Letzte Aktualisierung: 12.10.2017
Der Heizungsmarkt bietet heute für jede Anwendung eine große Auswahl an Heizkörpern. Für Räume, die nur selten genutzt werden und deshalb keine eigene Heizung haben, gibt es beispielsweise sogenannte Wandkonvektoren. Das sind Heizgeräte, die wie eine elektrische Direktheizung arbeiten und ein Gästezimmer oder -bad im Nu erwärmen. Wir erklären Ihnen hier, wie so ein elektrischer Wandkonvektor aufgebaut ist, wie er funktioniert und welche Vor- und Nachteile sein Einsatz Ihnen bringt. Sie erfahren dabei auch, wie sich der elektrische Wandkonvektor von einem ebenfalls als Wandkonvektor gehandelten Heizkörper unterscheidet.
Der Begriff Konvektor und dementsprechend auch dessen Variante Wandkonvektor wird im allgemeinen Sprachgebrauch für zwei unterschiedliche Konvektortypen benutzt:
Ein herkömmlicher Heizkörper besteht aus Rohren oder Paneelen aus Stahl, Aluminium oder Gusseisen, die vom warmen Heizwasser durchströmt werden und die dessen Wärme via Strahlung und Konvektion an den zu beheizenden Raum abgeben. Vornehmlich, indem sie die den Heizkörper umgebende Luft erwärmen. Somit ist die Wärme ein Mix aus Strahlungs- und Konvektionswärme. Anders ein Konvektor: Der produziert nahezu ausschließlich Konvektionswärme.
Ein Wandkonvektor ist demnach ein spezieller elektrischer Konvektor, der an die Wand montiert wird. Elektrische Konvektoren sind Heizungen, die ihre Aufgabe, Wärme an den zu beheizenden Raum zu übertragen, Großteils mit der Wärmeübergabeart Konvektion erfüllen. Als solcher zählt der Konvektor zu den elektrischen Direktheizungen.
Expertenwissen: Mit Konvektion als physikalisches Prinzip der Wärmeübertragung ist das Mitführen thermischer Energie (also Wärme) innerhalb eines strömenden Stoffs wie Luft gemeint. Die Luft dient demnach als Wärmeträger und Wärmeüberträger: Sie nimmt die Wärme innerhalb des Konvektors auf, speichert sie, führt sie mit sich und gibt sie an den Raum ab.
Vorteil: Mit einem Elektro-Wandheizkörper sind Sie unabhängig von der gegebenenfalls wassergeführten Zentralheizung.
Typischerweise dienen einem elektrischen Wandkonvektor Heizdrähte oder sogenannte Heizröhren zum Erwärmen der Luft. Die kalte Luft wird angesaugt, durch einen Schacht geführt, wo sie die elektrisch erhitzten Heizdrähte beziehungsweise Heizröhren passiert und sich daran erwärmt. Als warme Luft steigt sie nun nach oben und entweicht je nach Wandkonvektor-Modell entweder nach oben oder nach vorne in den Raum. Auch seitliche Austrittsöffnungen aus dem Wandkonvektor sind möglich.
Auf diese Weise initiiert der Wandkonvektor die für Konvektorheizungen typische Luftströmung. Teilweise sind die Wandkonvektoren mit Ventilatoren ausgestattet, die den Strömungseffekt verstärken. Zum Betrieb schließen Sie den Wandkonvektor entweder an eine herkömmliche Steckdose an oder Sie legen ihm eine extra Stromzuleitung.
Expertenwissen: Die Leistung eines elektrischen Wandkonvektors wird in der Einheit Watt angegeben. Beim Kauf eines Wandkonvektors sollten Sie sich dahingehend beraten lassen, welche Leistung erforderlich ist, um einen Raum der von Ihnen gewünschten Größe zu erwärmen.
Vorteil: Auf die beschriebene Weise sorgt ein Wandkonvektor für eine schnelle und vergleichsweise gleichmäßige Erwärmung des Raums.
Nachteil: Der Betrieb des Wandkonvektors, konkret das Aufheizen der Heizdrähte beziehungsweise Heizröhren, geht nur mit elektrischer Energie. Sie brauchen also einen Stromanschluss, um den Wandkonvektor zu betreiben und das Heizgerät verbraucht beim Heizen Strom. Der Strom kostet Geld und erhöht die Heizkostenabrechnung. Modelle mit Ventilator brauchen für dieses Bauteil noch extra Strom. Außerdem macht ein Wandkonvektor mit Ventilator Geräusche. Und noch ein Nachteil des Wandkonvektors soll erwähnt werden: Da er beim Heizen nicht nur für Wärme sondern auch bewegte Luft (Luftströmung) sorgt, entsteht im zu beheizenden Raum ein Luftzug, der von manchen Bewohner als unangenehm empfunden wird, wobei gilt: Je kühler die Zugluft ist, als desto unangenehmer wird sie empfunden.
In der Regel nutzt man herkömmliche Konvektoren nicht als alleinige Heizung für einen Raum. Das gilt jedoch nicht für den speziellen Konvektortyp elektrisch betriebener Wandkonvektor: Ein solcher an der Wand hängender, kurz: wandhängender, Konvektor ist durchaus in der Lage, einen Raum, der eher selten benutzt wird, auf die gewünschte Temperatur zu erwärmen.
Wandkonvektoren werden deshalb gerne in Gästezimmern & Co. installiert, wo es keine Heizkörper gibt – zum Beispiel, weil sie abgelegen sind und ein Anschluss an die Zentralheizung des Gebäudes zu aufwendig und teuer beziehungsweise ein Heizungsbetrieb dort ineffizient wäre. Auch in Badezimmern ohne eigene Heizung findet man Wandkonvektoren häufig. Seltener dienen Wandkonvektoren in Badezimmern als Zusatzheizung, wenn an sehr kalten Tagen ein erhöhter Wärmebedarf besteht oder der Wärmebedarf tageszeitabhängig ist.
Für den Einsatz als alleinige Heizung in selten genutzten Räumen sind die Wandkonvektoren vor allem deshalb geeignet, weil sei vergleichsweise schnell Wärme liefern. So kann selbst ein überraschender Besuch schnell ein angenehm beheiztes Gästezimmer in Anspruch nehmen.
Im Unterschied zu herkömmlichen Konvektoren, die oft als Kaltluftabschirmung unter großen Fenstern oder im Fußbodenbereich vor diesen zum Einsatz kommen, nutzt man Wandkonvektoren montagebedingt weniger als solche Kaltluftabschirmung.
Ihr Potenzial, schnell Wärme liefern zu können, wird daher häufig als Frostschutzsicherung eingesetzt, um Räume ohne eigene Heizung, in den Wintermonaten so zu temperieren, dass sie frostfrei bleiben und somit Beschädigungen am Gebäude vermieden werden. Dies sind u.a. Keller, Kleinlager, Garagen, Werkstatträume, Wintergärten und WCs. Sinkt die Temperatur unter einen bestimmten Punkt, schaltet sich das Gerät automatisch ein und der beheizte Bereich wird kostengünstig frostsicher gehalten. Zum Schutz gegen Überhitzung des Gerätes ist in der Nähe des Heizelementes ein Bimetallstreifen in den Stromkreislauf eingebaut, der bei Überhitzung den Stromkreis unterbricht.
Im Neubau und vermehrt in energetisch sanierten Altbauten werden Elektro-Wandkonvektoren auch als Niedertemperaturheizkörper eingesetzt. Aufgrund ihrer geringeren Oberflächentemperaturen (unter 60° C) werden sie aber auch in sensiblen Räumen wie Kinderzimmern oder in Räumen von Senioren-Wohnanlagen eingesetzt. Zudem sorgt ein elektronischer Raumthermostat dafür, dass sich das Heizgerät selbst bei geringster Abweichung der vorgegebenen Raumtemperatur selber abschaltet, sodass es nicht zu einer Überhitzung der Oberflächentemperatur kommen kann.
Um bei geringerer Oberflächentemperatur dieselbe Wärmeleistung zu erzielen, besitzen Niedertemperatur-Konvektoren häufig den Nachteil, dass sie verhältnismäßig groß sind. Daher setzen Hersteller wie z. B. Dimplex zwischen dem inneren und äußeren Gehäuse einen wärmeisolierendem "Luftkamin" ein, sodass die Gehäuse-Abmessungen denen konventioneller Wand-Geräte ähneln.
Einfache elektrische Wandkonvektoren kaufen Sie bereits ab Preisen unter 100 Euro. Je nach Leistung, Ausstattung und Design sind die Preise nach oben hin offen.
Wandkonvektor-Modell | max. Heizleistung | Preise |
---|---|---|
AEG DKE 100 Duo-Konvektor | 1.000 Watt | ab 109,00 € |
AEG DKE 200 Duo-Konvektor | 2.000 Watt | ab 360,00 € |
AEG WKL 1503 S | 1.500 Watt | ab 97,00 € |
AEG WKL 3003 S | 3.000 Watt | ab 136,00 € |
Dimplex GFP 200 W | 2.000 Watt | ab 274,00 € |
Etherma Serena SN-500 | 500 Watt | ab 96,00 € |
Stiebel Eltron CNS 100 S | 1.000 Watt | ab 103,00 € |
Stiebel Eltron CNS 200 S | 2.000 Watt | ab 107,00 € |
Stiebel Eltron CON 20 S | 2.000 Watt | ab 180,00 € |
Truma Ultraheat Caravan Zusatzheizung | 2.000 Watt | ab 265,00 € |
Vaillant VER 200/4 | 2.000 Watt | ab 149,00 € |
Expertenrat: Achten Sie beim Kauf eines Wandkonvektors nicht nur auf stimmige Leistung und stimmiges Design, sondern auch auf dessen Stromverbrauch. Schließlich fließen die daraus resultierenden Stromverbrauchskosten 1:1 in die Heizkostenabrechnung.