Letzte Aktualisierung: 27.03.2016

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Aufbau, Arten und Kosten von Nachtspeicheröfen

Wie sind Nachtspeicheröfen aufgebaut und nach welchem Prinzip arbeiten sie? Warum haben Nachtspeicheröfen einen schlechten Ruf als Energiefresser? Wann ist der Einsatz eines Nachtspeicherofens sinnvoll? Was kosten moderne Nachtspeicher?

Eigentlich standen sie schon auf dem Abstellgleis: Wegen Unrentabilität, zu hohen Primärenergieverbrauchs und zu hoher CO2-Belastung hatte die deutsche Regierung 2009 beschlossen, dass Nachtspeicheröfen nach einer Übergangsfrist ab 2019 nicht mehr betrieben werden dürfen. 2013 wurde diese Regelung wieder aufgehoben. Die Nachtspeicheröfen bekamen eine zweite Chance – weil sie notwendige Speichertechnologie für die Energiewende seien. Die Entscheidung wird bis heute kontrovers diskutiert.

Wir stellen Ihnen in diesem Artikel den Aufbau und das Funktionsprinzip von Nachtspeicheröfen vor. Sie erfahren dabei auch die Vor- und Nachteile der Geräte. Es wird außerdem um die Effizienz von Nachtspeicheröfen gehen – so dass Sie am Ende mit Wissen ausgerüstet sind, um Ihre Entscheidung für oder wider den Einsatz eines Speicherofens zu treffen.

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Aufbau und Funktionsweise von Nachtspeicheröfen

Nachtspeicheröfen sind elektrisch betriebene Heizungen. Nachtspeicheröfen haben einen Wärmespeicher, der in der sogenannten Schwachlastzeit (nachts, nachmittags) mit elektrischem Strom aufgeheizt wird, der vom Stromanbieter zu einem günstigeren Preis angeboten wird, als der Strom, den dieser außerhalb der Schwachlastzeit (tags) anbietet. Da Nachtspeicheröfen demnach vor allem nachts mit niederpreisigem Nachtstrom aufgeheizt werden, hat man sie entsprechend benannt: elektrische Speicherheizung, Nachtspeicherheizung, Nachtstromspeicherheizung oder Niedertarifspeicherheizung. Der Speicher der Nachtspeicheröfen hält die Wärme über Stunden. Das gelingt mit Hilfe unterschiedlicher Bauweise, Ausstattung und Funktionsweise.

1 Stahlblechgehäuse
2 Bedienelemente
3 Zwischenfront mit Wärmedämmung
4 Luftaustrittsgitter aus Strangpressprofil
5 Luftansauggitter mit Flusensieb
6 Wärmespeicherkern
7 Luftführung im Speicherkern
8 Edelstahl-Heizkörper
9 Zusatzheizung
10 Bimetall für Luftbeimischklappe zur Temperaturbegrenzung
11 Sicherheitstemperaturwächter
12 Tangentiallüfter zur Luftverteilung
13 Schwenkbare Klemmleiste
14 Elektronischer Aufladeregler
15 Hartschalen-Wärmedämmung

Überblick über die technischen Varianten

Zimmer-Nachtspeicheröfen

Zimmeröfen sind Einzelgeräte. Sie sind weitgehend wärmeisoliert und werden elektrisch betrieben. Als Wärmespeicher dienen ihnen sogenannte Formsteine. Die können aus Beton oder Schamotte sein. Oder es handelt sich dabei um gesinterte Magnesitsteine, deren Gehalt an Magnesit besonders hoch ist. Im Kern kann der Speicher der Nachtspeicheröfen damit problemlos Wärme von bis zu 650 Grad Celsius vertragen. Eingebettet sind darin die elektrischen Heizwendeln, Rohrheizkörper oder Heizpatronen, die die Speichersteine erwärmen.

Um den Speicherkern herum sitzt eine Dämmschicht. Diese isolierende Schicht ist zwischen zwei bis fünf Zentimeter stark. Die meisten Nachtspeicheröfen haben einen Mantel aus Stahlblech, der mit Keramik-Kacheln bestückt sein kann, um für besonders wohlige Wärme zu sorgen.

Nachtspeicheröfen geben ihre Wärme grundsätzlich stetig ab: via Wärmestrahlung und Konvektion. Die Entladung lässt sich beschleunigen: Und zwar dynamisch gesteuert von einem Gebläse. Die zu seinem Betrieb nötige Luft saugen die Nachtspeicheröfen rückseitig oder über die Seiten aus der Umgebung an. Die Luft strömt anschließend durch Luftkanäle im Speicherkern, wobei sie erhitzt wird. Über ein Luftaustrittsgitter frontseitig wird die warme Luft wieder in den Raum geblasen. Der Vorteil von Nachtspeicheröfen mit Gebläse ist der: Der Raum erwärmt sich schneller.

Nachtspeicheröfen für die Zentralheizung

Nachtspeicheröfen, die als Feststoff-Zentralspeicher zur Erwärmung des Heizwassers in einer Zentralheizung zum Einsatz kommen, funktionieren im Prinzip wie die beschriebenen Zimmer-Nachtspeicheröfen. Anders ist, dass hier im Unterbau des Zentralspeichers noch ein Luft-Wasser-Wärmeübertrager sitzt, der die Wärme der erwärmten Luft an das Heizwasser übergibt, so dass dieses aufgeheizt wird und dann mit Hilfe einer Umwälzpumpe durch die Rohre der Zentralheizung zu den daran angeschlossenen Heizkörpern fließen kann.

Nachtspeicherheizungssystem für Fußböden

Auch die Fußbodenheizung kann bekanntlich als Warmwasservariante oder als Stromvariante ausgeführt werden. Für die elektrische Fußboden-Nachtspeicherheizung verlegt man in Kunststofffolien verschweißte Widerstandsdrähte mäanderförmig, die den Estrich erwärmen. Der Aufbau der Fußbodenheizung ist schichtweise: Auf die Betonfläche kommt zunächst eine zwei bis vier Zentimeter dicke Dämmschicht aus zum Beispiel Polystyrol, dann folgt eine trittfeste, zwei Zentimeter dicke Mineralfaserschicht, auf die die Heizmatten verlegt werden (nebeneinander und ohne sich zu kreuzen). Obendrauf kommt eine Kunststofffolie und dann abschließend der Estrich. Es gilt: Je stärker die Estrichschicht ist (auch Speicherestrich genannt), desto länger ist die Speicherwirkung. Der Estrich kann gefliest werden.

Kachel-Nachtspeicheröfen

Die klassischen Nachtspeicheröfen waren einzelne, gesetzte Kachel-Nachtspeicheröfen. Das heißt, sie wurden nicht als fertiges Bauteil platziert, sondern vor Ort aufgebaut – oder wie der Kachelofenbauer sagt: gesetzt. Solch ein gesetzter Kachel-Nachtspeicherofen ist ein recht schweres Bauwerk, das einen tragfähigen Untergrund braucht. Dafür liefert es Großteils Strahlungswärme, die für ein von uns als besonders angenehm empfundenes „Kachelofenklima“ sorgt. Ein strategisch optimal ausgelegter und platzierter Kachel-Nachtspeicherofen ist in der Lage, eine ganze Wohnung oder Etage eines Einfamilienhauses zu beheizen.

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Vor- und Nachteile von Nachtspeicheröfen

  • Als vorteilhaft ist über Nachtspeicheröfen zu sagen, dass sie langlebig sind, kaum gewartet werden müssen und bei einer komfortablen Stromversorgung wie hierzulande nahezu überall betrieben werden können.
  • Hinzu kommt, dass das Aufstellen eines solchen Nachtspeicherofens weniger ins Geld geht als die Installation einer Zentralheizung, da lediglich Stromleitung und keine wasserführenden Heizungsrohre verlegt werden müssen.
  • Demgegenüber steht jedoch der Nachteil, dass Nachtspeicheröfen etwas mehr Platz einnehmen, der wiederum von der Wohnfläche abgeht. Wegen des recht hohen Gewichts der Geräte muss der Untergrund entsprechend tragfähig sein.
  • In der Natur der Nachtspeicheröfen liegt es, dass sie stetig Wärme abgeben. Davon einen Großteil in der Nacht, gleichwohl dann seltener warme Räume gewünscht werden als tagsüber.
  • Moderne Geräte mit Gebläse verteilen die warme Luft zwar effizient, verbrauchen dafür jedoch auch Strom und verursachen zudem noch störende Geräusche.
  • Hinzu kommen als Nachteile die natürliche Trägheit der Nachtspeicheröfen und die daraus resultierende Länge von Vor- und Nachheizphasen.
  • Ältere Nachtspeicheröfen können zudem Asbest und andere gesundheitsschädigende Stoffe enthalten. Diese Nachtspeicherheizungen sollten entsorgt werden.

Ineffizienz von Nachtspeicheröfen

Verglichen mit der Effizienz anderer Heizungsarten, die Brennstoff direkt verheizen, bilden Elektroheizungen wie Nachtspeicheröfen das ineffiziente Schlusslicht einer Top-Liste. Der Grund für die Ineffizienz der Nachtspeicheröfen ist schnell erklärt. Zwar wandeln die Nachtspeicheröfen den Strom zu nahezu 100 Prozent in Wärme um – aber: der vom Stromversorger bereitgestellte Strom ist unter erheblichen Verlusten an Energie produziert worden. Und diese Verluste zeihen die Effizienzwerte der Nachtspeicheröfen sehr nach unten. Der Wirkungsgrad eines durchschnittlichen Kohlekraftwerks liegt bei nur 30 bis 40 Prozent.

Je nach der Art des Stroms, mit dessen Hilfe der Nachtspeicherofen aufgeladen wird, ist auch seine Klimabilanz mal schlechter, mal besser. Fossile Brennstoffe versauen den Nachtspeicheröfen auch hier die Bilanzwerte erheblich. Sie emittieren mehr Treibhausgase, darunter CO2, als jede andere Heizung. Selbst wenn sie mit Ökostrom betrieben werden, benötigen Nachtspeicheröfen ein Vielfaches an Strom, den eine Wärmepumpenheizung bräuchte.

Preise und Stromkosten von Nachtspeicheröfen

Auch von Nachteil sind die recht hohen Kosten für Nachtspeicheröfen. Sie resultieren aus der Tatsache, dass neue Geräte in der Regel nur noch als Ersatz für alte verkauft werden. Die Preise sind abhängig von der Auslegung der Geräte. Kleinere Nachtspeicheröfen kosten ab 500, 600 Euro, große 1.400 Euro und mehr. Zudem sind auch die Stromkosten zum Betrieb der Öfen nicht zu unterschätzen.

Tabelle: Preisbeispiele und Stromkosten eines bzw. mehrerer Nachtspeicheröfen
Maße Leistung in kW Preise Stromkosten (2000 Heizstunden á 0,20 €/kWh)
326 x 672 x 25 2 595,00 € 800,00 €
776 x 672 x 25 3 695,00 € 1.200,00 €
1076 x 672 x 25 5 875,00 € 2.000,00 €
1376 x 672 x 25 7 1.110,00 € 2.800,00 €

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