Letzte Aktualisierung: 22.12.2023

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Ratgeber: Kupferrohr als Heizungs- und Trinkwasserrohre

Was ist Kupferrohr? Welche Eigenschaften hat ein Kupferrohr? Wo kommen Rohre aus Kupfer zum Einsatz? Was ist zu beachten, wenn Kupferrohr als Heizungsrohr und Trinkwasserrohr verbaut wird?
  • Kupfer gilt als eines der wichtigsten Metalle in der Bauwirtschaft, Architektur und Haustechnik. Kupferrohre sind vor allem bei Sanitär- und Heizungsinstallationen von Gas-, Wasser- und Ölleitungen gefragt. Man findet sie aber auch in den Anwendungsbereichen Raumklimatisierung, Solar und in Löschwasser- und Sprinkleranlagen.
  • Die Anforderungen an installierte Kupferrohre stehen in der europäischen Norm EN DIN 1507. Derart genormtes Kupferrohr kann als Trinkwasserrohr (kalt und warm), Heizungsrohr (in Heizungs-, Kühlungs- und Klimaanlagen), Brennstoffrohr (gasförmig und flüssig), Solarrohr und mehr eingebaut werden.
  • Rohrleitungen aus dem Werkstoff Kupfer bringen zahlreiche Vorzüge mit sich. Sie besitzen eine hervorragende Leitfähigkeit für Wärme, überzeugen durch eine gute Korrosionsbeständigkeit und sind laut DIN 4102 gemäß der Klasse A1 nicht brennbar und ohne brennbare Bestandteile.
  • Zudem können Kupferrohre mit allen in der Hausinstallationstechnik üblichen Verbindungstechniken (Weichlöten, Hartlöten, Pressen, Schweißen, Klemmen, Stecken oder Kaltbiegung) verarbeitet werden.
  • Der Werkstoff ist diffusionsdicht für Gas und Sauerstoff, hält ein Häuserleben lang und ist gesundheitlich vollkommen unbedenklich.
  • Kupferrohre lassen sich zudem wiederverwerten. Der Anteil des recycelten Kupfers beträgt insgesamt ca. ein Drittel der gesamten Weltproduktion. Für den Recyclingprozess, sind die Materialien nach ihrem jeweiligen Reinheitsgrad vorzusortieren. Kupferrohre können daher häufig der direkten Wiederverwertung zugeführt werden.

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Kupfer als Rohrwerkstoff

Die europäische Norm EN DIN 1057 mit dem Titel „Nahtlose Rundrohre aus Kupfer für Wasser und Gasleitungen für Sanitärinstallationen und Heizungsanlagen“ schreibt vor, welche Anforderungen Kupferrohr als Trinkwasserrohr und als Heizungsrohr erfüllen muss. Das sind beispielsweise Anforderungen die die werkstofflichen Eigenschaften, Zusammensetzung, Lieferlängen und Prüfung an nahtlose, runde Kupferrohre, deren äußerer Durchmesser zwischen 6 und 267 Millimetern (mm) groß ist.

Außerdem beschreibt das DVGW-Arbeitsblatt GW 392 „Nahtlosgezogene Rohre aus Kupfer für Gas- und Trinkwasser-Installationen und nahtlosgezogene, innenverzinnte Rohre aus Kupfer für Trinkwasser-Installationen; Anforderungen und Prüfungen“ die erforderlichen Eigenschaften von Kupferrohren, die für die genannten Einsatzbereiche vorgesehen sind.

Eigenschaften von Kupferrohr

Kupferrohr besteht aus Kupfer mit dem Symbol: Cu. Den Werkstoff gibt es allerdings in verschiedenen Ausführungen. Die EN DIN 1057 schreibt vor, dass für Kupferrohr in Haustechnikinstallationen einheitlich der Werkstoff Cu-DHP mit der Werkstoffnummer CW024A verwendet wird: Dabei handelt es sich um sogenanntes sauerstofffreies Kupfer. Es enthält wenigstens 99,9 Prozent Kupfer sowie Silber und 0,015 bis 0,040 Prozent Phosphor.

Kupferrohr – gängige Lieferformen

Für haustechnische Installationen, zum Beispiel in den Bereichen:

  • Verteilsysteme für kaltes und warmes Trinkwasser,
  • Heizungs- und Kühlsysteme (inklusive Fußbodenheizungen, Wandheizungen und Deckenheizungen),
  • Verteilung gasförmiger und flüssiger Brennstoffe,
  • Solaranlagen,
  • Löschwasserleitungen und Sprinkleranlagen,
  • Anlagen für betriebliche Druckluft, Regen- und Betriebswässer,
  • Abwasserentsorgung (Druckleitungen für Abwasserhebeanlagen und andere),

sind unterschiedliche Lieferformen für Kupferrohre gängig:

  • entweder Längen (Stangenrohre)
  • oder Ringe, wobei die Ringe einen Ringaußendurchmesser zwischen 50 und 90 mm haben.
Tabelle 1: Lieferformen von Kupferrohren nach DIN EN 1057 (Quelle: "Die fachgerechte Kupferrohr-Installation" - Deutsches Kupferinstitut)
Lieferform Außendurchmesser Festigkeitszustand Lieferlänge
in Ringen* 6 - 22 mm R220 (weich) 25 oder 50 m
gerade Längen 12 - 28 mm R250 (halbhart) 5 m
gerade Längen 6 - 133 mm R290 (hart) 5 m
gerade Längen 159, 219, 267 mm R290 (hart) 3 oder 5 m

Gängige Kupferrohrtypen

Ein häufig installierter Kupferrohrtyp ist ein mit Kunststoff ummanteltes Kupferrohr (sogenannter Kunststoffstegmantel). Dünnwandige Kupferrohre mit einem festhaftendem Kunststoffmantel haben sich

  • als Heizungsrohre in Flächenheizungen,
  • zur Bauteilaktivierung sowie
  • als Trinkwasserrohr

bewährt. Dieser Kupferrohrtyp besteht aus einem dünnwandigen Mittelrohr aus CU-DHP. An diesem Mittelrohr haftet ein Kunststoffmantel. Dieser Glattmantel schützt das ausschließlich in der Festigkeit „weich“ und als Ring gelieferte Rohr bei Transport, Lagerung und Verarbeitung. Bei Letzterem unterstützt er insbesondere das Rohrbiegen.

Daneben sind werkseitig wärmegedämmte Kupferrohre (Ringrohre) handelsüblich.

Verarbeitung von Kupferrohr in haustechnischen Installationen

Für die Verarbeitung von Kupferrohren sind Verarbeitungsverfahren gemäß den anerkannten Regeln der Technik anzuwenden. Geht es um Trinkwasser-Kupferrohre ist das mit der Trinkwasserverordnung (TrinkWV) sogar eine gesetzliche Vorgabe. Nur Kupferrohr mit dem Zeichen (DVGW- und RAL-Prüfzeichen) einer anerkannten Prüfstelle, die die Normkonformität des Rohrs geprüft und bestätigt hat, darf demnach zum Einsatz kommen.

Die gängigen Verarbeitungs- und Verbindungstechniken für Kupferrohre sind:

  • Kaltbiegen von Kupferrohren, Abmessungsreihe DVGW-Arbeitsblatt GW 392
  • Löten (Hart- und Weichlöten)
  • manuell gefertigte Abzweige und Muffen
  • Schweißen
  • Pressen
  • Stecken
  • Klemmringverbindungen

Kupferrohre auf Verarbeitung vorbereiten

Für alle Verarbeitungsverfahren gelten übereinstimmende Maßnahmen zur Vorbereitung der Kupferrohre:

  • Dazu gehört als erste Maßnahme das passgenaue Ablängen der Kupferrohre: Beachten Sie, dass Sie Stangenrohre stets im rechten Winkel zur Rohrachse trennen. Wenn Sie dazu einen Rohrabschneider benutzen, müssen Sie sicherstellen, dass dessen Schneidräder scharf sind und dass Sie nur mit geringem Vorschub schneiden. Denn nur so vermeiden Sie, insbesondere bei Kupferrohr der Festigkeits-Qualität „weich“, dass sich die Rohrenden verformen.
  • Wollen Sie dagegen Ringrohre ablängen, sollten Sie zu einer möglichst feinzahnigen Metallsäge greifen.
  • Sind die Kupferrohre zugeschnitten, müssen Sie die Rohrenden sowohl innen als auch außen entgraten.

Expertenwissen: Stehengelassene Innengrate würden den Querschnitt des Kupferrohrs verengen, was wiederum Druckverluste nach sich ziehen könnte. Hinzu käme, das verbleibende Innengrate in Warmwasser-Zirkulationssystemen das Wasser verwirbeln könnten, so dass infolgedessen Erosionsschäden zu befürchten wären. Außengrate dagegen könnten bei Verbindungstechniken wie Press- und Steckfittings das Dichtelement beschädigen.

  • Damit Ringrohre der Festigkeit „weich“ für alle Verbindungstechniken die nötigen Außenabmessungen behalten, sollten Sie diese kalibrieren, indem Sie Kalibrierdorn und Kalibrierring nacheinander und nicht gleichzeitig in beziehungsweise auf das Rohrende treiben.

Kupferrohre auf Löten vorbereiten

Wollen Sie Kupferrohr löten, muss es auch auf diese Verarbeitungstechnik vorbereitet werden.

1. Sowohl fürs Hart- als auch fürs Weichlöten müssen Sie die Lötflächen zunächst von Schmutz und Oxiden befreien (metallisch „blank“ machen). Das Reinigen gelingt Ihnen mit

  • metallfreiem Reinigungsvlies,
  • fein gekörntem Schmirgelleinen
  • oder Ring- und Rundbürsten mit Borsten aus Messing- oder Edelstahldrähten.

2. Weich oder hart gelötet – Kupferrohre werden in Kapillarlöttechnik verbunden. Daher muss der Lötspalt zum einen gleichmäßig und zum anderen so eng sein, dass ein Kapillareffekt eintritt, sprich: das Lot auch gegen die Schwerkraft in den Spalt zwischen den zu verbindenden Kupferrohren vordringt. Kommen Installationsrohre nach DIN EN 1057 und Lötfittings nach DIN EN 1254 zum Einsatz, ist dies wegen der eng aufeinander abgestimmten Maßtoleranzen der Fall.

Expertenwissen: Die Durchmesserdifferenz zwischen Innen- und Außenlötende sollte wenigstens 0,02 mm und höchstens 0,3 mm bis zu einem Außendurchmesser von 54 mm, bei größeren Abmessungen höchstens 0,4 mm. Bei zentrischer Lage des Außenlötendes im Innenlötende resultiert daraus eine Lötspaltbreite von 0,01 bis 0,2 mm. Wichtig: Die Lötbohrung darf zur Rohrachse nicht versetzt sein

Sollen werkseitig mit Kunststoff ummantelte oder wärmegedämmte Kupferrohre gelötet werden, müssen Sie auf die entsprechenden Herstellerhinweise achten – und Verbindungsstellen im Anschluss an die erfolgreiche Druckprüfung nachdämmen.

Die folgende Tabelle zeigt Ihnen die wichtigsten Regelwerke zum Löten von Kupferrohren in Trinkwasser- und Heizungsanlagen auf:

Tabelle 2: Auflistung der wichtigsten Regelwerke zum Einsatz von Lotverbindungen (Quelle: "Die fachgerechte Kupferrohr-Installation" - Deutsches Kupferinstitut)
Verbindung Fittings Fittings Muffen Muffen T- und Schrägabgang T- und Schrägabgang
Lötverfahren weich hart weich hart weich hart
Trinkwasser ≥ 35 mm ≤ 28 mm ≥ 35 mm - ≥ 42 mm
Heizung/ Solar bis 110 °C -
Erdgas - - - -
Flüssiggas - ≤ 35 mm3 - - - -
Heizöl - - - - -

Kupferrohr in Trinkwasser-Anlagen

Rohre und andere Bauteile aus Kupfer beziehungsweise Kupferwerkstoffen können Sie in allen Trinkwässern verwenden, vorausgesetzt, dass diese den Anforderungen der DIN 50930-6 gerecht werden. Das heißt, das Kupfer ohne weitere Einzelfallprüfung eingesetzt werden kann, wenn der pH-Wert des Trinkwassers

  • >/= pH 7,4 ist oder im Bereich von
  • pH = 7,0 bis < pH 7,4

den TOC-Wert 1,5 mg/l (g/m3) nicht übersteigt (Der TOC-Wert gilt als Bemessungsgrundlage für die Gesamtmenge an organischem Kohlenstoff im Wasser).

Expertenwissen: Die Trinkwasserwerte können Sie in den Veröffentlichungen der Trinkwasserversorger einsehen oder kostenlos erfragen. Bauteile aus Messing (Kupfer-Zink-Legierungen) und Rotguss (Kupfer-Zinn-Zink-Legierungen), die die Vorschriften der Norm DIN 50930-6 erfüllen, was an der DVGW-Kennzeichnung ersichtlich wird, unterliegen keinen hygienisch bedingten Einsatzbeschränkungen. Das gilt übrigens auch für innenverzinnte Kupferrohre in Verbindung mit blanken Kupferpress- oder -lötfittings (nur Weichlöten).

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