Letzte Aktualisierung: 04.10.2016

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Aufbau und Design moderner Kachelkamine

Was ist ein Kachelkamin? Wie unterscheidet er sich von einem Kamin? Wie funktioniert ein gekachelter Kamin? Welche Kacheln werden typischerweise verwendet? Was muss man beim Aufbau beachten?

Ein Kachelkamin wird häufig auch Kachelofen genannt. Typisch für den Kachelkamin sind seine Kacheln. Einst eingesetzt als wirkungsvoller Wärmespeicher und später auch als Zierde des Ofens, sind sie bis heute namensgebend. Das Besondere der Ofenkacheln: Sie halten die Wärme des Ofens über einen langen Zeitraum und geben sie kontinuierlich an den Raum ab, in dem der Ofen steht. Dank der milden Strahlung, die vom Kachelkamin ausgeht, empfinden wir seine Wärme als besonders angenehm und wohltuend. Wir stellen Ihnen hier den Aufbau und die Funktionsweise eines Kachelkamins vor und erklären Ihnen, worauf bei dessen Aufstellung / Montage zu achten ist. Sie erfahren dabei auch, was den Kachelkamin vom Kamin unterscheidet.

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Funktionsweise und Heizprinzip des Grundkachelofens

Basis eines Kachelkamins ist der sogenannte Grundkachelofen, häufig auch nur Grundofen genannt. Er besteht aus einem Feuerraum (Brennraum) und nachgeschalteten Heizzügen aus Keramik. Gängige Brennstoffe sind Holz, Öl und Gas. Ein Kamin dagegen ist eine traditionell offene Feuerstelle mit einem Rauchabzug.

Ein Grundofen ohne Feuerrost lässt sich ausschließlich mit dem nachwachsenden und somit klimafreundlichen Brennstoff Holz betreiben. Moderne Modelle verbrennen das Holz (Scheitholz, Holzbriketts und Holzpellets) so effizient, dass nur wenig Asche anfällt und sich im Grund der Feuerstelle sammelt. Eine Reinigung des Feuerraums nach 50 und mehr Feuern ist keine Seltenheit. Gleichzeitig ist der Abbrand von Holz schadstoffarm.

Je nach Speichermasse unterscheidet man die Grundkachelöfen nach ihrer Bauweise in 

  • leichte,
  • mittlere und
  • schwere Modelle.

Solch ein Grundkachelofen ist ein Zeitbrandofen. Das bedeutet, dass der Brennstoff verbrennt und die beim Abbrand entstehende Wärme in den Schamottesteinen des Kachelkamins gespeichert wird. Von dort aus wandert sie nach und nach an die Oberfläche des Kachelkamins (Außenwand). Ein erneutes „Befeuern“ des Ofens ist erst nach geraumer Zeit nötig.

Wärmeabgabe und Vorteile gegenüber einem offenen Kamin

Die Nachheizzeit beträgt – in Abhängigkeit von der Wärmespeicherkapazität des Kachelkamins - acht bis vierundzwanzig Stunden! Das Wärmeverhalten des Grundofens ist demnach als träge zu bewerten, wobei gilt: Je träger der Ofen ist, desto länger hält er Wärme vor. Das heißt, die Anheizzeit des Kachelkamins ist sehr lang: Erst nach zwei bis drei Stunden spürt man bei einem fachgerecht aufgebauten Grundofen die Wärme an dessen Oberfläche.

Je größer die Außenfläche eines Kachelkamins ist, desto höher ist der Anteil der Strahlungswärme an der gesamten Heizwärme – und desto mehr Strahlungswärme gibt er an den Raum ab. Gegebenenfalls auch noch über das Rauchrohr. Außerdem gilt: Die traditionellen Ofenkacheln aus gebranntem Ton (Keramik) sorgen mit ihrem hohen Absorptionsgrad für längere Wärmespeicherzeiten als ein moderner Putz.

Wegen ihres recht trägen Wärmeverhaltens eignen sich Kachelkamine zum einen als Ergänzung der herkömmlichen Heizung in großen Räumen (gerne in der jahreszeitlichen Übergangsphase) und zum anderen als Ersatz derselben in kleinen Räumen.

Ein mit Holz betriebener Kachelkamin kann dazu beitragen, die Heizkosten zu senken – für die meisten Verbraucher ist das ein wichtiger Anschaffungsgrund. Demnach ist ein Kachelkamin wegen seiner trägen Heizleistung keine Alternative zu einem offenen Kamin, der spontan für Wärme und Romantik sorgt.

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Voraussetzungen zur Aufstellung und Brandschutz

Wer einen Kachelkamin aufbauen will, muss zunächst dafür sorgen, dass gewisse bauliche Voraussetzungen erfüllt sind. Um aufwendige Umbauten zu sparen, sollte der Kachelkamin bereits beim Bau des Hauses mit eingeplant werden. Zu den erwähnten Voraussetzungen gehören:

Verbundestrich mit robuster Dämmung ist erforderlich

Um sowohl Wärme als auch Trittschall zu dämmen, wird üblicherweise unter dem Fußbodenestrich häufig eine Dämmschicht aus Polystyrol verlegt. Würde man einen Kachelkamin wegen seines Gewichts direkt darauf aufstellen, versänke er darin – Risse im Estrich wären eine Nebenwirkung dessen. Um dem vorzubeugen, gehört unter den Kachelkamin ein sogenannter Verbundestrich mit einer besonders robusten Dämmschicht.

Versorgungsleitungen sind im Stellbereich des Kachelkamins unzulässig

Im Stellbereich (Stellwände und -böden) des Kachelkamins dürfen keine den Haushalt versorgenden Leitungen für Wasser, Gas oder Strom verlaufen. Denn gleichwohl die Stellwände zum Inneren hin noch gedämmt werden, können sie bis zu 80 Grad Celsius heiß werden. Eine solche Hitze würde auf Dauer die Leitungen schädigen. Nachteilig wäre auch die Unzugänglichkeit der Leitungen, falls diese einer Wartung bedürften.

Kachelkamin sollte zu Schornstein passen

Um eine optimale Heizleistung zu erzielen, sollte der Kachelkamin optimal zum Schornstein passen, insbesondere zu dessen Durchmesser. Die Dimensionierung spricht man am besten mit Experten ab, der zuständige Schornsteinfeger ist eine erste Anlaufstelle.

Brandschutzmaßnahmen im Stellbereich des Kachelkamins

Der Stellbereich des Kachelkamins muss besonders feuerfest gestaltet sein. Brennbare Baustoffe wie Holz oder Rigips sollte nicht in der Nähe sein.

Historische Betrachtung des Kachel-Designs und jüngste Trends

Entwicklung bis 1970

Kachelkamine sorgen seit Jahrhunderten für Wärme in unseren Räumen. Erste Modelle sind aus dem 9. Jahrhundert bekannt. Während dieser Zeit wandelte sich das Aussehen (also Aufbau, Form und Glasur) der Kachelkamine als Ganzes ebenso wie das der einzelnen Kacheln mit der Mode. Zahlreiche Ofenkachel-Typen entstanden, viele davon waren an Regionen gebunden:

Tabelle: Übersicht von Kachelarten für Kachelkamine und -öfen von A bis Z
Becherkacheln Halbzylinderkacheln Ofenfuß
Bekrönungskacheln Kranzkacheln Pilzkacheln
Blattkacheln Leistenkacheln Röhrenkacheln
Blattnapfkacheln Napfkacheln Schüsselkacheln
Eckkacheln Nischenkacheln Tellerkacheln
Gesimskacheln Ofenaufsätze Topfkacheln

Eine gute Zusammenfassung über historische Designs findet man bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, eine ausführliche Darstellung findet sich auf der Seite der Georg-August-Universität Göttingen.

Entwicklung seit 1970 bis heute

Einen großen Wandel durchlief das Aussehen des Kachelkamins in den vergangenen Jahrzehnten. Bis in die 1970er-Jahre hinein beherrschten komplett verkachelte Modelle den Markt. Davon löste man sich in den folgenden 1980er- und 1990er-Jahren: Statt der klassischen Kaminkachel setze man auf verputzte Flächen mit sogenannten Simskacheln, die mit keramischen Zierelementen ergänzt wurden.

Zugleich lag man in diesen Jahren im Trend, wenn man seinen Kachelkamin so aufzog, dass er viele Abstufungen und versetzte Ebenen hatte. Dieser Trend hielt bis zur Jahrtausendwende an. Mit dem neuen Jahrtausend wurden die Kachelkamine zunehmend schlichter und klarer aufgebaut. Der puristische Trend, gekennzeichnet von markanten Linien und geraden, verputzten Flächen sowie dem Einsatz großer Sichtscheiben, bestimmt bis heute die Designs.

Im Zuge dessen stellten auch die Hersteller der klassischen Ofenkachel ihr Sortiment um: Statt der kleinformatigen Keramikkachel gibt’s jetzt großformatige Keramik – auch als Alternative für Feuertische und Ofenbänke in den nach wie vor beliebten Natursteinen Granit, Schiefer oder Sandstein. Aktuelle Farbkombinationen sind Weiß (Putz) und satte, helle bis dunkle erdfarbene Kontraste.

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