Letzte Aktualisierung: 30.01.2025

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Experten-Ratgeber zur Technik und Einsatzmöglichkeiten von Wohnungsstationen

  • Was ist das? Wohnungsstationen, auch als Hydraulikstationen bezeichnet, bieten eine effiziente und hygienische Lösung für die dezentrale Wärmeversorgung in Mehrfamilienhäusern. Sie werden in den einzelnen Wohnungen installiert und ermöglichen die bedarfsgerechte Erwärmung von Trinkwasser sowie die Versorgung der Raumheizung über die Zentralheizung.
  • Einsatzbereiche: Typischerweise finden Wohnungsstationen in Mehrfamilienhäusern Anwendung, die entweder über eine zentrale Heizungsanlage verfügen oder an ein Fernwärmenetz angeschlossen sind. Sie sind sowohl im Neubau als auch bei der Sanierung von Bestandsgebäuden eine beliebte Lösung, um die Wärmeversorgung effizient und hygienisch zu gestalten.
  • Funktion und Aufbau: Wohnungsstationen sind in der Regel vormontierte Installationssets, die alle notwendigen Komponenten für die dezentrale Wärmeübergabe enthalten. Durch den Einsatz von Wärmetauschern und Regelventilen wird die Wärme aus dem zentralen Heizsystem an die jeweilige Wohnung übergeben.
  • Trinkwasserhygiene: Durch die bedarfsgerechte, dezentrale Erwärmung des Trinkwassers direkt in der Wohnung wird das Risiko von Legionellenbildung minimiert, da auf zentrale Warmwasserspeicher und lange Leitungswege verzichtet wird. Wohnungsstationen ermöglichen so die Einhaltung von Hygienevorschriften und effiziente Warmwasserbereitung.
  • Reduzierter Installationsaufwand: Im Vergleich zu herkömmlichen Systemen, die vier Leitungen (Heizungsvorlauf, Heizungsrücklauf, Warmwasserleitung und Zirkulationsleitung) benötigen, können Wohnungsstationen mit nur zwei zentral verlegten Leitungen auskommen. Dies spart Material und vereinfacht die Installation.
  • Energieeffizienz: Der Wegfall der Zirkulationsleitung reduziert Wärmeverluste und senkt somit den Energieverbrauch. Zudem ermöglichen Wohnungsstationen niedrige Rücklauftemperaturen, was besonders vorteilhaft für Brennwertheizungen, Wärmepumpen und Fernwärmesysteme ist.

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Vorteile der dezentralen, wohnungsweisen Wärmeauskopplung

Eine Wohnungsstation (Fachwort: dezentrale Hydraulikstation) ist ein vergleichsweise kompaktes Bauteil, mit dessen Hilfe sich die dezentrale, insbesondere wohnungsweise Wärmeabgabe für die Raumheizung und die Trinkwassererwärmung regeln lässt. Sie wird deshalb auch Wohnungs- oder Wärmeübergabestation genannt.

Wohnungsstationen sind häufig vormontierte Bauteile, die als sogenannte Installationssets inklusive aller nötigen Komponenten zu kaufen sind. Typischer Einsatzort einer Wohnungsstation sind die einzelnen Wohnungen in einem Mehrfamilienhaus, das entweder eine zentrale Heizungsanlage zur Wärmeerzeugung betreibt oder an das Fernwärmenetz angeschlossen ist. Im Vergleich zur konventionellen Heizwärmeverteilung bieten sie zahlreiche technische Vorteile wie z. B. geringe Rücklauftemperaturen, minimale Wärmeverluste, höchste Wasserhygiene als auch einen besseren Komfort.

Insbesondere war auch der verstärkte Einsatz von Heizungssystemen mit niedrigen Rücklauftemperaturen wie z. B. solarthermischen Anlagen, Brennwertheizungen, Nah- und Fernwärmeanlagen als auch Wärmepumpen im Wohnbau einer der Gründe, weshalb Wohnungsstationen mittlerweile zum Standard im Neubau von Geschoßwohnbauten zählen und zunehmend auch im Bereich der Gebäudemodernisierung und Heizungserneuerung bei Bestandsgebäuden zum Einsatz kommen.

Grundsätzlich muss man feststellen, dass eine Wohnungsstation sämtliche Vorteile einer zentralen Wärmerzeugungsanlage mit den Vorteilen einer dezentralen Trinkwasserzubereitung verknüpft. Dank ihres Einsatzes wird die oft sehr teure Legionellen-Untersuchungspflicht unnötig.

Trinkwasserhygiene

Als besonders vorteilhaft an der dezentralen Wärmeübergabe mit einer Wohnungsstation wird die Tatsache angesehen, dass sich das Trinkwasser somit vor Ort nach Bedarf frisch und somit hygienisch bereitstellen lässt – und nicht zentral erwärmt und transportiert werden muss. Teilweise werden die Übergabestationen daher auch als Trinkwasserstationen bezeichnet. Probleme mit Legionellen werden dank der Warmwassererzeugung mit der Frischwasserstation im Durchflussprinzip minimiert. Denn die bilden sich gerne im Trinkwasserspeicher und den Rohren, der im dezentralen Wärmeverteiler-System unnötig ist.

Expertenwissen: Die für die Installation und den Betrieb von Trinkwassererwärmungsanlagen und Trinkwasserleitungen nötigen technische Maßnahmen und Schutzvorkehrungen zur Verminderung des Legionellenwachstums beschreibt das DVGW-Arbeitsblatt W 551. Demnach lassen sich dezentrale Durchfluss-Trinkwassererwärmer ohne weitere Maßnahmen betreiben, vorausgesetzt, das dem Durchfluss-Trinkwassererwärmer nachgeschaltete Leitungsvolumen beträgt nicht mehr als drei Liter.

Installationsaufwand

Verglichen mit einer herkömmlichen Anlage zur Wärmeübergabe an die einzelnen Wohnungen im Mehrfamilienhaus, die vier Leitungen braucht

  • Heizungsvorlauf und Heizungsrücklauf,
  • Warmwasserleitung
  • und Zirkulationsleitung,

benötigt man bei einem Wärmeverteilsystem mit Wohnungsstation nur zwei Verteilleitungen zu den Wohnungen im Gebäude, die sich zudem zentral verlegen lassen, so dass pro Etage mehrere Wohnungen Anschluss finden. Das spart Installationsaufwand und Material. Und wegen des Wegfalls einer energieintensiven Zirkulationsleitung ergibt sich auch eine Energieersparnis und daraus resultierend eine entsprechende Energiekostenersparnis. Außerdem ist die Wartung zentral verlegter Leitungen und Anschlüsse einfacher.

Verbrauchsmessung

Um die in der Wohnung verbrauchten Mengen an Wärme und auch Wasser zu erfassen, können einerseits ein Wärmemengenzähler im Netzversorgungskreislauf, der die verbrauchte Wärmemenge für Warmwasser und Raumwärme zählt, und ein Kaltwasserzähler in der Wasserversorgungsleitung angeordnet, der den Wasserverbrauch zählt, eingesetzt werden.

Andererseits kann auch der Raumheizungsanteil über elektronische Verdunstungszähler außerhalb der Wohnungsstation und das gesamte Kaltwasservolumen als auch das Warmwasservolumen in der Station erfasst werden. Der Aufwand für die Abrechnung der Wärmeversorgung fällt bei beiden Varianten geringer aus als bei einer konventionellen Wärmeverteilung im Mehrfamilienhaus.

Funktionsweise dezentraler Übergabestationen in Wohnungen

Bei konventionellen Heizungssystemen liefert ein zentraler Heizkessel in Kombination mit einem Trinkwasserspeicher via getrennte Heizungs- und Warmwasserleitungen Wärme direkt an die zu versorgenden Wohnungen. Teilweise werden zur Warmwasserversorgung auch Zirkulationsleitungen eingesetzt.

Heizsysteme mit Wohnungsstation besitzen ebenfalls eine zentrale Anlage zur Wärmeerzeugung sowie eine Verteilungsleitung für die Heizungswärme und eine für kaltes Wasser (Kaltwasser). In diesem System funktioniert die Wohnungsstation dann wie ein Wärmetauscher (z. B. Plattenwärmetauscher), über den das Trinkwasser im Durchflussbetrieb erwärmt wird, und der Heizungsvorlauf bedarfsgerecht der Versorgungsleitung entnommen und dem Heizkreis zugeführt wird.

Auslegung

Eine Wohnungsstation kann

  • entweder nur für die Erwärmung des Trinkwassers
  • oder für die Erwärmung von Heiz- und Trinkwasser

benutzt werden. Sie lässt sich direkt anschließen oder in einen gemischten Heizkreis installieren. So können Wohnungsstationen sowohl in herkömmlichen Heizungsanlagen mit Heizungskörpern als auch in Heizungsystemen mit Flächenheizungen (Fußbodenheizung) und demzufolge auch in Anlagen, die beide Heizungsarten kombinieren, zum Einsatz kommen.

Die Leistung zur Trinkwarmwassererwärmung wird als TWW-Leistung in Kilowatt (kW) angegeben. Zur bedarfsgerechten Warmwasserversorgung werden häufig Stationen mit Durchflussleistungen von rund 15 l/min bis 22 l/min (bei Kaltwasser 10°C / 45 °C Trinkwarmwassertemperatur) angeboten. Die beiden TWW-Leistungsgrößen 35 und 50 kW liefern dann bis zu 14 bzw. 21 Liter warmes Wasser pro Minute mit einer konstanten Temperatur von 45 °C.

Tabelle 1: Beispiele für TWW- und Zapfleistungen von Wohnungsstationen
TWW-Leistung Zapfleistung 10/ 45 °C Zapfleistung 10/ 45 °C
37 kW 15,2 l/ min 13,2 l/ min
45 kW 18,4 l/ min 16,2 l/ min
55 kW 22,7 l/ min 19,0 l/ min

Wohnungsstationen für die Erwärmung von Heiz- und Trinkwasser weisen häufig eine Heizleistung von 10 bis 15 kW auf. Die TWW-Leistungen sind dann ähnlich wie bei Wohnungsstationen, die nur für die Erwärmung des Trinkwassers eingesetzt werden.

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Trinkwarmwasser

Grundsätzlich erfolgt die Warmwasserbereitung im Durchflussprinzip über einen externen Wärmetauscher. Sobald ein Verbraucher Warmwasser anfordert, zum Beispiel mit dem Öffnen eines Wasserhahns an einer Zapfstelle innerhalb der Wohnung, regelt ein mechanisches Regelventil - der sogenannte Proportional-Mengenregler (PM) - in der Wohnungsstation die die Netzwassermenge. Er nimmt über eine Membran die momentan gewünschte Warmwasser-Zapfmenge auf und versorgt „proportional“ zur Zapfmenge den Wärmetauscher mit der nötigen Versorgungswassermenge. Das Heizungswasser läuft dann durch den Wärmetauscher und den PM in den Heizungsrücklauf (HeitRL). Das kalte Trinkwasser (TWK) wird dann im sogenannten Durchflussprinzip beim Passieren der Frischwasserstation erwärmt und steht anschließend dem Haushalt als Warmwasser (TWW) zur Verfügung.

Bei konsequenter Proportionalmengenregelung sind die Volumenströme auf der Brauchwasserseite gleich groß wie auf der Netzversorgungsseite, was eine optimale Auskühlung der Netzrücklauftemperatur mit sich bringen würde. Gleichzeitig ist der Proportionalmengenregler aber auch dafür verantwortlich, wie schnell die Warmwassertemperatur erreicht wird bzw. wie gleichmäßig sie gehalten werden kann. Von einigen Herstellern wird zur Unterstützung des rein über Differenzdrücke funktionierenden Proportionalmengenreglers ein sogenanntes Temperaturkorrektiv angeboten.

Heizbetrieb

Wird auch der Heizungsbetrieb über eine Wohnungsstation geregelt, so strömt über die Leitung Heizungsvorlauf (HeizVL) das zentral im Gebäude oder der Fernwärmeanlage erwärmte Heizungswasser in den Heizkreisvorlauf (HKVL) der einzelnen Wohnungen des Mehrfamilienhauses. Dabei macht der Proportional-Mengenregler in der Wohnungsstation den Weg frei von Heizkreisrücklauf (HKRL) hin zu Heizungsrücklauf (HeizRL). In Heizungsanlagen mit Puffer wird das Heizwasser, entsprechend des Druckverlustes während des Zapfvorganges, mit Hilfe einer zentral geregelten Umwälzpumpe durch den Wärmetauscher gepumpt.

Der netzseitig notwendige Volumenstrom kann bei gleichzeitiger Raumwärmeversorgung reduziert werden, wenn eine sogenannte „Warmwasservorrangschaltung“ umgesetzt wird. In diesem Fall wird der Volumenstrom der Raumwärmeversorgung zu Zeiten einer Warmwasserzapfung reduziert bzw. in Abhängigkeit von der Güte der Warmwasservorrangschaltung weitestgehend unterbunden. Im Anschluss „Zulauf-Kaltwasser“ ist häufig eine sogenannte „Drosselscheibe“ eingebaut, die den maximal möglichen Durchfluss über den gesamten Warmwasserkreislauf (Proportionalmengenregler, Plattenwärmetauscher, etc.) begrenzt.

Als Hydraulikkomponente sind in der Station standardmäßig ein Rücklauftemperaturbegrenzer und ein sogenanntes Zonenventil eingebaut, das in Verbindung mit einem Raumfühler und einem Zeitregler die Durchführung einer Nachtabsenkung ermöglicht. Ein hydraulischer Abgleich kann durch die in Wohnungsstationen installierten Differenzdruckregler durchgeführt werden, der entweder im sekundären Raumheizungskreis oder im primären Versorgungskreislauf angeordnet ist.

Niedertemperaturstationen

In Niedertemperaturheizungen kommen Wohnungsstationen zum Einsatz, die mit einem Beimischkreislauf ausgestattet sind. Da in diesen Systemen je nach Jahreszeit der Netzvolumenstrom entsprechend des Verbrauchsprofils für Brauchwarmwasser und Raumwärmeversorgung sehr stark schwankt, kommt der Übergabestation insbesondere hinsichtlich der optimalen Systemhydraulik eine besondere Bedeutung zu, um einen hohen Nutzerkomfort als auch konstant tiefe Rücklauftemperaturen zu gewährleisten.

Da im Sommer in zapffreien Zeiten die Netzvorlaufleitung langsam auskühlen würde, wird zudem eine Zirkulationsbrücke verwendet, um einen minimalen Durchfluss (Wärmetauscherbypass), der die Netzvorlaufleitung auf Temperatur hält und somit den Komfort sichert, verwendet. Damit die Rücklauftemperatur nicht über das erforderliche Maß ansteigt, wird in diese Bypassleitung ein Rücklauftemperaturbegrenzer eingebaut werden.

Zirkulationsstationen

In Mehrfamilienhäusern mit Zirkulationsleitungen kommen ähnlich der Wohnungsstation, Zirkulationsstationen zum Einsatz, die der Zirkulationsleitung Wärme entnehmen, um mit dieser die Warmwasserversorgung der Wohneinheit dezentral zu realisieren. Die Zirkulationsstation wird über die Warmwasserleitung und die primäre Zirkulationsleitung an das Warmwassernetz angeschlossen. Über einen Wärmetauscher wird dann dem sekundären Warmwasserkreis in der Nutzeinheit die notwendige Wärme zugeführt und eine Zirkulationspumpe sorgt für die erforderliche Durchströmung des Leitungsnetzes. Wird Warmwasser gezapft, läuft über einen Bypass aus der Primär-Zirkulationsleitung warmes Wasser über den Warmwasserzähler in den Sekundärkreis. Somit ist auch eine korrekte Warmwasserzählung in Gebäuden mit vermieteten Wohneinheiten gewährleistet.

Aufbau und Bauteile einer Wohnungsübergabestation

Montageschrank

Die Wohnungsstation wird komplett in einem Montageschrank zur Aufputz- als auch Unterputz-Montage in Abstellräumen, in Toiletten (z.B. über dem Spülkasten) oder in Badezimmern (z.Bsp. über der Waschmaschine) angeboten. Teilweise werden auch wasserdichte Montageschränke angeboten, die im Falle einer Undichtigkeit an den Hydraulikanschlüssen die Leckage in einer Wanne sammeln und über einen Schlauchanschluss nach außen leiten.

Bauteile

Der Aufbau einer Wohnungsstation ist dabei immer ähnlich, lediglich in der Anzahl und Kombination der Bauteile unterscheiden sich die einzelnen Stationen.

Typische Komponenten einer Wohnungsstation sind:

  • Proportionalmengenregler (PM)
  • Plattenwärmetauscher
  • Thermostatischer Temperaturregler
  • Anschlussmöglichkeit Temperaturfühler für Wärmemengenzähler
  • Passstück für Kaltwasserzähler
  • Entlüftung Trinkwasserkreis
  • Entlüftung Heizkreis
  • Zonenventil zur Regulierung des Heizkreises
  • Differenzdruckregler
  • Sperrventil
  • Hocheffizienzpumpe
  • Eckventil mit Thermostatregelung
  • Anlegefühler
  • Passstück für Wärmemengenzähler
  • Schmutzfänger (mit Entleerung) Heizungsvorlauf
  • Schmutzfänger (mit Entleerung) Heizkreisrücklauf

Anschlüsse

Marktübliche Stationen besitzen i.d.R. mehrere hydraulische Anschlüsse. Dabei handelt es sich um primäre Versorgungsanschlüsse (Netz-Vorlauf, Netz-Rücklauf, Kaltwasserversorgung) und sekundäre Wohnungsanschlüsse (Kaltwasser für die Wohnung, Warmwasser für die Wohnung, Raumheizungs-Vorlauf, Raumheizungsrücklauf), die alle in der Station mit einer Absperreinrichtung ausgestattet sind.

Typische Anschlüsse einer Wohnungsstation sind:

  • für Trinkwasserversorgung der Wohnung: TWW (warmes Trinkwasser, TW), TWK (kaltes Trinkwasser)
  • für Versorgungsleitungen: TWK (Zulauf für Kaltwasser), HeizVL (Vorlauf Heizung), HeizRL (Rücklauf Heizung)
  • für Heizkreis der Wohnung: HKVL (Heizkreis Vorlauf), HKRL (Heizkreis Rücklauf)

Wohnungsstation und Wärmepumpe richtig kombinieren

Wird für die Warmwasserversorgung eines Mehrfamilienhauses eine Wärmepumpe als Primärwärmeerzeuger in Betracht gezogen, können Wohnungsstationen der ideale Partner sein. Hier stehen drei Installations-Varianten zur Verfügung:

Zwei-Leiter-System

Die einfachste Form der Kombination einer Wärmepumpe mit Wohnungsstationen im Mehrfamilienhaus ist ein Zwei-Leiter-System. Im Vergleich mit einer zentralen Lösung hat sie niedrige Investitionskosten, da es weder eine zentrale Warmwasser- noch eine Zirkulationsleitung und auch keinen Warmwasserspeicher, sondern nur einen Vor- und einen Rücklauf zum Pufferspeicher gibt.

Nachteilig ist jedoch, dass dieses recht einfache System während des ganzen Jahres mit hohen Vorlauf-Temperaturen betrieben werden muss (50 + X °C, wobei X die Temperaturüberhöhung auf der Primärseite des Wärmetauschers ist, um 50 °C Warmwassertemperatur an der Küchenspüle zu erreichen).

Bedingt durch diese hohen Vorlauftemperaturen werden bei der Wärmepumpe schlechtere Wirkungsgrade erreicht, was bei sehr einfach aufgebauten Wohnungsstationen zu höheren Energieverbräuchen und entsprechenden Betriebskosten führt und damit für Förderungen problematisch sein könnte.

Mit der Auswahl großer Wärmetauscherleistungen kann dies verbessert werden, da die notwendige Temperaturüberhöhung an der Station auf bis zu 2 Kelvin reduziert wird.

Drei-/Vier-Leiter-System

Beim Drei-/Vier-Leiter-System gibt es einen Vorlauf für die Heizung und einen zweiten für die Warmwasserbereitung über die Wärmetauscher. Da die beiden Kreisläufe unterschiedliche Systemtemperatur-Niveaus haben, sind separate Pufferspeicher nötig.

Die Bereitstellung von Wärme für Heizung und Warmwasser ist entkoppelt. Damit können bei dieser Lösung Wärmepumpen für die (Fußboden-)Heizung im hocheffizienten Bereich arbeiten. Die Betriebskosten fallen damit deutlich niedriger aus als bei dem oben beschriebenen einfachen Zwei-Leiter-System.

Lediglich für die Warmwasserbereitung ist ein höheres Temperaturniveau nötig (auch hier 50 + X °C). Sie weist im Neubau mittlerweile einen erheblichen Anteil am Gesamtwärmebedarf des Gebäudes auf.

Das Drei-/Vier-Leiter-System hat jedoch den Nachteil, dass die Installation aufwändiger ist. Neben den Pufferspeichern mit unterschiedlichen Temperaturniveaus sind beim Vier-Leiter-System etwa doppelt so viele Rohrleitungen, Dämmung, Armaturen, Wärmemengenzähler etc. erforderlich als beim Zwei-Leiter-System. Außerdem ist der Platzbedarf im Heizraum und im Versorgungsschacht höher.

Das Drei-Leiter-System ist ein Zwischenweg: Hier wird zumindest der Rücklauf dezentral zusammengeführt. Das spart Rohrleitungen, kann allerdings zu weniger Effizienz führen, da nur ein Rücklauftemperaturniveau anliegt.

Hinweis: Bei Drei-/Vier-Leiter-Systemen empfiehlt sich der zentrale Einsatz eines bivalenten Vier-Wege-Ventils (nicht zu verwechseln mit Vier-Wege-Mischern). Dadurch wird der Parallelbetrieb für Heizung und Warmwasser selbst bei längeren Zapfphasen sichergestellt.

Solange die Temperatur im Niedertemperaturpuffer zur Heizung ausreichend ist, arbeitet das Ventil wie ein Drei-Wege-Mischer. Fällt die Temperatur unter die benötigte Vorlauftemperatur, kann über den zusätzlichen Eingang das erforderliche Medium aus dem Hochtemperatur-Puffer beigemischt werden, um die Vorlauftemperatur auszuregeln.

Zwei-Leiter-System mit Durchlauferhitzer

Wohnungsstationen mit einem nachgeschalteten elektrischen Durchlauferhitzer ermöglichen es, die Vorteile des Zwei-Leiter-Systems (einfache Installation) mit den Vorteilen des Drei-/Vier-Leiter-Systems (hohe Wärmepumpen-Effizienz) zu kombinieren:

  • In diesem Fall stellt die Wärmepumpe eine niedrige Vorlauftemperatur zur Verfügung, die für die effiziente Beheizung des Gebäudes ausreichend ist.
  • Der Durchlauferhitzer in der Wohnungsstation hat die Aufgabe, die Temperatur des vorerwärmten Warmwassers bedarfsgerecht auf die gewünschte Temperatur anzuheben.

Da die Temperaturdifferenz zwischen Vorlauftemperatur und gewünschter Warmwassertemperatur in der Küche (50 °C) relativ klein ist, sind elektrische Leistungsaufnahme und Stromverbrauch des Durchlauferhitzers vergleichsweise niedrig.

Der Nutzer kann selbst entscheiden, ob ihm die von der Wärmepumpe bereitgestellte Warmwassertemperatur ausreicht, oder ob elektrisch nachgewärmt werden soll. Eine „wärmepumpengerechte“, großzügige Auslegung des Wärmetauschers in der Wohnungsstation trägt hier entscheidend zum hohen Wirkungsgrad bei.

Zu berücksichtigen sind die elektrischen Anschlussleistungen der Durchlauferhitzer (typischerweise 11 - 13,5 kW) bereits bei der Auslegung des Hausanschlusses.

Die Investition für das Zwei-Leiter-System mit Durchlauferhitzer ist dennoch nur geringfügig höher als die „klassische“ Zwei-Leiter-Lösung.

Hersteller von Wohnungsstationen

  • AEG Haustechnik
  • Buderus
  • Danfoss
  • Delta Systemtechnik
  • Eisenwerk Wittigsthal
  • Hoval
  • KaMo Frischwassersysteme
  • PEWO Energietechnik
  • Stiebel Eltron
  • WOLF

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