzeichnung ersichtlich wird, unterliegen keinen hygienisch bedingten Einsatzbeschränkungen. Das gilt übrigens auch für innenverzinnte Kupferrohre in Verbindung mit blanken Kupferpress- oder -lötfittings (nur Weichlöten).