Letzte Aktualisierung: 04.02.2020

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Ratgeber: Technik, Kosten & Förderung einer Flüssiggasheizung

Wer keinen Anschluss an das öffentliche Erdgasnetz hat, aber dennoch auf die Effizienz einer Gasheizung setzen und dabei gleichzeitig schädliche Emissionen vermeiden möchte, für den ist eventuell eine Heizung mit Flüssiggas die richtige Option. Vor allem in ländlichen Gegenden ist diese Alternative sehr beliebt.

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So funktioniert eine Flüssiggasheizung

Eine Flüssiggasheizung funktioniert vom Prinzip her ähnlich wie eine Erdgasheizung, nur dass der Brennstoff eben nicht im gasförmigen, sondern im flüssigen Zustand gelagert wird. Um die Gasmischung flüssig zu halten, wird der Heizstoff unter Druck in einem großen Tank außerhalb des Gebäudes gelagert. Einen hohen Wirkungsgrad erzielen Flüssiggasheizungen am Besten mit einer Gas-Brennwerttherme, die den Energiegehalt des Flüssiggases nahezu vollständig ausnutzt.

Eine Flüssiggasheizung bietet gegenüber einer konventionellen Öl-Heizung viele Vorteile: Durch die Lagerung des Brennstoffs in einem externen Tank außerhalb des Gebäudes entsteht durch die Lagerung keine Geruchsbelästigung, wie es bei der Lagerung von Heizöl in einem Öltank der Fall ist. Die modernen Flüssiggas-Gasthermen sind zudem meist sehr kompakt und nehmen im Wohnraum nur wenig Platz ein.

Ein weiterer Vorteil: Eine Flüssiggasheizung schützt auch die Umwelt. Das flüssige Gas verbrennt feinstaub- und rußarm. Schädliche Emissionen werden so auf ein Minimum reduziert. Der Brennstoff, meist eine Mischung aus Propan und Butan, ist zudem nicht wassergefährdend. Die Tanks können daher, im Gegensatz zu Heizöltanks, auch in Wasserschutzgebieten aufgestellt werden.

Flüssiggas ist ein fossiler Energieträger. Wird damit eine Stromheizung oder das klassische Heizöl substituiert, so resultieren in diesen Fällen weniger klimaschädliche CO2-Emissionen.

Tabelle 1: CO2-Äquivalente unterschiedlicher Brennstoffe im Vergleich (Quelle: Deutscher Flüssiggas e.V.)
Energieträger CO2-Äquivalent in g/kWh Endenergie
Holz-Pellets 42
Erdgas 249
Flüssiggas 263
Heizöl EL 303
Stromheizung 647

Flüssiggasheizungen im Überblick

Flüssiggas wird, wie andere Energieträger auch, in einem entsprechenden Brenner in thermische Energie "verbrannt", um so die nötige Heizwärme für die Heizung und für die Brauchwassererwärmung zu erzeugen. Für den Verbrennungsprozess selbst kommen ganz unterschiedliche Systeme zur Anwendung.

Flüssiggas-Brennwertkessel

Die am meisten verbreitete Flüssiggasheizung ist die Brennwertheizung. Sie nutzt die bei der Kondensation des Wasserdampfes freiwerdende Wärme und speist sie in den Prozess der Heizwärmeerzeugung erneut ein, sodass dann weniger Brennstoff, in diesem Fall Flüssiggas notwendig wird, um den gleichen Heizwärmebedarf zu decken als dies ohne Brennwerteffekt der Fall wäre. Flüssiggasheizungen mit Brennwert gelten daher als besonders effizient, ihr Wirkungsgrad wird daher häufig (fälschlicherweise) mit über 100% beschrieben.

Flüssiggas-BHKW

Auch Blockheizkraftwerke können mit Flüssiggas anstelle von Erdgas betrieben werden. Sie funktionieren dann genau wie Gas-BHKW, nur mit einem anderen Brennstoff. Es wird ebenso Strom als auch Wärme erzeugt. Da Flüssiggas jedoch teurer als Erdgas ist, muss beim Betrieb des Flüssiggas-BHKW noch mehr darauf geachtet werden, dass das BHKW primär als Flüssiggasheizung (wärmegeführter BHKW-Betrieb) betrieben wird und gleichzeitig der erzeugte Strom vornehmlich zur Eigenverbrauchsdeckung eingesetzt wird.

Hybride Flüssiggasheizungen

Flüssiggasheizungen können auch mit Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien (Holzheizungen, Solarthermieanlagen) oder Wärmepumpen kombiniert werden. Diese Art der Kombination nennt man dann Flüssiggas-Hybridheizung. Diese Kombinationen zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass immer nur dann die Flüssiggasheizung zum Einsatz kommt, wenn keine der entsprechend "grünen" Heizungen genügend Wärme oder eben wirtschaftlicher Wärme als die Flüssiggasheizung liefern kann.

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Gasarten-Wechsel zwischen Erdgas und Flüssiggas

Gasheizungen können häufig sowohl mit Erdgas als auch Flüssiggas betrieben werden. Hierzu sind lediglich ein paar Einstellungen an der Gasheizung vorzunehmen. Moderne Gaskessel können zudem auch von Laien umgestellt werden.

Einige Heizungshersteller haben bereits seit Jahren begonnen, ihre Geräte nach und nach mit intelligenten Verbrennungsregelung auszustatten. Diese erkennen Veränderungen der Gasbeschaffenheit und gleichen sie automatisch aus z. B. mit Hilfe einer Lambdasonden-Regelung aus.

Heizung von Heizöl auf Flüssiggas umrüsten

Die Entscheidung, auf eine Flüssiggasheizung umzurüsten, stellt sich aufgrund der vorgenannten Möglichkeiten zum flexiblen Wechsel zwischen Erdgas und Flüssiggas in aller Regel nur dann, wenn man eine Ölheizung besitzt und auf eine Gasheizung umstellen möchte. Die Umrüstung selbst ist vergleichweise unkompliziert und lässt sich vom örtlichen Heiztechnikbetrieb in rund 1 Woche realisieren.

  • Zunächst wird dazu die Altanlage inkl. Tank deinstalliert und entsorgt. Dies dauert je nach der Beschaffenheit des Öltanks (Stahl oder Kunststoff, unterirdisch oder Kellertank) und bestimmter Besonderheiten wie dem Abpumpen und Entsorgen von Restölmengen etwa 2 Tage.
  • Parallel montiert der Flüssiggasversorger den Tank, der außerhalb des Hauses aufgestellt wird. Der Behälter wird entweder oberirdisch auf einem Betonsockel befestigt oder unterirdisch eingelagert und mit einer Auftriebssicherung versehen. Ist die alte Ölheizung installiert kann bereits die Flüssiggasheizung an deren Stelle oder einer geeigneteren Position eingebaut werden. Hierfür ist mit ebenfalls rund 2 Tagen zu rechnen.
  • Anschließend verlegt der Heizungsbauer die notwendigen Rohrleitungen zwischen Tank und Heizanlage. Nach der sicherheitstechnischen Prüfung kann der Tank zum ersten Mal befüllt werden und die Flüssiggasheizung ist betriebsbereit. Sämtliche Arbeiten sollten dann innerhalb von etwa einer Woche durchgeführt werden können.

Gaspreise und Kosten von Flüssiggas-Heizungen

Aus Kostensicht ist eine Flüssiggasheizung teurer als andere Gasheizungssysteme mit Erdgas. Dies betrifft sowohl die Anschaffungs- als auch die Betriebskosten. Dies liegt zum einen an den Kosten für den Flüssiggastank, der gekauft oder gemietet werden kann, und den damit verbundenen regelmäßig erforderlichen Sicherheitsüberprüfungen.

Die Preise für Flüssiggas sind an den Preis von Heizöl gekoppelt und folgen daher einem ähnlichen Trend. Steigt der Heizölpreis, so steigt auch der Flüssiggaspreis und umgekehrt. Die Preise selbst unterscheiden sich nach dem jeweiligen Liefergebiet (Nord, Ost, Süd, West) und der Liefermenge. Werden größere Mengen (> 3000 Liter) bestellt, so sind die Preise häufig um 2 Cents pro Liter günstiger. Durchschnittlich bewegen sich die Flüssiggas-Preise um rund 40 bis 50 Cents pro Liter. Achtung: Vor Allem sollten bei einer Bestellung die Transportkosten erfragt werden!

Tabelle 2: Umrechnung von Flüssiggas-Einheiten in kWh
Einheiten Umrechnung in Kilowattstunden (kWh)
1 l (Liter) = 6,57 kWh
1 kg (Kilogramm) = 12,87 kWh
1 m3 (Kubikmeter) = 25,82 kWh

Ein Einfamilienhaus mit 100 Quadratmetern hat etwa einen Jahresverbrauch von 13.000 Kilowattstunden und würde dafür rund 2.000 Liter Flüssiggas benötigen. Bei Kosten von etwa 45 Cent pro Liter (inkl. MwSt) belaufen sich die Heizkosten pro Jahr auf 2.000 x 0,45 = 900 Euro pro Jahr.

Zu den reinen Brennstoffkosten kommen zumeist noch die Kosten für die Lieferung im Tankwagen hinzu. Diese Kosten richten sich nach den vertraglichen Vereinbarungen mit dem jeweiligen Lieferanten. Häufig enthalten Flüssiggasverträge auch Vereinbarungen über Preissteigerungen.

Tabelle 3: Durchschnittliche Kosten von Flüssiggasheizungen
Kostenfaktor Durchschnitts-Preise für EFH
Anschaffungskosten inkl. Montage 10.000 bis 14.000 Euro
Wartungskosten pro Jahr 175 bis 250 Euro
Kosten Schornsteinfeger 125 bis 175 Euro
Verbrauchskosten pro Jahr 1.200 bis 1.600 Euro
Kosten Flüssiggas-Tank 1.600 bis 2.000 Euro

Wartung & Kontrolle: Flüssiggasheizungen sind vergleichsweise wartungsarm. Bestimmte Überprüfungen entfallen sogar vollständig, so etwa bei Nutzung von Gas-Brennwerttechnik die regelmäßige Kontrolle bestimmter Schadstoff-Grenzwerte. Verbindlich vorgeschrieben ist für Flüssiggas-Heizungen alle zwei bis drei Jahre eine Kontrolle der Abgasanlage durch den zuständigen Schornsteinfeger. Die Gastherme selbst sollte mindestens alle zwei Jahre überprüft werden. Hier sind Installateure oder mit den Heizungsherstellern kooperierende Fachunternehmen die richtigen Ansprechpartner für die Wartungsarbeiten. Manche Hersteller knüpfen auch ihre Gewährleistung an eine jährliche Wartung.

Bis zu 40 Prozent Zuschuss zur Flüssiggas-Heizung

Seit Anfang 2020 gibt es eine hohe Förderung von Gasheizungen, die mit Flüssiggas und Erneuerbaren betrieben werden. Neue Flüssiggasheizungen können so einen Zuschuss von bis zu 40% bekommen. Dabei wird nicht nur die Flüssiggasheizung bezuschusst, sondern auch die Anschaffungskosten für den Flüssiggastank. Voraussetzung ist jedoch, dass die neue Flüssiggas-Heizung mit erneuerbaren Energien kombiniert wird wie z. B. einer Pelletheizung, Wärmepumpe oder einer Solarthermie-Anlage.

Beim Wechsel zu einer solchen Flüssiggas-Hybridheizung mit einem Anteil von mindestens 25 Prozent erneuerbarer Energien - in der Regel dann Solarwärme - sehen die neuen Förderregeln einen Investitionszuschuss und eine Wechselprämie von bis zu 40 Prozent vor, wenn man eine alte Ölheizung austauscht. In allen anderen Austausch-Fällen gibt es einen Zuschuss von 30%. Im Neubau wird eine Flüssiggas-Solarthermie-Kombination nicht gefördert.

Wer nicht sofort Solarthermie integrieren möchte, kann auch schrittweise vorgehen und die Förderung auf diesem Weg nutzen: Bei der Entscheidung für eine moderne Gas-Brennwertheizung, die auf die spätere Einbindung erneuerbarer Energien vorbereitet ist, gibt es 20 Prozent Zuschuss.

Die im Förderungskatalog veranschlagten Zuschüsse und Prämien sind allerdings nur so lange abrufbar, wie der Gesetzgeber den Energieträgerwechsel nicht zwingend vorschreibt. Das Gebäudeenergiegesetz, das im Sommer 2020 in Kraft treten soll, dürfte die Fördermöglichkeiten früher oder später erheblich einschränken.

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