Letzte Aktualisierung: 12.12.2016

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Experten-Ratgeber: Technik und Kosten von Etagenheizungen

Was ist eine Etagenheizung? Aus welchen Komponenten besteht sie und nach welchem Funktionsprinzip arbeitet sie? Was ist beim Installieren einer Gasetagenheizung zu beachten? Worauf kommt es beim Betrieb derselben an?

Unser Ratgeber soll Ihnen einen Einstieg bieten, was eine Etagenheizung ist, aus welchen Wärmeerzeugern und Komponenten sie aufgebaut ist und wie sie funktioniert. Sie erfahren zudem, was Sie beim Installieren und Betreiben einer Gas-Etagenheizung beachten müssen.

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Bedeutung der Etagenheizung als Heizungssystem in Deutschland

Eine Etagenheizung ist eine Heizungsanlage, die ein Stockwerk (ein Geschoss, eine Etage) beheizt. Das kann eine Etage eines Mehrfamilienhauses mit einer oder mehreren Wohnungen (pro Etage) sein, wobei oft jede Wohnung ihre eigene Etagenheizung hat, oder ein einzelnes Geschoss in einem Einfamilienhaus. Auf Englisch nennt man solche Etagenheizungen „one-floor heating system“.

Die Etagenheizung liefert warmes Heizwasser und mitunter auch Warmwasser zum Verbrauch in der Wohneinheit beziehungsweise auf der Etage (Brauchwasser zum Waschen, Baden, Duschen, Kochen, Putzen). Aus dieser Sicht heraus könnte man eine Etagenheizung auch als „Zentralheizung für eine Etage“ bezeichnen.

Laut der Studie „Wie heizt Deutschland?“ des BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. zum deutschen Heizungsmarkt 2014 ist in 70,4 Prozent der Wohnungen eine Zentralheizung installiert, wovon mehr als die Hälfte mit Erdgas betrieben wird. 13,5 Prozent aller Wohnungen werden mit Fernwärme geheizt, Erdgas-Etagenheizungen sind in 9,8 Prozent der Wohnungen installiert.

Bezogen auf alle etwa 18,9 Millionen Wohngebäude in Deutschland werden 6,4 Prozent mit Erdgas-Etagenheizungen beheizt, gefolgt von Fernwärmeheizungen mit 5,2 Prozent.

Tabelle 1: Anteil von Erdgas-Etagenheizungen in Deutschland (Quelle: „Wie heizt Deutschland?“ BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. 2014)
Heizung Gebäude Wohnungen
Zentralheizung 78,40% 70,40%
Erdgas-Zentralheizung 40,50% 36,10%
Öl-Zentralheizung 28,90% 26,20%
Holz-/Pellets-Zentralheizung 2,20% 2,00%
Elektro-Wärmepumpe 2,20% 2,10%
Sonstige Zentralheizung 4,60% 4,00%
Erdgas-Etagenheizung 6,40% 9,80%
Fernwärmeheizung 5,20% 13,50%
Einzelheizung 5,10% 6,10%
Stromnachtspeicheröfen 1,80% 2,00%
Holz-/Pelleteinzelöfen 0,90% 1,10%
Gaseinzelöfen 0,80% 1,10%
Sonstige Einzelheizung 1,60% 1,90%
Sonstiges Heizsystem 4,50% 0,20%
k. A. 0,40% ---

Unterschiede von Etagen- und Zentralheizungen

Die Unterschiede zwischen einer Zentralheizung und einer Etagenheizung sind die:

Der Wärmeerzeuger einer Zentralheizung wird meist außerhalb der Wohnräume platziert, zum Beispiel im Keller. Bei einer Etagenheizung befindet sich der Wärmeerzeuger meist innerhalb der Wohneinheit, also direkt beim Endverbraucher, zum Beispiel als wandhängende Gastherme in Flur, Bad oder Küche – Räumen also, die eher klein ausgelegt sind. Daher ist es von Vorteil, wenn der Wärmeerzeuger einer Etagenheizung möglichst kompakt ausfällt. Die Platzierung in der Wohnung erfordert auch einen möglichst geräuscharmen Betrieb der Etagenheizung. Für die Installation in Bad und Küche spricht, dass dort ein vergleichsweise hoher Wärmebedarf besteht.

Anders als eine Zentralheizung, die gegebenenfalls mehrere Wohnungen mit Wärme (Heizwasser und Warmwasser) versorgt, wird eine Etagenheizung häufig nur von einer Wohnpartei betrieben. Das spart aufwendige Logistik, zum Beispiel das Abstimmen mit anderen Wohnparteien bezüglich des Brennstoffkaufs, der Wartung und Modernisierung der Etagenheizung.

Expertenwissen: Für Vermieter bedeutet eine Etagenheizung, dass die Energieversorger die Energieversorgung inklusive des Verbrauchs an Brennstoffen direkt mit den Mietern abrechnen.

Unterschiede von Gas- und Öletagenheizungsanlagen

Die meisten hierzulande betriebenen Etagenheizungen verfeuern Gas. Und auch wenn der Begriff Etagenheizung nicht per Definition mit Gas verbunden ist, so sind viele Etagenheizungen Gas-Etagenheizungen. Häufig werden die Begriffe Etagenheizung, Gas-Etagenheizung und sogar Gastherme (als Bezeichnung eines typischen Wärmeerzeugers in einer Etagenheizungsanlage) deshalb synonym verwendet.

Die Anforderungen an die Etagenheizung, möglichst platzsparend und leise zu arbeiten, erfüllen die gasbetriebenen Etagenheizungen gut. Heizöl als Brennstoff wäre auch denkbar, allerdings gibt es hier viel weniger wandhängende Geräte. Hinzu kommt, dass Heizöl beim Verfeuern einen störenden Geruch verbreiten kann.

Das Gas zum Betrieb einer Etagenheizung kommt hierzulande meist über den Erdgasanschluss ins Haus. Ist der Haushalt nicht an das öffentliche Gasnetz angeschlossen, lässt sich eine Etagenheizung auch mit Flüssiggas betreiben, das in Tanks gelagert wird.

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Aufbau und Funktionsweise einer Gasetagenheizung

Als Wärmeerzeuger dient der Gas-Etagenheizung eine Gasheizung. Das kann eine Gastherme oder eine Gas-Kombitherme sein. Erstere erhitzt als Umlaufwasserheizer nur das Heizwasser, zweitere kann zusätzlich auch Warmwasser bereitstellen. Sie arbeitet dann für das Brauchwasser wie ein Durchlauferhitzer.

Funktionsprinzip Gastherme

Die Wärmeerzeuger der Etagenheizung in Form einer Gastherme sind quasi kompakte Heizkessel zur Wandmontage, in denen Bauteile wie die Heizungspumpe, das Ausdehnungsgefäß und die Regelung platzsparend integriert sind. Das Heizungswasser strömt durch den Wärmeüberträger in der Gastherme, der von den Flammen des Gasbrenners erhitzt wird.

Funktionsprinzip Gas-Kombitherme

Bei der Etagenheizung in Form einer Gas-Kombitherme arbeitet der Heizungsteil wie der der eben beschriebenen Gastherme. Zur Brauchwassererwärmung hat sie zusätzlich einen Anschluss für Kaltwasser. Auch das ist ein Grund für die Platzierung in Küche oder Bad. Das kalte Wasser leitet man durch den Wärmeüberträger, wo es von den Flammen des Gasbrenners erhitzt wird.

Brauchwasser wird nur dann im Durchlaufverfahren erwärmt, wenn es tatsächlich gebraucht wird: Also dann, wenn Sie den Warmwasserhahn aufdrehen. Der Nachteil einer Gas-Kombitherme als Etagenheizung ist der: Es fließt weniger warmes Wasser als üblicherweise aus dem Warmwasserhahn.

Wollte man die Ausflussmenge steigern, könnte ein kleiner Vorratsspeicher die Lösung sein. Es gibt bereits Gas-Etagenheizungen der Art Gas-Kombitherme, die herstellerseits mit einem solchen Speicher ausgerüstet sind. Alternativ ließe sich der Vorratsspeicher auch nachrüsten- und außerhalb der Gas-Kombitherme angebracht werden.

Expertenwissen: Die Warmwasserbereitung erledigt die Gas-Kombitherme bei Bedarf immer mit Vorrang. Sie müssen also nicht mit einer kalten Dusche rechnen. Bei Durchlaufbetrieb geht die Gas-Etagenheizung in den sogenannten Stand-by-Modus.

Niedertemperaturtechnik vs. Brennwerttechnik

Ältere Gasthermen beziehungsweise Gas-Kombithermen funktionieren nach dem Prinzip der Niedertemperaturtechnik, während modernere Gas-Etagenheizungen mit Brennwerttechnik arbeiten. Letztere haben im Abgasteil einen weiteren Wärmeüberträger. Durch diesen strömt zunächst das Rücklaufwasser und kühlt die Abgase ab. Idealerweise entsteht dabei Kondenswasser. Das bereits erwärmte Rücklaufwasser durchströmt anschließend den Hauptwärmeüberträger und wird dort auf die erforderliche Vorlauftemperatur erhitzt.

Gasthermen mit Niedertemperaturtechnik kommen auf einen Wirkungsgrad von bis zu 93 Prozent, eine Brennwerttechnik-Gas-Etagenheizung auf bis zu 110 Prozent.

Expertentipp: Setzen Sie beim Modernisieren Ihrer Etagenheizung auf jeden Fall auf die moderne Brennwerttechnik! Eine Etagenheizung, die mit der weniger effizienten Niedertemperaturtechnik arbeitet, sollten Sie nur einsetzen, wenn die Umstände den Betrieb eines Brennwertgeräts nicht zulassen: Zum Beispiel, weil der Schornstein nicht entsprechend modernisiert werden kann, oder, weil die nötige Kondensatabführung Probleme bereiten würde.

Wichtig: Aus der geringen Größe der Räume, in denen die Etagenheizung typischerweise installiert wird (Flur, Küche, Bad), resultiert die Notwendigkeit eines Verbrennungsluftverbundes, der die Therme mit ausreichend Luft versorgt.

Kosten für die Neuinstallation einer Gasetagenheizung

Einzelne Wohnungen oder kleinere Einfamilienhäuser, mit nicht allzu großem Warmwasserverbrauch können gut mit einer Etagenheizung in Form einer Gas-Kombitherme beheizt und mit Warmwasser versorgt werden. Handelsübliche Gas-Kombithermen sind wegen ihres Funktionsprinzips Durchlauferhitzer nicht fähig, große Mengen an Warmwasser bereit zu stellen.

Gasthermen, mit denen ausschließlich die Heizung versorgt werden soll, sind auch zu vergleichsweise großer Heizleistung fähig. Damit lässt sich auch ein nicht allzu großes Mehrfamilienhaus noch effizient beheizen. Wobei angemerkt werden muss, dass das Gebäude dafür entsprechend gedämmt sein muss.

Experten-Wissen: Ab September 2015 gelten neue Vorgaben für die Effizienz neuer Heizkessel. Die EU hat für Öl- und Gasheizungen, Wärmepumpen und Blockheizkraftwerke strengere Regelungen erlassen. Auch für Warmwasserbereiter und Warmwasserspeicher gelten die neuen Anforderungen. Mit den neuen Mindestanforderungen dürfen beispielsweise keine Niedertemperaturkessel mehr neu in den Handel kommen. Damit wird die effiziente Brennwerttechnik zum Standard. Ausnahmen gibt es unter bestimmten Bedingungen nur für Mehrfamilienhäuser mit Etagenheizungen, die einen gemeinsamen Schornstein nutzen.

Im Falle einer Gas-Brennwerttherme kann man mit Anschaffungskosten ab etwa 2.500 Euro rechnen. Bei einer Gas-Brennwert-Kombitherme mit Warmwasserspeicher ist mit Kosten von rund 3.500 Euro zu rechnen. Für die Installation kommen in beiden Fällen Kosten von etwa 1.000 bis 1.500 Euro auf Sie zu. Muss erst der Gasanschluss gelegt werden, so müssen Sie mit einmalig etwa 1.500 bis 2.500 Euro kalkulieren. Weitere Infos erhalten Sie dazu bei Ihrem örtlichen Versorger. Wollen Sie anstelle von Erdgas Flüssiggas nutzen, so entstehen Kosten für die Aufstellung und Miete des Flüssiggastanks.

Laufende Heizkosten abschätzen und berechnen

Die allermeisten Menschen wissen nicht auf Anhieb, wie viel Energie sie verbrauchen. Daher fällt es gerade Mietern schwer, den Gasverbrauch ihrer Etagenheizung richtig einzuschätzen und die Kosten richtig zu berechnen. Dies ist gerade dann der Fall, wenn man neu in eine Wohnung einzieht und einem auch die Vergleichsdaten fehlen.

Die Höhe des Verbrauchs ist im Wesentlichen von 

  • der Dämmung der Gebäudehülle,
  • der Personenzahl im Haushalt sowie
  • dem Alter der Heizung abhängig.

Als Daumengröße kann man in einer 80 m2 Wohnung bei einem Wärmebedarf von rund 100 Kilowatt/m2/Jahr mit Kosten zwischen 650 und 750 Euro pro Jahr rechnen. Ohne Warmwasserbereitung wird es zumindest hinsichtlich der gerätespezifischen Heizkosten noch etwas günstiger.

Im Gegensatz zur Zentralheizung hat der Mieter bei der Etagenheizung die Möglichkeit, den eigenen Verbrauch und Kosten durch sein eigenes Heizverhalten zu beeinflussen. Daher ist es bei einem Neueinzug auch nicht immer möglich, von den Heizkosten des Vormieters auf die künftig zu erwartenden Kosten zu schließen, denn der Vormieter kann ein ganz anderes Heizverhalten haben.

Daher sollte man sich bei einem Neueinzug auch den Energiepass des Gebäudes genauer anschauen. Dort findet sich nämlich der Wärmebedarf pro m2 und Jahr (a), mit dem man den Energieverbrauch und die Kosten berechnen kann. So ist für einen Altbau mit 350 kWh/m2a bei 50 m2 mit einem Gesamtverbrauch von 17.500 kWh/a zu rechnen. Multipliziert mit den Kosten für Gas von ca. 0,06 Euro/kWh Minus einem dem Alter der Etagenheizung geschuldeten Wirkungsgradverlust ergeben sich in einem Altabu schnell Kosten von rund 1.000 Euro pro Jahr. Monatlich ist dies eine Belastung von über 80 Euro.

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