Letzte Aktualisierung: 21.11.2017

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Ratgeber zur Pellet-Solar-Heizung: Technik, Kosten und Komplettpakete im Überblick

Wie werden eine Pelletheizung und Solarthermie-Anlage kombiniert? Was kostet eine Pelletheizung mit Solar? Lohnt es sich, ein Komplettpaket zu kaufen?

Eine Solarthermie-Anlage kann eine Pelletheizung bei korrekter Dimensionierung, Betriebsweise und hydraulischer Anbindung effektiv unterstützen und so den Holzpelletverbrauch um bis zu ein Drittel reduzieren. Trotz hoher Investitionskosten amortisiert sich eine Pellet-Solar-Heizung nach rund 10 Jahren.

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So funktioniert eine Pellet-Solar-Heizung

Komponenten

Bei einer Kombination aus einer Pellet- und Solarthermieheizung haben Bauherren die Wahl, ihre Solaranlage mit wasserführenden Pellets-Einzelöfen oder einem Pelletskessel zu verbinden. In der Regel versteht man unter einer Solar-Pellets-Kombination jedoch eine hydraulische Anbindung der Solarwärmeanlage an eine zentrale Pelletheizungsanlage, die bivalent den Heizwärmebedarf des Hauses deckt.

Die bei der Verbrennung der Pellets entstehende Wärme wird bei einer heizungsunterstützenden Anbindung der Solaranlage in einem Pufferspeicher oder bei einer warmwasserunterstützenden Anbindungin einem Brauchwasserspeicher übertragen. Die Solarthermie-Anlage sorgt so für einen zusätzlichen Beitrag an Solarwärme.

Die Solarwärmeanlage selbst besteht aus den Solar-Kollektoren und dem Solarkreislauf. Über diesen wird die von den Kollektoren absorbierte Solarwärme an die Solarflüssigkeit (häufig Wasser mit Frostschutzmittel) übertragen und in den/ die Wärmespeicher eingespeist.

Betriebsweise

Um eine Pelletheizung effizient mit Solar zu betreiben, kommt dem Wärmespeicher zum Puffern der Solarwärme und insbesondere der Solarregelung eine besondere Bedeutung zu. Die Einspeisung der Solarwärme erfolgt dabei vorrangig vor der Wärme der Pelletheizung: Liegt Solarwärme vor, so deckt die Pelletheizung immer nur den Restbedarf an Heizwärme!

Das Anheizen des Pelletkessels gilt dabei als systemische Schwachstelle, weil dabei jedes Mal Strom verbraucht wird: Denn hierbeikommen elektrische Heizlüfter zum Einsatz, die viel Strom verbrauchen – umso mehr, je häufiger der Kessel hochgefahren wird (Stichwort: Takten). Daher ist man in der Praxis bemüht, die Pelletheizung über lange Zeiträume laufen zu lassen, und dass die mit ihr erzeugte Wärme gepuffert wird.

Konkret sieht es so aus, dass die Pelletheizung im Sommer über einen längeren Zeitraum außer Betrieb bleiben kann, weil dann die Solar-Pellets-Kombination Ihren Wärme- insbesondere Warmwasserbedarf hauptsächlich über Solarwärme decken sollte.

Mit fortschreitendem Herbst und Winter schließt dann der Pelletskessel die zunehmende „solare Deckungslücke“, wird aber an sonnigen Tagen weiterhin von der Solaranlage unterstützt. Gegenüber einer reinen Pelletsheizung kann sich der jährliche Pelletsbedarf so um bis zu ein Drittel verringern.

Dimensionierung

Bei der Entscheidung für eine Pelletheizung mit Solar sollte der Kessel nicht zu groß gewählt werden, da er sonst häufig unter Teillast laufen muss. Dies verringert den Wirkungsgrad und auch die Haltbarkeit der Komponenten. Der stationäre Betrieb eines Holzpelletkessels mit Solar schneidet bei gleicher mittlerer Last gegenüber dem taktenden Betrieb vor allem aufgrund des verminderten Bedarfs an elektrischer Hilfsenergie energetisch besser ab.

Steht bereits fest, dass die Pelletheizung mit einer Solaranlage kombiniert werden soll, sollte man daher einen modulierenden Pelletkessel kaufen. So passt sich der Kessel automatisch der benötigten Leistung bestmöglich an. Dennoch empfiehlt es sich auch bei modulierenden Kesseln einen Pufferspeicher zu nutzen, da er ein vermehrtes Aufheizen (Takten im Teillastbetrieb) reduziert und der Kessel längere Zeit im optimalen Betriebspunkt läuft. So muss der Pelletkessel nicht bei jeder kleinen Wärmeanforderung sofort starten und evtl. anfallende Überschusswärme wird gespeichert.

Abhängig vom konkreten Wärmebedarf ist die Pellet-Solar-Anlage passend zu planen. Um im Vorwege ein Gefühl für die Auslegung zu bekommen, kann man die Anlagengröße mit folgenden Faustregeln schätzen:

  • Pelletheizung: 80 Watt Leistung pro m2 zu beheizender Fläche
  • Solarthermie für Warmwasser: 1 bis 1,5 m2 pro
  • Solarthermie für Heizungsunterstützung: 1,75 bis 2,25 m2 pro Bewohner

Hydraulik

Neben der Dimensionierung des Kessels und der Solaranlage ist auch der hydraulische Abgleich des Rohrnetzes für den effizienten Betrieb wichtig. Denn der Einfluss von Abstrahl- und Konvektionsverlusten auf den Kesselwirkungsgrad steigt mit abnehmender Last und kann die feuerungstechnischen Verluste deutlich übertreffen.

Vor allem für den anzustrebenden Modulationsbetrieb dürften solche Maßnahmen von besonderer Bedeutung sein, da sich bei der Modulation die Abstrahlverluste durch die verlängerten Laufzeiten anteilsmäßig besonders stark auswirken.

Die Studie "Leistungsanalyse und Optimierung eines Pellet-Solarkombinierten Systems für Heizung und Warmwasser" des Instituts für Solartechnik (SPF) aus Rapperswil hat gezeigt, dass mit einer hydraulisch-regeltechnischen Optimierung das Takten des Kessels im Test um ein Drittel reduziert werden konnte.

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Wirtschaftlichkeit von Öl-, Pellet- und Pellet-Solar-Heizung

Sie wollen wissen, welche Ersparnis eine Pelletheizung mit Solar Ihnen gegenüber einer Pelletheizung ohne Solar oder einem einfachen Austausch Ihrer Öl-Heizung tatsächlich bringt? Dann rechnen wir Ihnen das Ganze hier einmal vor:

Kosten

Zunächst ein Wort zu den Investitionen: Für die Anschaffung einer Pelletheizung müssen Sie je nach Technik mit rund 20.000 Euro rechnen, eine Solarthermie-Anlage kostet je nach Technik (u.a. Kollektortyp) und Größe (Bruttokollektorfläche) etwa 5.000 Euro. Das ist zugegeben eine beachtliche Investition, die sich gegenüber Ihrer alten Ölheizung dennoch rechnet.

Angenommen, Sie sind ein typischer 4-Personen-Haushalt und Ihr jährlicher Heizwärmebedarf liegt bei 35.000 Kilowattstunden (kWh). Wollten Sie den mit Heizöl decken, das beispielsweise 0,085 Euro pro kWh kostet, landen auf Ihrer Heizkostenabrechnung knapp 3.000 Euro (2.975 Euro sind es genau) als reine Heizkosten. Hinzu kommen die alljährlichen Wartungskosten für Ihre Ölheizung, die bei rund 150 Euro liegen.

Schauen wir jetzt, was es Sie kostet, die 35.000 kWh mit einer Pelletheizung mit Solar zu erzeugen. Beim Berechnen der Amortisation ist zu beachten, dass eine nicht weiter optimierte Solar-Anlage in hiesigen Breiten etwa ein Fünftel des gesamten Wärmebedarfs beisteuert.

Für die Pelletheizung bleiben dann noch 28.000 kWh. Pellets kosten pro kWh etwa 0,05 Euro. Die sich ergebenden Heizkosten lägen damit bei 1.400 Euro jährlich. Rechnen Sie für die Pelletheizung mit Solar mit jährlichen Wartungskosten von etwa 300 Euro, die noch obenauf kämen.

Es stehen sich also jährliche Heizkosten von 3.125 Euro mit einer Ölheizung und 1.700 Euro mit einer Pelletheizung mit Solar gegenüber. Eine Pelletheizung ohne Solaranlage käme demnach auf jährliche Betriebskosten von 2.050 Euro.

Tabelle 1: Wirtschaftlichkeitsberechnung einer Pelletheizung mit Solar in einem Einfamilienhaus*
Kosten Ölheizung Pelletheizung ohne Solar Pelletheizung mit Solar
Anschaffungskosten 9.000 € 20.000 € 25.000 €
Heizkosten 2.975 € 1.750 € 1.400 €
Wartungskosten 150 € 300 € 300 €

* 35.000 kWh Heizwärmebedarf; Heizöl 0,085 Euro/kWh; Holzpellets 0,05 Euro/kWh

Amortisation

Kalkuliert man die Gesamtkosten inklusive einer jährlichen Preissteigerung von 2% für Heizöl und Holzpellets, hätte sich nach dieser Beispielrechnung Ihre Investition in die Pelletheizung mit Solar gegenüber einer Ersatzinvestition in eine Ölheizung nach 11 Jahren amortisiert. Eine Pelletheizung ohne Solar hätte sich aufgrund der niedrigeren Anschaffungskosten bereits nach 10 Jahren amortisiert.

Vergleicht man die Pelletheizung ohne und mit Solaranlage, so hätte sich die höhere Investition in die Pelletheizung mit Solaranteil bereits nach 13 Jahren gegenüber der Pelletheizung ohne Solar gerechnet.

Achtung: Die Kosten für die Solaranlage können die Wirtschaftlichkeit der Investition deutlich verändern. Rechnet man statt 5.000 Euro mit einer Investition von 10.000 Euro, so rechnet sich die Mehrinvestition gegenüber einer Pelletheizung ohne Solar nicht mehr innerhalb der avisierten 20 Jahre Nutzungsdauer.

Tabelle 2: Amortisation einer Ölheizung, Pelletheizung und Pelletheizung mit Solar im Vergleich
Jahr Ölheizung Pelletheizung ohne Solar Pelletheizung mit Solar
0 9.000 € 20.000 € 25.000 €
1 12.125 € 22.050 € 26.700 €
2 15.313 € 24.141 € 28.434 €
3 18.564 € 26.274 € 30.203 €
4 21.880 € 28.449 € 32.007 €
5 25.263 € 30.668 € 33.847 €
6 28.713 € 32.932 € 35.724 €
7 32.232 € 35.240 € 37.638 €
8 35.822 € 37.595 € 39.591 €
9 39.483 € 39.997 € 41.583 €
10 43.218 € 42.447 € 43.615 €
11 47.027 € 44.946 € 45.687 €
12 50.913 € 47.495 € 47.801 €
13 54.876 € 50.095 € 49.957 €
14 58.919 € 52.747 € 52.156 €
15 63.042 € 55.452 € 54.399 €
16 67.248 € 58.211 € 56.687 €
17 71.538 € 61.025 € 59.021 €
18 75.913 € 63.895 € 61.401 €
19 80.377 € 66.823 € 63.829 €
20 84.929 € 69.810 € 66.306 €

Förderung

Die neue „Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)“, die u. a. das CO2-Gebäudesanierungsprogramm und das Marktanreizprogramm für Erneuerbare Wärme (MAP) bündelt, fördert seit Januar 2021 klimafreundliche Heizungsanlagen.

So gibt es z. B. für den Austausch einer Ölheizung inklusive der Entsorgung des alten Kessels und Öltanks mit einer neuen Heizung mit Solarenergie und Pellets oder als Hybridlösung bis zu 55 Prozent der förderfähigen Investitionskosten zurück.

Der Zuschuss für eine Pellet-Solar-Kombination gliedert sich wie folgt:

  • Von den Kosten für den Austausch der alten Heizung durch z.B. eine Biomasseanlage mit oder ohne Solarthermie sind bis zu 45 Prozent förderfähig.
  • Dazu kommen noch fünf Prozentpunkte aus dem sogenannten iSFP-Bonus, wenn eine energetische Sanierungsmaßnahme auch Teil eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) ist und innerhalb von 15 Jahren nach Erstellung umgesetzt wird.
  • Bei Pelletheizungen gilt zudem: Bei Einhaltung eines Emissionsgrenzwertes für Fein-staub von max. 2,5 mg / m3 ist ein zusätzlicher Innovationsbonus von 5 Prozent möglich.

Der tatsächlichen Förderungssumme liegt der maximale förderfähige Betrag von 60.000 Euro je Wohneinheit zugrunde, der sich auf die Gesamtinvestition, also alle Kosten inklusive der Handwerkerkosten und Mehrwertsteuer, bezieht. Zu den förderfähigen Kosten zählen die Anlagekosten der geförderten Wärmeerzeuger, die Installation und Inbetriebnahme der neuen Heizanlage sowie Ausgaben für bauliche Maßnahmen, die Verrohrung und Installation eines Speichers sowie Abbau und Entsorgung der Altanlage.

Jede Förderung kann als Kreditförderung bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW) oder als Zuschuss beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragt werden. Wichtig: Vor der Antragstellung muss zuerst ein förderfähiges Fachhandwerker-Angebot vorliegen. Erst nach Antragsbewilligung darf die Auftragsvergabe an den Fachbetrieb erfolgen!

Einzelkomponenten kaufen vs. Komplettpaket kaufen

Stellt sich abschließend die Frage, ob es sich für Sie eher lohnt, die Pelletheizung mit Solar

  • aus Einzelkomponenten zusammenzustellen und oder als
  • herstellerseits vorkonfektioniertes Komplettpaket zu kaufen.

In der Praxis zeigt sich, dass Sie mit dem Kauf sogenannter Komplettpakete, die die Hersteller anbieten, häufig günstiger davon kommen, als wenn Sie die Komponenten der Pelletheizung mit Solar einzeln zusammenstellen und kaufen würden.

Zudem sind die Komponenten in Ihrer Größe und Anbindung aneinander aufeinander abgestimmt, sodass Sie auch die Einspareffekte einer Pellet-Solar-Kombination eher ausnutzen als bei einer einzelnen Konfektion der Komponenten. Zudem werden bei Komplettpaketen auch verbindlich angegeben, welche Förderungen für das jeweilige Paket beantragt werden können.

Vorausgesetzt ist, dass die Komponenten des Pakets wie zusammengestellt zu Ihrer baulichen wie energetischen Situation passen. Ist das gegeben, profitieren Sie bei Komplettpaketen von optimal aufeinander abgestimmten und zu einander passenden Komponenten.

Viele Pelletheizung-Hersteller vertreiben ihre Produkte ausschließlich über vertraglich gebundene, zertifizierte Partner. Es lohnt sich also durchaus, gleich den Handwerker Ihres Vertrauens aufzusuchen und nach einem passenden Angebot zu fragen.

So können sie die aus der Partnerschaft zwischen Hersteller und Handwerker resultierenden - in der Regel günstigeren - Einkaufspreise auch an Sie weitergeben, wenn sie Ihnen ein passendes, und damit durchaus individuelles Angebot über ein Komplettpaket erstellen. Zugleich haben Sie damit für Einbau, Installation, Inbetriebnahme und Wartung Ihrer Pelletheizung mit Solar gleich den richtigen Ansprechpartner an der Hand.

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