Letzte Aktualisierung: 24.10.2016
Steht die Modernisierung der Heizungsanlage an, beispielsweise im Zuge einer energetischen Sanierung des Gebäudes, dann denkt man zunächst an einen neuen Wärmerzeuger und vielleicht noch an die Dämmung der Heizungsrohre. Ob es sich lohnt, auch die alten Heizkörper auszutauschen, ist die Frage. Zumal die Gründe dafür nicht immer offensichtlich sind. Wir erklären Ihnen in diesem Artikel, wann Sie alte Heizkörper austauschen sollten – und wann Sie sie noch in Betrieb lassen können. Wir zeigen Schritt für Schritt den Ausbau alter Heizkörper und geben Tipps zu deren Entsorgung.
Zu den nachhaltigsten Maßnahmen einer energetischen Sanierung zählen
Im Zuge der Heizungsmodernisierung werden alte Wärmeerzeuger mit neuen ersetzt und Heizungsrohre isoliert. Damit steht die Frage im Raum, ob auch die alten Heizkörper ausgetauscht werden sollten oder nicht.
Es gibt sowohl gute Gründe dafür, im Zuge einer Heizungsmodernisierung auch gleich die alten Heizkörper auszutauschen – und gute Gründe dagegen.
Für den Verbleib sind allerdings nur alte Heizkörper geeignet, die technisch einwandfrei funktionieren und sich über die moderne Heizungsregelung der ansonsten komplett modernisierten Heizung ansprechen lässt.
Es gibt offensichtliche Gründe, die den Austausch alter Heizkörper erforderlich machen. Dazu gehören:
Zwar nicht offensichtlich am Heizkörper, dafür aber indirekt über die trotz neuen Wärmeerzeugers nicht sinken wollenden Heizkosten von der Heizkostenabrechnung ablesbar sind die Folgen von Kalk- und / oder Schmutzablagerungen im Inneren des Heizkörpers. Die Ablagerungen mindern die Heizleistung des gesamten Heizsystems.
Bevor Sie sich daran machen, einen alten Heizkörper abzumontieren, müssen Sie die Heizung komplett ausschalten. Gehen Sie dazu vor, wie es der Anlagenhersteller in der Bedienungsanleitung beschreibt.
Schließend Sie als Nächstes die Wasserzufuhr, über die der Heizkörper mit Heizwasser versorgt wird.
Es folgt das Absenken des Wasserdrucks in der Heizanlage. Dabei sinkt der Wasserspiegel (Wasserstand) in den Heizkörpern, die an die Anlage angeschlossen sind. Das sogenannte Entleerungsventil sitzt strategisch tief, meist am Rücklauf nahe dem Heizkessel. Um das Heizwasser kontrolliert abzusenken, sprich: auszuleiten, nutzen Sie am besten einen passenden Schlauch, den sie in einen Abfluss entleeren.
Als nächsten Schritt schließen Sie das Thermostatventil des alten Heizkörpers, den Sie abbauen wollen. So strömt kein Heizwasser mehr dorthinein. Es kommt jetzt darauf an, ob Ihr alter Heizkörper eine Rücklaufsperre besitzt – oder nicht. Ein absperrbares Rücklaufventil können Sie per Sechskantschlüssel verschließen, bevor Sie das Thermostatventil absperren. Ist keine Rücklaufsperre da, müssen Sie das Heizwasser komplett aus dem Heizkreislauf ablassen, andernfalls drohen Wasserschäden.
Mit dem sogenannten Entlüftungsschlüssel öffnen Sie jetzt das Entlüftungsventil, um den alten Heizkörper zu entlüften. Dabei entweicht noch im Heizkörper verbliebener Druck. Damit nix danebengeht, sollten Sie eine Schüssel oder einen Eimer bereithalten, um möglicherweise entweichendes Heizwasser aufzufangen. Fließt Heizwasser über einen längeren Zeitraum aus, sollten Sie prüfen, ob der Wasserstand hinreichend abgesenkt wurde (Schritt 4). Schließen Sie das Entlüftungsventil.
Mit einem sogenannten Gabelschlüssel oder einer Pumpenzange drehen Sie als Nächstes den Rücklauf ab. Für ggf. ausströmendes Restwasser halten Sie auch hier eine Schüssel oder ähnliches breit.
Es folgt das Abschrauben des Vorlaufs.
Als Letztes lösen Sie die Schrauben, mit denen der alte Heizkörper in der Konsole an der Wand befestigt ist. Dann heben Sie den Heizkörper heraus – Achtung: Es kann immer noch Restwasser darin sein!
Da sie zumeist aus Metall bestehen, gelten alte Heizkörper, die entsorgt werden sollen, hierzulande als Altmetall. Anders ausgedrückt: Alte Heizkörper sind Schrott. Und als solcher zu entsorgen. Das fachmännische Entsorgen alter Heizkörper bedeutet, dass sie komplett entleert und sauber entsorgt werden müssen. Entweder lassen Sie die alten Heizkörper von einem lokalen Entsorgungsunternehmen abholen und bezahlen den Dienstleister gemäß der ortsüblichen Entsorgungsgebühr oder Sie bringen die alten Heizkörper selbst zu Schrottplatz, Deponie oder Annahmestelle. In diesem Fall fallen die Kosten meist weg. So manche Kommune zahlt sogar einen Erlös für eine bestimmte Menge an Schrott.
Expertentipp: Fragen Sie Ihren Heizungsbauer, ob er im Zuge des Heizungstauschs auch Ihre alten Heizkörper fachmännisch mit entsorgt. Dann haben Sie keinen Aufwand damit.