Letzte Aktualisierung: 17.10.2018

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Heiztechnik, Verbrauchs- & Kosten-Berechnung beim Dauerbrandofen

Was ist ein Dauerbrandofen? Wie ist er aufgebaut und wie funktioniert er? Womit kann er dauerhaft befeuert werden? Wo kann man im Dauerbrand sinnvoll heizen? Welche Vor- und Nachteile gibt es? Mit welchen Kosten muss man rechnen?

Gemäß der europäischen Norm DIN EN 13240 ist ein Dauerbrandofen eine Feuerstätte zum Verbrennen fester Brennstoffe. Der Abbrand von Brennstoffen im Dauerbrand muss über eine geregelte Zeitspanne möglich sein. Damit dies gelingt, ist der Feuerraum eines solchen Ofens, der traditionell auf das Verbrennen von Kohle ausgelegt ist, speziell gestaltet: als trichterförmige Mulde. Darin rutscht Kohle optimal nach. Inzwischen gibt es aber auch Dauerbrandöfen, die auch Holz gut verbrennen können.

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Dauerbrandofen – Definition eines Ofentyps

Charakteristisch für den Dauerbrandofen ist der als trichterförmige Mulde konzipierte Feuerraum. Der Brennstoff kann so kontinuierlich nachrutschen und der Ofen kann über einen längeren Zeitraum automatisch befeuert werden.

Der Begriff “Dauerbrand” stammt aus den Prüfungsvorgaben für Kohleöfen. Ein möglicher 24h-Betrieb wird mit dem Begriff “Dauerbetrieb” gekennzeichnet und trifft sowohl für Dauerbrandöfen als auch für Zeitbrandöfen zu. Ein Dauerbrandofen muss bei der Verbrennung von Kohle mit einer vorgegebenen Nennwärmeleistung mindestens 4 Stunden lang die Glut halten können, um als solcher benannt zu werden. Dieser Zeitraum der gehaltenen Nennwärmeleistung nennt sich “Dauerbrand”.

Das Besondere am Dauerbrandofen ist damit nicht das andauernde Befeuern desselben, sondern die andauernde Glut, sprich: die Dauer der Gluthaltung. Vorgegeben ist der Dauerbrand mit einer bestimmten Nennwärmeleistung laut der DIN EN 13240 "Raumheizer für feste Brennstoffe - Anforderungen und Prüfungen; Deutsche Fassung EN 13240:2001 + A2:2004" wie folgt:

  • Beim Brennstoff Kaminholz (Scheitholz) muss die Glut
    • unter Teillast mindestens 10 Stunden und
    • unter Volllast mindestens 1,5 Stunden gehalten werden.
  • Beim Brennstoff Kohlebriketts (Braun- oder Steinkohle) muss die Glut
    • unter Teillast mindestens 14 Stunden und
    • unter Volllast mindestens 4 Stunden gehalten werden.

Ein Dauerbrandofen kann als Einzelofen betrieben werden, um einen Raum zu beheizen. Er lässt sich auch als wasserführendes Modell mit Wassertaschen auslegen, um das Heizwasser einer Zentralheizung mit zu erwärmen.

Der große Vorteil des Dauerbrandofens ist damit, dass man seltener Brennmaterial nachlegen muss als bei anderen Brennofentypen (langes Nachlegeintervall).

Nachteilig ist hingegen, dass der Dauerbrandofen bei reduzierter Sauerstoffzufuhr verstärkt umweltschädigende Emissionen freisetzt. Der sich beim Verbrennen bildende Ruß setzt sich unter anderem auf den Sichtscheiben des Ofens ab und auch im Kamin. Das macht eine regelmäßige Reinigung notwendig. Zudem verringert sich der Wirkungsgrad überproportional, wenn der Ofen nicht fachmännisch betrieben wird.

Experten-Tipp: Wer mit einem Dauerbrandofen kontinuierlich über lange Intervalle einen relevanten Deckungsbeitrag zum Heizwärmebedarf erzielen will, sollte sich daher im Umgang des Nachlegens, der Sauerstoffregelung und Wartung (Reinigung, Ascheentsorgung etc.) die entsprechenden Fachkenntnisse aneignen!

Typischer Aufbau und Funktionsweise

Das Herzstück eines Dauerbrandofens ist seine Brennkammer. Die hat eine für den Dauerbrand optimierte Form: Im Boden befindet sich eine sogenannte Gussmulde.

Traditionell befeuerte man Dauerbrandöfen mit Kohle und Kohlebriketts, die in einer trichterförmigen Mulde am besten abbrennen, weil die Kohle darin ständig nachrutschen kann.

Die auf Kohle optimierte Mulde ist übrigens der Grund, warum Holz im Dauerbrandofen nicht ganz so optimal abbrennt: Es verhält sich schlichtweg anders beim Verbrennen als Kohle. Unterhalb der Mulde ist ein Rost, der die Zufuhr der Verbrennungsluft gewährleistet.

Verbrennungsluftzufuhr

Ein Dauerbrandofen ist eine raumluftabhängige Feuerstätte. Das heißt, der Ofen entzieht die zum Verbrennen nötige Luft aus dem Aufstellraum. Als Betreiber eines Dauerbrandofens müssen Sie deshalb im Aufstellraum für ausreichend Verbrennungsluftzufuhr sorgen.

Ein Dauerbrandofen der Bauart A1 (selbstschließende Feuerraumtür) braucht ein Raumvolumen von mindestens vier Kubikmetern (m3) pro Kilowatt (kW) Nennwärmeleistung.

Ist der Aufstellraum kleiner, die Fenster und Türen abgedichtet oder die Luftzufuhr sonst wie beeinträchtigt, weil beispielsweise weitere Feuerstätten dort stehen oder weil es mechanische Entlüftungen gibt, dann müssen Sie eine extra Frischluftzufuhr organisieren.

Zum Beispiel, indem Sie

  • eine Luftklappe nahe dem Dauerbrandofen einbauen oder
  • eine Verbrennungsluftleitung nach draußen bzw. in einen gut/besser belüfteten Raum (Ausnahme: Heizungskeller) legen.

Die Verbrennungsluftleitung braucht dazu eine Absperrklappe in Ofennähe.

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Dauerbrandofen vs. Zeitbrandofen

Häufig wird der Dauerbrandofen mit einem sogenannten Zeitbrandofen gleichgesetzt oder verwechselt. Dabei unterscheiden sich beide Ofentypen schon im Aufbau. Die folgende Grafik zeigt den bautechnischen Unterschied anschaulich:

Die Brennkammer des Dauerbrandofens ist wie oben beschrieben mit einem muldenförmigen Boden versehen, während dies beim Zeitbrandofen nicht der Fall ist. Dort ist statt der Auffangmulde ein flacher Boden.

Expertenwissen: Geht man nach dem Hauptmerkmal des Dauerbrandofens, der trichterförmigen Auffangmulde, gilt jeder andere Ofentyp ohne diese als Zeitbrandofen, ganz gleich, ob Kamin mit Einsatz, Kaminofen, Schwedenofen, Speicherofen, Specksteinofen, Werkstattofen, Grundofen und wie sie alle heißen.

Auch bezüglich der geeigneten Brennstoffe unterscheiden sich Dauerbrandofen und Zeitbrandofen: Der Dauerbrandofen ist traditionell auf Kohle optimiert, der Zeitbrandofen auf Holz. Da Holz anders verbrennt als Kohle, müssen Sie bei einem Zeitbrandofen häufiger Brennstoff nachlegen als beim Dauerbrandofen, um die gewünschte Wärme zu erzeugen. Das kostet Brennstoff.

Die Frage, welcher Ofentyp besser ist, ist demnach eine Frage nach dem von Ihnen bevorzugten Brennstoff.

Expertenwissen: Auch wenn der Dauerbrandofen theoretisch ein Allesbrenner ist, haben die Hersteller heute oft Modelle im Angebot, die entweder klassisch auf den Brennstoff Kohle optimiert sind oder Modelle, die Holz optimal verbrennen.

Einteilung nach Leistungsklassen

Dauerbrandöfen werden – wie andere Ofentypen auch – nach ihrer Nennleistung in verschiedene Leistungsklassen unterteilt. Für den Einsatz als Ofen zum Beheizen auch großer Räume in Privathäusern hat sich die Leistungsklasse 3 bis 7 kW bestens bewährt.

Preise und Heizkosten im Überblick

Beispiel-Preise für Dauerbrandöfen

In der vorgenannten Leistungsklasse 3 bis 7 kW Nennleistung starten die Dauerbrandofen-Preise bei rund 500 Euro. Je nach Modell, Design und Nennleistung kann ein Dauerbrandofen auch schnell 2.000 Euro kosten.

Tabelle 1: Preis-Beispiele für Dauerbrandöfen aus Online-Shops (Stand: April 2018)
Hersteller Modell Nennwärmeleistung Preise (brutto) Quelle
Thorma Merano 5 kW 339,00 € www.derofenfuchs.de
Juhnberg Linus 12 kW 499,00 € www.kaminofen-store.de
Wamsler Luxor II 6 kW 649,00 € www.bauhaus.info
Haas+Sohn Bernau 130.10 4,5 kW 659,00 € www.hornbach.de
Justus Frisco 5 kW 864,00 € www.ofen.edingershops.de
Caminos Harmonie 7 kW 899,99 € direktkauf.idealo.de
Fireplace Teramo 6 kW 1.488,00 € www.obi.de
HARK Avenso 7 kW 1.699,99 € www.otto.de
Koppe K 75 7 kW 2.390,00 € www.ofenexperte.de

Berechnung des Verbrauchs und Heizkosten

Die Kosten des Brennstoffverbrauchs ("Heizkosten"), hängen verständlicherweise von der Art des Brennstoffs, von der Dimensionierung bzw. Heizleistung des Dauerbrandofens, von der Dauer des Heizbetriebs und letztlich von der Größe des zu beheizenden Raums ab.

Um grob den zu erwartenden Brennstoffverbrauch und Heizkosten eines Dauerbrandofens zu berechnen, können Sie in etwa von einem Heizwärmebedarf von 0,1 kW Heizleistung pro Quadratmeter Wohnraum ausgehen. Soll ein 50 m2 großer Raum beheizt werden, so bräuchten Sie zur Beheizung dieses Raumes einen Ofen mit rund 5 kW Nennwärmeleistung (Genauere Infos finden Sie in unserem » Ratgeber "Methoden zur Heizleistung-Berechnung"). Ein Dauerbrandofen dieser Größe benötigt rund 1,5 kg Holz pro Stunde. Ein Ofen mit 10 kW Wärmeleistung verbraucht rund 3 kg Holz je Stunde.

Anhand des nachfolgenden Beispiels können Sie die zu erwartenden Heizkosten eines Dauerbrandofens berechnen:

  1. Z. B. 7 Tage pro Woche für je 2 Stunden über die gesamte Heizperiode (01. September bis 31. Mai) entspricht 550 Heizstunden.
  2. Bei einem Verbrauch von 1 Kilogramm Holz pro Stunde für ein 30 Quadratmeter großen Raum benötigen Sie 550 Kilogramm Holz pro Jahr.
  3. Ein z. B. Raummeter Buchenholz wiegt 484 Kilogramm. Sie benötigen dann für die komplette Heizperiode also 1,14 Raummeter Brennstoff.
  4. Ein Raummeter Buchenholz kostet im Baumarkt etwa 110 Euro. Das Heizen mit einem Dauerbrandofen kostet Sie dann insgesamt 125,40 Euro pro Jahr.
Tabelle 2: Heizkosten eines Dauerbrandofens während der Heizperiode vom 01. September bis 31. Mai*
Heizdauer 30 m2 60 m2 90 m2 120 m2
1 Tag pro Woche 44,32 € 88,64 € 132,95 € 177,27 €
3 Tage pro Woche 132,95 € 265,91 € 398,86 € 531,82 €
5 Tage pro Woche 221,59 € 443,18 € 664,77 € 886,36 €
7 Tage pro Woche 310,23 € 620,45 € 930,68 € 1.240,91 €

*Annahmen: 5 Heizstunden pro Tag; 1 kg Holz pro Stunde pro 30 m2; 1 Raummeter Buchenholz wiegt 484 Kilogramm und kostet etwa 110 Euro

Bedenken Sie auch, dass Kosten für den Schornsteinfeger zwischen 120 bis 150 Euroim Jahr anfallen sowie etwa 200 Euro Wartungs- plus Reinigungskosten, wenn Sie den Ofen nicht selbst reinigen.

Expertentipp: Holen Sie sich vor dem Kauf eines Dauerbrandofens unbedingt eine Genehmigung von dem für Sie zuständigen Schornsteinfeger. Der prüft, ob sich Ihr Wunschofen auch zu den Gegebenheiten vor Ort passt und sich scher und wirtschaftlich betreiben lässt. Die Installation des genehmigten Dauerbrandofen sollten Sie einem Fachmann überlassen, der Ihnen eine Gewährleistung garantiert.

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