Letzte Aktualisierung: 16.09.2024

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Gasetagenheizung: Technik, Kosten, Vor- und Nachteile

Wie funktioniert eine Gasetagenheizung? Welche Vor- und Nachteile hat eine Gasheizung auf der Etage? Mit welchen Preisen und Kosten muss man rechnen?

  • Eine Gasetagenheizung ist eine Heizung für eine Etage (ein Geschoss mit mehreren Wohneinheiten) eines Gebäudes oder eine Wohneinheit, die sich auch über mehrere Etagen hin erstrecken kann.
  • Moderne Gasetagenheizungen sind oft als Kombi-Thermen ausgelegt, die sowohl für Raumwärme als auch für Warmwasser in Küche und Bad sorgen. Häufig hängen sie als Platz sparende Wandgeräte in der Küche oder im Bad.
  • Für Mieter ergibt sich der Vorteil, dass sie direkt Einfluss auf ihre Heizkosten nehmen können und nur mit dem Gasversorger abrechnen. Je nach Mietvertrag muss der Mieter jedoch die laufenden Wartungskosten übernehmen.
  • Die wandhängende Gastherme kostet selbst etwa 2.500 bis 3.000 Euro. Inklusive Peripherie, De- und Montage sowie hydraulischem Abgleich ist mit Kosten von rund 5.000 bis 5.500 Euro zu rechnen.

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Besonderheiten einer gasbetriebenen Etagenheizung

Die Bezeichnung Gasetagenheizung sagt bereits viel über den zugehörigen Heizungstyp aus:

  • Geheizt wird hier demnach mit Gas, in der Regel mit Heizgas, das aus dem fossilen Energieträger Erdgas gewonnen wird.
  • Beheizt wird eine Etage eines Gebäudes, auf der sich eine oder mehrere Wohneinheiten befinden können. Auch eine Wohneinheit von mehreren innerhalb eines Gebäudes, die mehrere Etagen einnimmt, wird mit einer Gasetagenheizung beheizt.

In einer als Zentralheizung ausgelegten Heizungsanlage erzeugt ein Wärmeerzeuger als primäre Heizung – gegebenenfalls mit solarer Unterstützung als sekundäre Heizung – die Wärme zur Raumbeheizung und zur Warmwasserbereitstellung. Das heißt, im Ein-, Zwei- oder Mehrfamilienhaus heizt nur eine Heizung zentral ein, die meist in einem separaten Raum (Heizungsraum, Heizungskeller) untergebracht ist.

Anders bei einer Gasetagenheizung: Davon gibt es pro Etage beziehungsweise Wohneinheit eine, so dass sich im Gebäude mehrere Heizungen dezentral verteilen. Ein extra Heiztechnikraum ist unnötig, die Bewohner der zu beheizenden Wohneinheiten haben ihre Gasetagenheizung meist platzsparend an der Wand in Küche, Bad oder Flur hängen.

Aufbau und Funktionsweise

Eine Gastetagenheizung besteht wie eine Zentralheizungsanlage aus den Komponenten

  • Wärmeerzeuger,
  • Wärmeverteiler und
  • Wärmeverbraucher.

Als Wärmeerzeuger dient die mit Heizgas (meist fossiles Erdgas) betriebene Gasheizung. Neben reinen Gasthermen kommen Großteils sogenannte Kombi-Gasthermen zum Einsatz, die

  • die Erwärmung des Heizwassers zur Raumheizung
  • mit der Erwärmung des Brauchwassers für Küche und Bad (Warmwasser)

kombinieren.

Die kompakt konstruierten Kombi-Gasthermen haben meist eine handelsübliche Nennleistung zwischen 5 und 20 Kilowatt (kW).

Tabelle 1: Beispiel für die Heizleistung einer modulierenden Gasetagen-Brennwerttherme Vaillant ecoTEC plus VC 206/5-5
Temperatur Heizleistung
Heizleistung bei 40/30°C Erdgas: 4,2 - 21,6 kW
Heizleistung bei 40/30°C Flüssiggas: 5,4 - 20,6 kW
Heizleistung bei 60/40°C Erdgas: 4,0 - 20,6 kW
Heizleistung bei 60/40°C Flüssiggas: 5,4 - 20,6 kW
Heizleistung bei Warmwasserbetrieb: 24,7 kW

Funktionsprinzip

Heiz- und Brauchwasser werden in der Kombitherme nach dem Durchlaufprinzip erwärmt. Das heißt, die Kombi-Gasthermewirkt als Durchlauferhitzer: Die beim Verbrennen des Gases entstehende Wärme erhitzt das Heiz- und Brauchwasser, das daran vorbeigeführt wird. Eine Umwälzpumpe pumpt im Heizungskreislauf das erhitzte Wasser durch die Heizungsrohre hin zu den Heizkörpern (Vorlauf), wo es die Wärme an die zu beheizenden Räume abgibt.

Anschließend wird das erkaltete Heizwasser wieder zurück zur Therme gepumpt (Rücklauf) und der Vorgang beginnt erneut. Das erwärmte Brauchwasser dagegen strömt – in der Regel bevorzugt zubereitet (erste Priorität), damit keiner plötzlich unter einer kalten Dusche steht – zu den Zapfhähnen in Küche und Bad (Wasserhahn, Dusche, Badewanne) und fließt anschließend zumeist als Abwasser ab. Die meisten Geräte arbeiten ohne Speicher.

Expertenwissen: Bevorzugte Warmwasserbereitung bedeutet, dass eine Kombi-Gastherme automatisch vom Heizbetrieb in den Warmwasserbetrieb wechselt, wenn ein Warmwasserhahn aufgedreht wird.

Niedertemperatur- vs. Brennwerttechnik

Aktuell sind noch jede Menge Gas-Kombithermen im Einsatz, die mit der sogenannten Niedertemperaturtechnik arbeiten. Bei Neuinstallationen setzt man allerdings auf die modernere und effizientere Brennwerttechnik.

Tabelle 2: Anteil von Erdgas-Etagenheizungen in Deutschland (Quelle: „Wie heizt Deutschland?“ BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. 2014)
Heizung Gebäude Wohnungen
Zentralheizung 78,40% 70,40%
Erdgas-Zentralheizung 40,50% 36,10%
Öl-Zentralheizung 28,90% 26,20%
Holz-/Pellets-Zentralheizung 2,20% 2,00%
Elektro-Wärmepumpe 2,20% 2,10%
Sonstige Zentralheizung 4,60% 4,00%
Erdgas-Etagenheizung 6,40% 9,80%
Fernwärmeheizung 5,20% 13,50%
Einzelheizung 5,10% 6,10%
Stromnachtspeicheröfen 1,80% 2,00%
Holz-/Pelleteinzelöfen 0,90% 1,10%
Gaseinzelöfen 0,80% 1,10%
Sonstige Einzelheizung 1,60% 1,90%
Sonstiges Heizsystem 4,50% 0,20%
k. A. 0,40% ---

Während eine Niedertemperatur-Gasetagenheizung das Erdgas bis zu etwa 93 Prozent in nutzbare Wärmeenergie umwandelt, kommt eine Brennwert-Gasetagenheizung auf Wirkungsgrade von 100plus Prozent. Der Grund: Bei der Brennwertheizung wird auch die Wärme genutzt, die im Wasserdampf steckt, der bei der Verbrennung des Heizgases entsteht und andernfalls ungenutzt verloren ginge. Brennwert-Gasthermen kühlen den Dampf herunter, so dass er kondensiert und die dabei anfallende Kondensationswärme noch genutzt werden kann.

Expertenwissen: Eine Gasetagenheizung mit Brennwerttechnik braucht passende Abgasanlagen. Wer von einer älteren Heizungstechnik auf die moderne Brennwerttechnik umsteigt, muss gegebenenfalls Anpassungen an seiner Abgasleitung vornehmen, um den Schornstein vor Schäden infolge Versottung zu bewahren.

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Vorteile

Als Alternative zu Zentralheizungen bringen Gasetagenheizungen die folgenden Vorteile:

  • Wegen der dezentralen Verteilung der Gasetagenheizungen im Gebäude braucht man keinen zentralen Heizungsraum mehr.
  • Gasetagenheizungen fallen kleiner und kompakter aus als Gas-Zentralheizungen, das spart Platz.
  • Moderne Gasetagenheizungen mit Brennwerttechnik arbeiten höchst effizient.
  • Wegen der Nähe des Wärmerzeugers zu den zu beheizenden Räumen ergeben sich nur kurze Wärmeübertragungswege, so dass auch die Wärmeverluste beim Transport entsprechend geringer ausfallen.
  • Zudem kann die Leistung der Gasetagenheizung unabhängig pro versorgte Wohneinheit ausgelegt werden, so dass sich individuelle Wärmebedürfnisse passgenau befriedigen lassen. Das erhöht den Wohnkomfort.
  • Dank der dezentralen Verteilung der Gasetagenheizungen pro Wohneinheit haben die Nutzer die volle Kostenkontrolle – und die Möglichkeit, auf zu hohe Verbräuche gegebenenfalls unmittelbar mit geeigneten Sparmaßnahmen zu reagieren.
  • Die Heizkostenabrechnung kann entsprechend einfacher und gerechter erfolgen. Jeder Haushalt bezahlt tatsächlich nur die Wärme, die er verbraucht hat an den Gasversorger, so dass diese Abrechnung erst gar nicht in der vom Vermieter jährlich erstellten Betriebskostenabrechnung auftaucht.
  • Die Wohnung kann jederzeit beheizt werden, da dies nicht von einer möglicherweise erst zu aktivierenden Zentralheizung abhängig ist.
  • Ist die Wohnung mit einem eigenen Gaszähler ausgestattet, darf der Mieter grundsätzlich den Versorger wechseln. Eine Ausnahme besteht nur, wenn der Vermieter mittels eines Generalvertrages mit dem Versorger günstigere Preise als der Mieter erzielen kann, weil für das Mehrfamilienhaus ein hohes Volumen anfällt. Hier ist ein Wechsel des Mieters unzulässig.

Nachteile

Als nachteilig ist der Gasetagenheizung der größere Wartungsaufwand anzukreiden, der sich aus der Zahl und der dezentralen Lage der Geräte im Haus ergibt. Besitzer von Mehrfamilienhäusern sollten gut abwägen, ob sie viele Gasetagenheizungen kaufen, installieren und betreiben wollen oder liebe eine Zentralheizung.

Gasetagenheizungen lassen sich zudem nicht ohne großen Aufwand mit regenerativer, zum Beispiel solarer Gasheizungsunterstützung betreiben.

Außerdem sagt man Gastetagenheizungen eine begrenzte Kapazität nach: So erreiche eine Gasetagenheizung, die Raumwärme und Warmwasser für mehr als sechs Bewohner eines Haushaltes und/oder besonders große Räumlichkeiten erzeugen soll, schnell ihre Leistungsgrenze.

Nicht zuletzt ist das teils recht störende Betriebsgeräusch als Nachteil anzuführen, das viele Gasthermen verursachen.

Preise und Kosten von Gasetagenheizungen

In der Anschaffung sind Gasetagenheizungen vergleichsweise günstig. Wollen Sie eine moderne Gasetagenheizung kaufen, müssen Sie mit Preisen zwischen 1.500 und 2.000 Euro rechnen.

Zu diesen einmaligen Gasetagenheizungs-Preisen kommen dann noch die ebenfalls einmaligen Installationskosten, evtl. Kosten für die Demontage des Altgerätes, einem neuen Abgasrohr bei Wechsel zu Brennwert sowie Kosten für z. B. einen hydraulischen Abgleich.

Tabelle 3: Beispiel für eine Kostenkalkulation beim Kauf einer neuen Gasetagenheizung
Positionen Preise
Gastherme 1.500,00 €
Gasanschluss (falls nicht vorhanden) + 1.500,00 €
Verrohrung + 300,00 €
Abgasrohr (bei Wechsel zu Brennwert) + 750,00 €
Installationskosten + 1.200,00 €
Montagematerial + 350,00 €
Demontage der alten Gastherme (bei Austausch) + 150,00 €
hydraulischer Abgleich + 500,00 €
Schornsteinfegerprüfung + 80,00 €
KfW-Förderantragstellung + 100,00 €
Summe = 6.430,00 €
KfW-Zuschuss nach KfW 430 (15% ) - 964,50 €
Summe = 5.465,50 €

Die laufenden Betriebskosten hängen von den Preisen für das Erdgas als auch vom Heizverhalten und Warmwasserverbrauch der Bewohner sowie dem energetischen Zustand des Gebäudes ab. Als durchschnittlichen monatlichen Richtwert können Sie sich 80 Euro für Heizung und Warmwasser in einer mittelgroßen Wohnung merken.

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