So finden Sie die passende Holzheizung
Letzte Aktualisierung: 16.09.2024
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Wir sparen für Sie bis zu 37% - durch unseren Experten-Vergleich!Ein Kachelkamin wird häufig auch Kachelofen genannt. Typisch für den Kachelkamin sind seine Kacheln. Einst eingesetzt als wirkungsvoller Wärmespeicher und später auch als Zierde des Ofens, sind sie bis heute namensgebend. Das Besondere der Ofenkacheln: Sie halten die Wärme des Ofens über einen langen Zeitraum und geben sie kontinuierlich an den Raum ab, in dem der Ofen steht. Dank der milden Strahlung, die vom Kachelkamin ausgeht, empfinden wir seine Wärme als besonders angenehm und wohltuend. Wir stellen Ihnen hier den Aufbau und die Funktionsweise eines Kachelkamins vor und erklären Ihnen, worauf bei dessen Aufstellung / Montage zu achten ist. Sie erfahren dabei auch, was den Kachelkamin vom Kamin unterscheidet.
Basis eines Kachelkamins ist der sogenannte Grundkachelofen, häufig auch nur Grundofen genannt. Er besteht aus einem Feuerraum (Brennraum) und nachgeschalteten Heizzügen aus Keramik. Gängige Brennstoffe sind Holz, Öl und Gas. Ein Kamin dagegen ist eine traditionell offene Feuerstelle mit einem Rauchabzug.
Ein Grundofen ohne Feuerrost lässt sich ausschließlich mit dem nachwachsenden und somit klimafreundlichen Brennstoff Holz betreiben. Moderne Modelle verbrennen das Holz (Scheitholz, Holzbriketts und Holzpellets) so effizient, dass nur wenig Asche anfällt und sich im Grund der Feuerstelle sammelt. Eine Reinigung des Feuerraums nach 50 und mehr Feuern ist keine Seltenheit. Gleichzeitig ist der Abbrand von Holz schadstoffarm.
Je nach Speichermasse unterscheidet man die Grundkachelöfen nach ihrer Bauweise in
Solch ein Grundkachelofen ist ein Zeitbrandofen. Das bedeutet, dass der Brennstoff verbrennt und die beim Abbrand entstehende Wärme in den Schamottesteinen des Kachelkamins gespeichert wird. Von dort aus wandert sie nach und nach an die Oberfläche des Kachelkamins (Außenwand). Ein erneutes „Befeuern“ des Ofens ist erst nach geraumer Zeit nötig.
Die Nachheizzeit beträgt – in Abhängigkeit von der Wärmespeicherkapazität des Kachelkamins - acht bis vierundzwanzig Stunden! Das Wärmeverhalten des Grundofens ist demnach als träge zu bewerten, wobei gilt: Je träger der Ofen ist, desto länger hält er Wärme vor. Das heißt, die Anheizzeit des Kachelkamins ist sehr lang: Erst nach zwei bis drei Stunden spürt man bei einem fachgerecht aufgebauten Grundofen die Wärme an dessen Oberfläche.
Je größer die Außenfläche eines Kachelkamins ist, desto höher ist der Anteil der Strahlungswärme an der gesamten Heizwärme – und desto mehr Strahlungswärme gibt er an den Raum ab. Gegebenenfalls auch noch über das Rauchrohr. Außerdem gilt: Die traditionellen Ofenkacheln aus gebranntem Ton (Keramik) sorgen mit ihrem hohen Absorptionsgrad für längere Wärmespeicherzeiten als ein moderner Putz.
Wegen ihres recht trägen Wärmeverhaltens eignen sich Kachelkamine zum einen als Ergänzung der herkömmlichen Heizung in großen Räumen (gerne in der jahreszeitlichen Übergangsphase) und zum anderen als Ersatz derselben in kleinen Räumen.
Ein mit Holz betriebener Kachelkamin kann dazu beitragen, die Heizkosten zu senken – für die meisten Verbraucher ist das ein wichtiger Anschaffungsgrund. Demnach ist ein Kachelkamin wegen seiner trägen Heizleistung keine Alternative zu einem offenen Kamin, der spontan für Wärme und Romantik sorgt.
Wer einen Kachelkamin aufbauen will, muss zunächst dafür sorgen, dass gewisse bauliche Voraussetzungen erfüllt sind. Um aufwendige Umbauten zu sparen, sollte der Kachelkamin bereits beim Bau des Hauses mit eingeplant werden. Zu den erwähnten Voraussetzungen gehören:
Um sowohl Wärme als auch Trittschall zu dämmen, wird üblicherweise unter dem Fußbodenestrich häufig eine Dämmschicht aus Polystyrol verlegt. Würde man einen Kachelkamin wegen seines Gewichts direkt darauf aufstellen, versänke er darin – Risse im Estrich wären eine Nebenwirkung dessen. Um dem vorzubeugen, gehört unter den Kachelkamin ein sogenannter Verbundestrich mit einer besonders robusten Dämmschicht.
Im Stellbereich (Stellwände und -böden) des Kachelkamins dürfen keine den Haushalt versorgenden Leitungen für Wasser, Gas oder Strom verlaufen. Denn gleichwohl die Stellwände zum Inneren hin noch gedämmt werden, können sie bis zu 80 Grad Celsius heiß werden. Eine solche Hitze würde auf Dauer die Leitungen schädigen. Nachteilig wäre auch die Unzugänglichkeit der Leitungen, falls diese einer Wartung bedürften.
Um eine optimale Heizleistung zu erzielen, sollte der Kachelkamin optimal zum Schornstein passen, insbesondere zu dessen Durchmesser. Die Dimensionierung spricht man am besten mit Experten ab, der zuständige Schornsteinfeger ist eine erste Anlaufstelle.
Der Stellbereich des Kachelkamins muss besonders feuerfest gestaltet sein. Brennbare Baustoffe wie Holz oder Rigips sollte nicht in der Nähe sein.
Kachelkamine sorgen seit Jahrhunderten für Wärme in unseren Räumen. Erste Modelle sind aus dem 9. Jahrhundert bekannt. Während dieser Zeit wandelte sich das Aussehen (also Aufbau, Form und Glasur) der Kachelkamine als Ganzes ebenso wie das der einzelnen Kacheln mit der Mode. Zahlreiche Ofenkachel-Typen entstanden, viele davon waren an Regionen gebunden:
Becherkacheln | Halbzylinderkacheln | Ofenfuß |
Bekrönungskacheln | Kranzkacheln | Pilzkacheln |
Blattkacheln | Leistenkacheln | Röhrenkacheln |
Blattnapfkacheln | Napfkacheln | Schüsselkacheln |
Eckkacheln | Nischenkacheln | Tellerkacheln |
Gesimskacheln | Ofenaufsätze | Topfkacheln |
Eine gute Zusammenfassung über historische Designs findet man bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, eine ausführliche Darstellung findet sich auf der Seite der Georg-August-Universität Göttingen.
Einen großen Wandel durchlief das Aussehen des Kachelkamins in den vergangenen Jahrzehnten. Bis in die 1970er-Jahre hinein beherrschten komplett verkachelte Modelle den Markt. Davon löste man sich in den folgenden 1980er- und 1990er-Jahren: Statt der klassischen Kaminkachel setze man auf verputzte Flächen mit sogenannten Simskacheln, die mit keramischen Zierelementen ergänzt wurden.
Zugleich lag man in diesen Jahren im Trend, wenn man seinen Kachelkamin so aufzog, dass er viele Abstufungen und versetzte Ebenen hatte. Dieser Trend hielt bis zur Jahrtausendwende an. Mit dem neuen Jahrtausend wurden die Kachelkamine zunehmend schlichter und klarer aufgebaut. Der puristische Trend, gekennzeichnet von markanten Linien und geraden, verputzten Flächen sowie dem Einsatz großer Sichtscheiben, bestimmt bis heute die Designs.
Im Zuge dessen stellten auch die Hersteller der klassischen Ofenkachel ihr Sortiment um: Statt der kleinformatigen Keramikkachel gibt’s jetzt großformatige Keramik – auch als Alternative für Feuertische und Ofenbänke in den nach wie vor beliebten Natursteinen Granit, Schiefer oder Sandstein. Aktuelle Farbkombinationen sind Weiß (Putz) und satte, helle bis dunkle erdfarbene Kontraste.
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