Letzte Aktualisierung: 16.09.2024

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Ratgeber: Laminat auf Fußbodenheizungen

Welches Laminat ist für eine Fußbodenheizung geeignet? Was ist beim Verlegen des Bodenbelags über einer Fußbodenheizung zu beachten?

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, auf einer Fußbodenheizung Laminat zu verlegen. Allerdings ist die Fähigkeit von Laminat, Wärme zu leiten, schwächer als die von Parkett und deutlich schwächer als die von Fliesen. Der Laminatboden erwärmt sich damit langsamer. Dies kann man jedoch durch die Material- und Systemauswahl teilweise beeinflussen.

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Besonderheiten von Laminat als Oberbelag von Fußbodenheizungen

Laminat heißt ein Bodenbelag (Oberbelag), der ausschaut, als handele es sich um einen hochwertigen Parkettboden. Doch statt des massiven Holzbelags besteht Laminat aus einer recht preisgünstigenTrägerschicht, auf die eine dünne Dekorschicht in parkettähnlicher bzw. holzdielenähnlicher Optik aufgebracht worden ist.

Wer eine Fußbodenheizung betreibt und als Oberbelag Laminat verlegen möchte, sollte einige grundlegende Punkte beachten.

  • Zuallererst, dass das gewünschte Laminat vom Hersteller bzw. Anbieter für eben diesen Zweck freigegeben worden ist. Ist die Eignung des Laminats für eine Fußbodenheizung nicht konkret ausgewiesen, hilft ein Blick auf den notwendigerweise anzugebenden Wärmedurchlasswiderstand: Generell gilt, dass die Schicht aus Laminat und Dämmunterlage (Trittschalldämmung), die zwischen der Fußbodenheizung und dem Raum ist, der beheizt werden soll, einen Wärmedurchlasswiderstand von höchstens 0,15 Quadratmeter und Kelvin pro Watt ((m2·K)/W) aufweist. Andernfalls lässt sich die Fußbodenheizung nicht effizient betreiben.
  • Die Oberfläche des Laminats darf während des Betriebs der Fußbodenheizung nicht wärmer als 26 Grad Celsius werden, sonst würde sich der Bodenbelag stellenweise aufwölben. Zu warmes Laminat könnte außerdem im Bereich der Fugen aufquellen.
  • Zu beachten ist auch, dass man, wenn mehrere Heizkreise in den Boden verlegt werden, diese allesamt mit der gleichen Temperatur betreibt. Andernfalls sind sogenannte Dehnfugen im Laminat unerlässlich.
  • Ganz wichtig für das Verlegen des Laminats ist auch, dass der unterliegende Heizestrich nicht mehr allzu sehr feucht ist. Im Neubau gilt: Der dort aufgebrachte Estrich muss komplett durchgetrocknet sein.
  • Laminat über einer Fußbodenheizung sollte nicht dicker als neun Millimeter sein.
  • Wissen sollte man auch, dass eine Fußbodenheizung unter Laminat länger braucht, um den zu beheizenden Raum komplett zu erwärmen. Dafür hält sich die Wärme länger im Bodenbelag.
  • Die Heizkosten, die bei einer Fußbodenheizung unter Laminat anfallen, sind etwas höher als die, die eine Fußbodenheizung unter Steinfliesen oder Keramikkacheln verursachen würde.

Verlegung von Laminat auf wasserführenden Fußbodenheizungen

Bei Laminat, das auf einer "nassverlegten" Fußbodenheizung verlegt werden soll, müssen einige Besonderheiten beachtet werden.

Anhydritestrich

Anhydritestrich wird beim Installieren einer Fußbodenheizung in Form von Fließestrich verwendet, der einen dichten Anschluss an die Heizrohre bildet. So ist gewährleistet, dass die im Vergleich zu Zementestrich (gemäß DIN 4108) höhere Wärmeleitfähigkeit dafür sorgt, dass sich die Wärme von den Heizrohren der Fußbodenheizung über das Laminat gleichmäßig über die gesamte Bodenfläche hinweg an die Raumumgebungsluft verteilt.

Vorteilhaft ist, dass ein Untergrund aus Anhydritestrich wegen seiner geringen Stärke von nur viereinhalb Zentimetern über dem Heizrohr eine kurze Aufheizzeit besitzt. Dies kommt dem Heizen mit einer Laminat-Oberfläche zugute, da diese länger als andere Beläge aufheizen muss. Außerdem punktet Anhydritestrich mit seiner sehr hohen Biege- und Zugfestigkeit – die das Risiko von Rissen erheblich mindert.

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Zementestrich

Zementestrich auf einer Fußbodenheizung ist verglichen mit Fließestrich etwa einen Zentimeter höher als dieser. Dadurch haben Verkrümmungen nicht so starke Auswirkungen wie bei herkömmlichen Estrichen, die dünner sind.

Wissen muss man, dass Zementestrich bis zur Belegreife mit Laminat gut drei Wochen trocknen muss. Achten Sie auch darauf, dass Sie einen Zementestrich nicht vor Ablauf von drei Tagen betreten und nicht vor Ablauf von sieben Tagen außergewöhnlich belasten.

Bevor das Laminat auf dem Zementestrich über der Fußbodenheizung verlegt werden kann, muss dieser zumindest soweit getrocknet sein, dass seine Restfeuchte unbeheizt höchstens zwei CM Prozent (CM-%) und beheizt höchsten 1,8 CM Prozent beträgt.

Trittschalldämmung

Unerlässlich ist eine sogenannte Trittschalldämmung unter dem Laminat. Sie muss zwei einander teilweise konterkarierenden Anforderungen gerecht werden: Einerseits soll sie die Wärme der Fußbodenheizung möglichst gut zum Laminat obendrüber leiten, andererseits muss sie das Laminat vor aufsteigender Feuchtigkeit bewahren. Denn auch wenn Laminat nicht ganz so feuchteempfindlich ist wie massives Echtholzparkett, so würde eine stehende Feuchte irgendwann möglicherweise doch in das Schichtsystem des Laminats eindringen und dieses zerstören.

Eine Alternative hierzu stellen Fußbodenheizungen in Trockenbauweise dar. Hier ist es quasi ausgeschlossen, dass das Laminat Feuchteschäden erleidet.

Verlegung von Laminat auf elektrischen Fußbodenheizungen

Eine elektrische Fußbodenheizung eignet sich grundsätzliche für alle Bodenbeläge, die wärmebeständig und gut wärmedurchlässig sind. Elektro-Fußbodenheizung können sich also eignen, für den Einsatz unter Laminat- oder Parkett- und Korkboden, unter PVC- oder Teppichboden und unter Fliesen, Marmor und Granit. Auch Heizmatten und Heizfolien lassen sich u.a. unter Laminat verlegen.

Bei Laminatböden empfehlen Hersteller von elektrischen Fußbodenheizungen allerdings in der Regel die Verwendung von niedrigeren Heizleistungen: Die Heizleistung von elektrischen Fußbodenheizungen sollte bei Laminat etwa zwischen 50 und 140 Watt pro Quadratmeter liegen.

Lebensdauer: Haltbarkeit der Verbindung von Fußbodenheizung und Laminat wird meist mit 10 bis 30 Jahren beziffert. Zum Vergleich: Bei Parkett auf der Fußbodenheizung ist von 50 Jahren Lebensdauer die Rede. Die „verkürzte“ Lebensdauer macht Laminat mit seiner einfachen Handhabe und seinem vergleichsweise niederen Preis wieder wett.

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