Letzte Aktualisierung: 16.09.2024

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Stromzähler für Wärmepumpen: Wann lohnt sich welcher Zähler?

  • Brauche ich einen zweiten Stromzähler: Wärmepumpen heizen effizient mit Strom. Natürlich können Sie diesen über Ihren normalen Haushaltsstrom bereitstellen. Wenn Sie jedoch einen vergünstigten Heizstromtarif nutzen wollen, benötigen Sie einen extra Zähler, um den Wärmepumpenstrom gesondert abrechnen zu können.
  • Lohnt sich ein Wärmepumpen-Zähler? Eine Kilowattstunde Wärmestrom ist rund acht Cent günstiger als gewöhnlicher Haushaltsstrom. Durch den zweiten Stromzähler und den Betrieb über einen separaten Stromtarif entstehen aber auch zusätzliche Kosten von rund 100 bis 200 €. Ab einem jährlichen Strombedarf von 3.000 Kilowattstunden lohnt sich ein extra Wärmepumpen-Zähler.
  • Günstigere Netzentgelte nutzen: Neuinstallierte Wärmepumpen müssen seit 2024 vom Netzbetreiber drosselbar sein. Als Entschädigung kann man zwischen einer pauschalen Reduzierung des Netzentgelts um 50 bis 95 Prozent (Modul 1) oder einer prozentualen Reduzierung um 60 Prozent (Modul 2) wählen. Wer Modul 2 nimmt, benötigt aber einen zweiten Stromzähler für die Wärmepumpe.
  • Smart-Meter als Wärmepumpen-Zähler: Auch um eine Wärmepumpen-Förderung zu bekommen, muss die Wärmepumpe drosselbar sein. Die KfW empfiehlt dafür ein Smart-Meter-Gateway. Dieses bietet langfristig viele Vorteile: Sie können jetzt einen günstigeren Heizstromtarif und eine prozentuale Netzentgeltreduzierung von 60% bekommen und ab 2025 von zeitvariablen Netzentgelten profitieren.

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Welchen Stromzähler für die Wärmepumpe?

Wärmepumpen nutzen zum Heizen die Energie der Umwelt und Strom. Der Anteil des Stromverbrauch an der produzierten Heizwärme liegt dabei je nach Wärmepumpen-Typ und Gebäudedämmung häufig bei rund 25% bis 35%. Für diesen kann man auf extra für Wärmepumpen vergünstigte Stromtarife zurückgreifen.

Dieser wird von den Energieversorgern bereitgestellt und ist mit rund 22 bis 26 Cent pro kWh um die 10 Cents pro kWh kostengünstiger als der normale Hausstrom. Das liegt daran, dass für Wärmepumpenstrom geringere Netzentgelte und Konzessionsabgaben (Abgaben des Versorgers an die Stadt und Gemeinde) fällig werden.

Um den günstigeren Wärmepumpenstromtarif nutzen zu können, muss ein vom Haushaltsstrom unabhängiger Stromzähler - ein extra Stromzähler mit ein oder zwei Zählwerken (Eintarifzähler oder Zweitarifzähler) - und teilweise ein Steuerungsgerät für die Wärmepumpe vorhanden sein (Digital oder per Rundsteuerempfänger).

Tabelle: Überblick über gängige Stromzähler
Stromzähler Beschreibung
Analoger Zähler Analoge Stromzähler, auch Ferraris-Zähler genannt, funktionieren mechanisch. Sie haben eine Drehscheibe, die den Zählerstand vorantreibt, sobald Strom durch ihn fließt. Teilweise können Sie sich bei Einspeisung von Solarstrom rückwärtsdrehen.
Digitaler Zähler Digitale Stromzähler, auch moderne Messeinrichtungen genannt, ersetzen die analogen Stromzähler. Sie können den aktuellen Stromverbrauch direkt anzeigen und auch separate Verbrauchswerte tages-, wochen- oder monatsweise anzeigen.
Intelligenter Zähler (Smart Meter) Intelligente Stromzähler, sogenannte Smart Meter, sind eine Kombination aus einem digitalen Zähler und einem Kommunikationsmodul (Smart-Meter-Gateway). So können die Zählerdaten direkt an den Energieversorger gesendet (Fernauslesung) werden.

Wärmepumpenzähler: Eintarifzähler oder Zweitarifzähler?

Unabhängig von der Art des gewählten Stromzählers für die Wärmepumpe gibt es noch 2 unterschiedliche Arten zur Messung des Stromverbrauchs.

Viele Stromlieferanten bieten Wärmepumpenstromtarife an, die nicht weitergehend nach den Bezugszeiten differenziert werden ("Eintarif-Produkt"). Daneben gibt es die klassischen Heizstromtarife, die Hochtarife und günstigere Niedrigtarife, ähnlich wie ihn elektrisch betriebene Nachtspeicherheizungen nutzen, umfassen ("Zweitarif-Produkt").

Je nach der Art des Wärmepumpentarifs müssen dann Zähler mit einem oder mehreren Zählwerken eingesetzt werden.

Tabelle: Unterschiede von Ein- und Zweitarifzählern
Stromzähler Beschreibung
Eintarifzähler Ein Eintarifzähler rechnet den gesamten Stromverbrauch der Wärmepumpe zu einem festen Strompreis ab.
Doppeltarifzähler Ein Zweitarifzähler rechnet den Stromverbrauch der Wärmepumpe in zwei Rarifen ab: Am Tag gilt der teurere Hochtarif, in der Nacht gilt der Niedertarif, der deutlich günstiger ist.

Bei der Messung des Stroms von Haushalt und Wärmepumpe gibt es deshalb mehrere Möglichkeiten die Zähler zu kombinieren:

  • Gemeinsame Messung mit 1 Zweitarifzähler (kein extra Wärmepumpentarif möglich, dafür Hoch- und Niedertarif)
  • Getrennte Messung mit 2 Eintarifzählern (extra Wärmepumpentarif möglich aber kein Niedertarif)
  • Getrennte Messung mit 1 Eintarifzähler und 1 Zweitarifzähler (extra Wärmepumpen- und Niedertarif möglich)

Was kostet ein extra Stromzähler für Wärmepumpe?

Der Einbau eines Wärmepumpenzählers kostet im Schnitt 100 bis 200 €. Kommt es zusätzlich noch zu einer Erweiterung oder dem Austausch des Zählerschranks, entstehen nochmal Mehrkosten von 500 bis 1.000 €.

Ein Smart Meter ist ab 2025 bei allen Haushalten vorgeschrieben. Zuständig für den Einbau des Smart Meters ist der Energieversorger. Er kann bei einem Stromverbrauch von über 6.000 bis 10.000 kWh im Jahr dafür maximal eine Pauschale von 20 € berechnen. Für steuerbare Verbrauchseinrichtung wie z. B. Wärmepumpen dürfen maximal 50 Euro in Rechnung gestellt werden.

Eine detaillierte Kosten-Übersicht über die maximal möglichen Zähler-Kosten finden Sie in unserem "Stromzähler-Ratgeber".

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Wann lohnt sich ein zweiter Zähler für Wärmepumpen?

Ein zweiter Zähler für die Wärmepumpe lohnt sich dann, wenn die Ersparnisse durch den Wärmepumpenstromtarif die Kosten für den extra Stromzähler übersteigen. Das bedeutet, die Wärmepumpe muss eine bestimmte Menge Strom verbrauchen. Dies ist eher in schlecht isolierten Einfamilienhäusern bzw. Mehrfamilienhäusern der Fall.

Wir haben ein Kostenbeispiel für einen Wärmepumpen Stromzähler erstellt:

Ein Einfamilienhaus verbraucht durchschnittlich 22.500 kWh an Wärmeenergie im Jahr. Eine Luftwärmepumpe mit einer JAZ von 3,5 und einer Heizlast von 10 kW deckt diesen. Sie benötigt dafür rund 6.600 kWh Strom im Jahr.

  • Stromkosten (Hausstrom) = 6.600 kWh * 0,36 €/kWh = 2.376 €
  • Stromkosten (Wärmepumpentarif) = 6.600 kWh * 0,28 €/kWh = 1.848 €

Die eingesparten Stromkosten würden also mehr als 500 € betragen. Ein zweiter Zähler für die Wärmepumpe wäre deshalb sinnvoll. Auch bei Mehrkosten beim Einbau eines extra Zählers, würde sich der zweite Zähler lohnen.

Auch, wenn man die Wärmepumpe vorrangig mit eigenem Sonnenstrom betreibt, kann sich die Ausgaben für den Zähler (Miete) und seine Installation nicht mehr lohnen. Dann ist es kostengünstiger, die Wärmepumpe mit der Photovoltaik-Anlage Sonnenstrom zu betreiben und im Winter auf ganz normalen Netzstrom auszuweichen.

Tabelle: Ersparnis von Heizstrom mit 28Cents/kWh gegenüber Haushaltsstrom mit 36Cents/kWh je nach Stromverbrauch
Stromverbrauch Stromkosten Heizstrom Stromkosten Haushaltsstrom Ersparnis Heizstrom
2.000 kWh 560 € 720 € 160 €
2.500 kWh 700 € 900 € 200 €
3.000 kWh 840 € 1.080 € 240 €
3.500 kWh 980 € 1.260 € 280 €
4.000 kWh 1.120 € 1.440 € 320 €
4.500 kWh 1.260 € 1.620 € 360 €
5.000 kWh 1.400 € 1.800 € 400 €
5.500 kWh 1.540 € 1.980 € 440 €
6.000 kWh 1.680 € 2.160 € 480 €
6.500 kWh 1.820 € 2.340 € 520 €

Wärmepumpen Stromzähler nachrüsten: Wenn Sie Ihre Wärmepumpe vor 2024 installiert haben und keinen zweiten Stromzähler haben, können Sie diesen auch später noch nachrüsten, wenn Sie zum Beispiel ihren Energieversorger wechseln, weil dieser einen günstigeren Wärmepumpentarif hat. Das lohnt sich besonders ab 2025, da dann die Smart Meter-Preise gesetzlich gedeckelt sind.

Gibt es eine Stromzähler-Pflicht für neue Wärmepumpen?

Seit 2024 müssen alle neu installierten Wärmepumpen netzdienlich steuerbar – drossel- nicht abschaltbar - sein. Dies wird auch explizit in der Wärmepumpen-Förderung der BEG EM vorausgesetzt.

Dabei darf bei einer drohenden Netzüberlastung die Stromversorgung der Wärmepumpe bis auf eine Heizleistung von 4,2 Kilowatt gedrosselt werden. Diese neue Möglichkeit wurde 2024 von der Bundesnetzagentur im Rahmen der Reform des § 14a im Energiewirtschaftsgesetz geschaffen und soll den Netzausbau effizienter und kostensparender machen.

Während Wärmepumpen-Besitzer bis dato noch frei wählen konnten, ob sie Sperrzeiten akzeptieren, um einen vergünstigten Heizstrom zu nutzen, müssen sie nun ihre Wärmepumpe drosselbar machen. Sie profitieren dafür aber wiederum von einem vergünstigten Netzentgelt. Dafür gibt es eine Variante mit und eine ohne Stromzähler-Pflicht.

Modul 1 ohne extra Stromzähler

Im Modul 1 kann man einen pauschalen Rabatt (ohne weiteren Stromzähler) bekommen. Dieser beträgt je nach Region zwischen 110 und 190 Euro und wird jährlich von der Stromrechnung abgezogen.

Gerade in energieeffizienten Haushalten, wo eine Wärmepumpe wenig Strom verbraucht, kann diese Option sinnvoller sein als ein Heizstromtarif mit zusätzlichem Stromzähler.

In Modul 1 kann man sich zusätzlich ab 2025 für ein zeitvariables Netzentgelt entscheiden (Modul 3). Der Netzbetreiber legt unterschiedliche Preisstufen innerhalb eines Tages fest, die die typische Auslastung seines Netzes berücksichtigen. Der Verbraucher wird über ein besonders niedriges Entgelt angereizt, seine Verbräuche in Zeiten zu verschieben, in denen die Netzauslastung niedrig ist.

Modul 2 mit extra Stromzähler

Das Modul 2 beinhaltet eine prozentuale Reduzierung des Arbeitspreises um 60 Prozent. Technische Voraussetzung hierfür ist ein separater Stromzähler für die Wärmepumpe. Dieses Modell lässt sich mit der Umlagebefreiung für Wärmestrom kombinieren (KWK- und Offshore-Umlage, Umlagebefreiung nach EnFG) und dürfte sich daher in vielen Fällen besonders für Wärmepumpen eignen.

Empfehlung: Smart Meter als zweiten Stromzähler installieren

Um eine Wärmepumpen-Förderung zu bekommen, muss in technischer Hinsicht hierzu z. B. eine SG Ready-Schnittstelle vorhanden sein. Die KfW empfiehlt in ihren technischen FAQ jedoch, Wärmepumpen einzusetzen, welche über eine digitale Schnittstelle, bspw. gemäß VDE AR E 2829 6 / EN 50631, an ein zertifiziertes Smart-Meter-Gateway (SMGW) angeschlossen werden können.

Da ein SMGW eine für die Nutzung von z. B. dynamischen Stromtarifen deutlich besseren Funktionsumfang bietet, lohnt es sich, bei der Neuinstallation auch direkt ein Smart-Meter-Gateway einbauen zu lassen. So kann man die Förderkriterien der BEG EM erfüllen, jetzt einen günstigeren Heizstromtarif und eine prozentuale Netzentgeltreduzierung von 60% bekommen.

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