Letzte Aktualisierung: 14.03.2016
Pelletspeicher, die als Pelletlager im größeren Stil genutzt werden, können Pellets im zwei- bis dreistelligen Tonnenbereich fassen. Eingesetzt werden die großen Pelletlager in der Regel dort, wo auch entsprechend hoher Bedarf besteht. Große Pelletspeicher stellen aufgrund ihrer Größe und Lagermenge besondere Anforderungen, die bei Planung, Errichtung und Betrieb beachtet werden müssen.
Pelletspeicher, die als Großlager ausgelegt sind, fassen Pelletmengen ab 40 Tonnen aufwärts. Eingesetzt werden diese Vorratsspeicher etwa für die Wärmeversorgung von Wohnanlagen, öffentlichen Gebäuden oder auch im gewerblichen und industriellen Bereich:
Als eigentliches Lagerreservoir kommen Fertiglager, maßgeschneiderte Sonderlösungen oder ausgebaute Lagerräume in Betracht. Dabei können die Pelletspeicher im Innen- und Außenbereich angeordnet werden und auch als unterirdische Pelletspeicher angelegt werden:
Die richtige Pelletlagerung stellt grundsätzliche Anforderungen an die Pelletspeicherung. Aufgrund von Speichergröße und Pelletmenge erfordern große Pelletspeicher aber besondere Acht bei der Planung, um
Besondere Anforderungen an Pelletspeicher entstehen bezüglich:
Verbindliche Vorschriften gehen aus den Brandschutzanforderungen an den Lagerraum hervor. Hier sind die Feuerverordnungen (FeuVO) der jeweiligen Bundesländer maßgebend. Besondere Sicherheitsanforderungen für die Lagerung von Holzpellets beim Verbraucher gehen aus den VDI-Richtlinien 3464 hervor.
Die optimale Pelletspeicher-Größe hängt mit der Leistung des Pelletkessel, die zur Deckung des Bedarfs eingesetzt wird zusammen. Das Fassungsvermögen von großen Pelletspeichern sollte etwa 60 Prozent höher liegen, als die Nutzlast der anliefernden Transporteinheit. Um stets ausreichenden Pelletnachschub zu gewährleisten.
Pelletspeicher, die große Mengen Pellets fassen, stehen unter einem hohen Gewichtsdruck. Daher entstehen an die Statik von Pelletspeicher höhere Anforderungen, die bei der Planung zu berücksichtigen sind. Während sich für Fertiglager im Innen- oder Außenbereich eher die Frage von tragfähigem Boden stellt, entstehen für den Pelletlagerraum größere Anforderungen, die auch Umschließungswände einbeziehen und die Stabilität von Schrägböden etc. betreffen können.
Pelletspeicher sollten grundsätzlich für Tanklaster gut erreichbar sein und ungehinderten Zugang zu Befüll und Absaugeinheiten bieten. Für die Absaugung der Förderluft während des Einblasens, sollte eine Stromversorgung bereitstehen.
Bei größeren Pelletspeichern kann der Tankvorgang länger dauern. Die Tankfüllung einer Komplettladung von 25 Tonnen, kann bei Silofahrzeugen auch mal bis zu zwei Stunden in Anspruch nehmen. Daher sollte nicht nur an freie Zufahrt und einen geeigneten Stellplatz für den Tankwagen gedacht werden, sondern auch Lärmbeeinträchtigungen durch den hohen Geräuschpegel, der bei Silofahrzeugen durch Fördermotor und Kompressor entstehen können. Entsprechend der jeweiligen Umgebung (Wohngegenden, Krankenhäuser, Schulen etc.), ist es notwendig, die Lage und Anordnung vom Pelletspeicher daher sinnvoll zu planen.
Neben den angeführten Aspekten, sollten bei der Lage-Planung des Pelletspeichers auch kurze Förderwege vom Pelletspeicher zum Pelletkessel bedacht werden. Damit die Pellets möglichst schonend zum Pelletkessel befördert werden können.
Entsprechend des höheren Fassungsvermögens der Pelletspeicher, entstehen auch für das Befüllsystem und die Entnahmeeinheiten höhere Anforderungen. Die Materialstärke und Stabilität muss entsprechend angepasst sein. Metallausführungen eignen sich gut, um den höheren Anforderungen großer Vorratsspeicher gerecht zu werden.
Wie auch bei kleineren Lagervarianten, sollte die Befüllung möglichst schonend erfolgen können. Daher ist bei Planung von Pelletspeichern auf kurze Strecken, wenig Biegungen und Abzweigungen der Befüllleitungen zu achten. Dies trägt zur Qualitätserhaltung der Holzpresslinge bei.
Entnahmesysteme großer Pelletspeicher müssen robust und zweckmäßig sein. Entsprechend der unterschiedlichen Anforderungen, die durch das Gewicht, die Lagerraumgröße, -form, -art und Kesselleistung entstehen, ist das passende Austragungssystem zu wählen.
Die Förderung der Pellets vom Pelletspeicher zum Heizkessel wird bei Großlagern meist mittels Schnecken realisiert, seltener durch Saugeinrichtungen.
Für Pelletspeicher ab 40 Tonnen, bestehen besondere Sicherheitsanforderungen an die Belüftung. Die Pelletlagerung über 40 t Lagermenge erlaubt nach den VDI-Richtlinien keine Ventilationsdeckel auf Befüllstutzen mehr, es sind Lüftungsleitungen erforderlich. Lüftungsleitungen:
Die Brandschutzanforderungen für Pelletspeicherräume gehen allgemein aus der Muster-Feuerverordnungen (M-FeuVO) hervor. Die folgenden Anforderungen an Brennstofflagerräume gelten bereits für Lagermengen über 6,5 Tonnen Holzpellets:
Die jeweiligen Bundesländer sind für die Umsetzung der Brandschuztanforderungen zuständig, diese können von der M-FeuVO abweichend sein. Maßgebend für die Branschutzanforderungen für Pelletlagerräume sind die aktuellen Regelungen der Bundesländer, die aus den jeweiligen Landesfeuerungsverordnungen (LfeuVO) hervorgehen.
Die Füllstandskontrolle großer Pelletspeicher erfolgt meist automatisch. Genutzt werden hierfür unterschiedliche Techniken:
Betreten werden sollten Pelletlager ab 40 Tonnen nur mit CO2-Warngeräten. Erdvergrabene Pelletspeicher erfordern aus Sicherheitsgründen zusätzlich die Anwesenheit einer zweiten Person.
Während geschickte Heimwerker durch Eigenleistung Kosten sparen können, indem sie anhand eines fachmännisch erstellten Pelletspeicher-Bauplankleinere Pelletspeicher selber bauen, bietet sich für große Pelletspeicher diese Möglichkeit zum Kostensparen durch Eigenleistung weniger an. Planung und Errichtung großer Pelletspeicher erfordern aufgrund ihrer Dimensionen üblicherweise fachgerechte Planung und Bauausführung durch Fachbetriebe.