Letzte Aktualisierung: 29.01.2018
Elektro-Heizstrahler sind Direktheizgeräte, die mittels Wärmewellen heizen. Heizstrahler erzeugen durch ihre Strahlung sofort angenehme Wärme. Anwendung findet die Bedarfsheizung vor allem in Bereichen, wo kurzfristig und gezielt Wärme benötigt wird.
Der Heizstrahler gehört zu den ältesten Formen der Elektroheizung. Er wird auch Strahlungsheizung oder Wärmewellenheizung genannt. Heizstrahler heizen ihre Umgebung durch Infrarotstrahlen auf. Die Strahlungsheizung überträgt ihre Wärmeenergie dabei via Strahlung direkt an ihre Umgebung:
Die von der Strahlung erreichte Umgebung fungiert dabei als Wärmeträgermedium, das die aufgenommene Wärme ebenfalls abstrahlt. Die Raumluft wird bei Heizungen, die überwiegend durch Strahlung heizen, nicht so stark erhitzt, wie bei einer Heizung, die vorwiegend nach dem Konvektions-Prinzip funktioniert. Also Heizungen, die vorwiegend Luft als Wärmeüberträger nutzen, wie zum Beispiel ein Heizlüfter.
Der Strahlungsheizung wird insgesamt eine positive Wirkung auf das Raumklima zugesprochen.
Heizstrahler lassen sich aufgrund ihrer Strahlungsintensität und ihrer Wärmeübergabe in Niedertemperaturstrahler und Hochtemperaturstrahler unterscheiden.
Als Niedertemperaturstrahler oder Niedertemperaturheizkörper werden meist Elektroheizungen bezeichnet, die ihre Wärme über ein Wärmeträgermedium, wie Wasser oder Speichersteine, abgeben. Beispiele hierfür finden sich:
Die Temperatur der Wärmewellen von Niedertemperaturheizkörpern sind wesentlich niedriger, als bei Hochtemperatur-Heizstrahler. Je nach Wärmeträgermedium, ist für die Wärmeerzeugung mit einer Vorheizzeit zu rechnen, die von Größe, Leistung und auch vom jeweiligen Wärmeträgermedium abhängt, aber auch mit dem zu beheizenden Raum selbst einhergeht. Anders dagegen der Heizstrahler, der zu den Hochtemperaturstrahlern zählt.
Hochtemperaturstrahler erzeugen Wärme am Bauteil des Heizstrahlers und geben diese direkt, in Form intensiver Strahlen, in hoher Temperatur ab. Dazu wird mittels Strom ein Glühkörper, in der Regel eine Heizwendel oder ein (Quarz-) Heizstab, erhitzt und die Strahlung meist über einen dahinterliegenden Spiegel ausgerichtet.
Der Glühkörper erreicht während des Betriebs Temperaturen von mehreren hundert Grad Celsius. Üblicherweise befindet sich deshalb ein Berührungsschutz vor dem Glühkörper. Durch die Intensität der Infrarotstrahlung, ist die Heizfläche des Heizstrahlers viel kleiner, als die Fläche eines Niedertemperaturheizstrahlers.
Der Heizstrahler wärmt fast direkt nach dem er eingeschaltet wird. Wird die Stromzufuhr abgeschaltet, stellt der Heizstrahler seine Wärmeproduktion sofort ein. Aufgrund der hohen Temperaturen, sollte auf Brandschutz gesteigerten Wert gelegt werden.
Heizstrahler sollten mit einem Überhitzungsschutz, einer Abschaltautomatik, ausgestattet sein um Bränden vorzubeugen. Außerdem ist bei Montage oder Aufstellung ausreichend Abstand zu brennbaren Gegenständen zu halten.
Die Ausrichtung der Strahlungsheizkörper ist für die Wärmewirkung maßgebend. Zum einen geht es dabei um die Distanz und zum anderen um räumliche Anordnungen. Je nach Zweck und Einsatz stehen verschiedenen Arten, mit ganz unterschiedlichen Montage- und Anordnungsmöglichkeiten zur Auswahl:
Je nach Modell, erfolgt der Stromanschluss über Schuko-Stecker und Steckdose oder über einen Direktanschluss ans Stromnetz. Für den Kauf ist es daher wichtig, auf die möglichen Anschlussarten der Heizstrahler zu achten, damit es nicht zu Fehlkäufen kommt. Den Anschluss des Heizstrahlers an das hauseigene Stromnetz, sollte ein Elektro-Fachbetrieb übernehmen.
Heizstrahler benötigen kaum Vorlaufzeit, ihre Wärme heizt direkt. Elektro-Heizstrahler eignen sich in der Regel nicht für den Dauereinsatz und noch seltener als Primärheizung, Ausnahmen werden vom Einzelfall bestimmt, wie beispielsweise bei der Hallenarbeitsplatzheizung. Aufgrund der Raumgröße, können Deckenheizstrahler in diesem Fall die geeignete Heizlösung sein.
In der Regel eignen sich Heizstrahler, die elektrisch betrieben werden, eher als Zusatzheizung oder als kurzzeitige Wärmespender, wie beispielsweise:
In elektrischer Form seltener angeboten, aber auch für den Outdoor-Bereich:
Für den Outdoor-Bereich werden meist Gas-Heizstrahler in Form von Heizpilzen oder Heizsäulen verwendet. Die Energie zum Heizen wird hierbei nicht von elektrischem Strom, sondern mittels Gas erzeugt.
Die meisten Heizstrahler verfügen über 2 - 3 Heizstufen, die durch einfache Kipp- oder Zugschalter anwählbar sind und durch ein Kontroll-Lämpchen den Betrieb anzeigen.
Komfortablere Modelle erlauben auch einen automatisch gesteuerten Kurzzeit-Betrieb, bei dem sich der Heizstrahler zum Beispiel nach 15 Minuten abschaltet. Die optionale Timerfunktion ist ein beliebtes Feature beim Wickeltisch-Heizstrahler und dem Heizstrahler fürs Bad.
Die Wattleistung gängiger Heizstrahler liegt etwa zwischen 600 und 2.000 Watt. Über die Heizstufen lässt sich der Heizstrahler dann in verschiedenen Leistungsstufen betreiben.
Der Stromverbrauch der Wärmewellenheizung hängt von der Wattleistung und der Betriebsdauer ab. Der Einsatz von Elektroheizungen sollte immer auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet werden. Ob sich der Einsatz von Heizstrahlern lohnt oder welche Heizmöglichkeiten sich sonst noch eignen, hängt vom jeweiligen Wärmebedarf ab, der gedeckt werden soll. Für kurzzeitige Heizeinsätze könnten auch folgende Alternativen interessant sein:
Die genannten Elektro-Heizungen eignen sich nicht für den Dauereinsatz oder als Primär- Heizung. Soll oder kann nur mit Strom geheizt werden, beispielsweise aus baulichen Gründen, nach einem Austausch von alten Nachtspeicherheizungen, ist eine fundierte Energieberatung ratsam.
Heizstrahler sind in der Anschaffung günstig. Die Direktheizgeräte gibt es bereits für 20 Euro, je nach Leistung und zusätzlicher Ausstattung liegen die Preise der Oberklasse etwa um die 100 Euro. Beim Kaufen von Heizstrahlern sollte allerdings nicht vorrangig auf den Preis geschaut werden, vielmehr sollte an erster Stelle die Sicherheit der Elektroheizung stehen. Je nach Art und Einsatzgebiet können sich ganz unterschiedliche Sicherheitsanforderungen ergeben, beispielsweise:
Weiter weisen Prüfsiegel und Zertifikate bestimmte Qualitäts- und Sicherheitsstandards aus, die beim Kauf von Heizstrahlern behilflich sein können:
Wer Testergebnissen zu bestimmten Heizstrahlern sucht, wirft am besten einen Blick auf die zahlreichen Produkt-Tests, Rezensionen und Erfahrungen von anderen Käufern, die bei diversen Online-Shops und Marktplätzen zu finden sind.
Für Heizstrahler gibt es ein breites Angebot, unter dem sich der Vergleich lohnen kann. Um den passenden Heizstrahler zu finden, gilt es die eigenen Anforderungen zu kennen, um dann Modelle mit den gewünschten Merkmalen auszuwählen. Aber nicht nur der Modellvergleich, sondern auch der Preisvergleich verschiedener Anbieter ist ratsam, da die Preise schwanken.
Heizstrahler | Ausstattung/ besondere Produktdetails | Leistung/ Heizstufen | Preis |
Einfacher Heizstrahler (Wandmontage) | Schwenkbar Heizkörper, Zugschalter, Anzeige der Heizstufe | 3 Heizstufen: 600, 1.200, 1.800 Watt | ~ 20 Euro |
Bad- oder Wickeltisch- Heizstrahler (Wandmontage) | Spritzschutz, schwenkbarer Heizkörper, Feuchtraum geeignet | 2 Heizstufen: 600, 1.200 Watt | ~ 35 Euro |
Terrassenstrahler/ Heizpilz | Abschaltautomatik: sobald Heizstrahler in Schieflage gerät, für Innen- und Außenbereich einsetzbar, Timerfunktion: automatisches Abschalten nach 30 oder 60 Minuten, höhenverstellbar | 3 Heizstufen: 900, 1.200 und 2000 Watt | ~ 135 Euro |