Letzte Aktualisierung: 26.04.2018
Zum Betrieb einer Solarthermie-Anlage gehört die routinemäßige Kontrolle der wichtigsten Messeinrichtungen der Anlage. Wesentliche Punkte sind dabei der Anlagendruck, die Betriebstemperaturen im Solarkreislauf und im Speicher sowie die Solarpumpe:
Bei größeren Solarthermie-Anlagen wird vielfach ein automatisches Monitoring zur Betriebs- und Ertragsüberwachung eingesetzt. So können Fehlfunktionen und Optimierungspotenziale gezielt aufgedeckt werden. Dabei werden alle Daten des Anlagenbetriebs über einen Datenlogger erfasst, die dann z. B. am PC ausgewertet werden können. Da sich in Pilotprojekten vielfach zeigte, dass die allermeisten Großanlagen während eines Betriebsjahres nicht vollkommen fehlerfrei durchlaufen, ist ein Monitoring des Anlagenbetriebs dringend empfohlen.
Eine ordnungsgemäße Inbetriebnahme ist noch kein Garant für einen optimalen Betrieb der Solarthermie-Anlage. Wichtige Ansatzpunkte, die Verbesserungsmöglichkeiten versprechen, sind die Einstellung der Anlagensteuerung, ein luftfreier Betrieb der Anlage sowie die Dämmung der Pumpen, Anschluss- und Rohrleitungen. Hilfreich kann es bei der Betriebsoptimierung sein, alle Daten dauerhaft zu erfassen und auszuwerten.
Die Abstimmung des Anlagenbetriebs auf den individuellen Warmwasser- und Heizwärmeverbrauch der Bewohner bietet dabei die besten Möglichkeiten, den Solarthermie-Beitrag zur Wärmeversorgung zu optimieren. So ist ein optimaler Anlagenbetrieb z. B. gerade in den Morgenstunden wichtig, in denen ein großer Warmwasserbedarf besteht. In dieser Zeit sollte vorrangig Solarthermie in den Speicher eingespeist werden und nur nachrangig die eigentliche Heizung genutzt werden.
Experten-Tipp: Für private Verbraucher bietet die Verbraucherzentrale den "Solarwärme-Check" an: Bei einem Vor-Ort-Termin überprüft dabei ein Energieberater zentrale Komponenten der Solarthermie-Anlage und schließt Messgeräte für die Aufzeichnung wichtiger Systemtemperaturen an. Diese Messdaten werden bei einem zweiten Termin einige Tage später – davon mindestens einem Sonnentag – ausgelesen. Der Energieberater führt dann alle Daten zusammen, interpretiert die Messergebnisse und analysiert, wie die Effizienz der Anlage verbessert werden kann.
Neben einer regelmäßigen Kontrolle der Anlage ist eine Wartung der Solarthermie-Anlage nur in größeren Abständen notwendig. Dabei sollte im Abstand von zwei Jahren in jedem Fall der Füllstand und die Frostschutzkonzetration der Solarflüssigkeit geprüft werden. Eine Reinigung der Solarthermie-Anlage ist vielfach nur in Abständen von fünf Jahren nötig. In ähnlichen Abständen sollte auch die Wartung der Opferanode am Speicher der Solarthermie-Anlage erfolgen.
Kommt es während des Betriebs der Anlage zu häufigen Stillstandszeiten, so kann dies die Qualität der Solarflüssigkeit dauerhaft beeinträchtigen. Daher muss diese innerhalb der Wartung mit z. B. einem pH-Test überprüft werden. Kommt es beim Betrieb der Anlage zum Abblasen von Dampf, so muss während der Wartung diese auch wieder nachgefüllt werden. Dieses Vorgehen empfiehlt sich insbesondere beim Betrieb von größeren Anlagen mit hohen Betriebstemperaturen und Anlagen mit häufigem Stillstand im Sommer.