Letzte Aktualisierung: 17.02.2025

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Verdichter und Kompressoren in Wärmepumpen

  • Funktion des Verdichters in der Wärmepumpe: Der Verdichter saugt das gasförmige Kältemittel an und komprimiert es, wodurch Druck und Temperatur des Dampfes so weit steigen, dass es das gewünschte Temperaturniveau erreicht, um Brauch- und Heizwasser zu erhitzen. Dieser Prozess ist essenziell, um die Umweltwärme auf ein für Heizzwecke nutzbares Temperaturniveau anzuheben.
  • Unterschiede Verdichter & Kompressor: Der Verdichter in einer Wärmepumpe wird häufig auch als Kompressor bezeichnet. Beide Begriffe beziehen sich auf das gleiche Bauteil, das das Kältemittel komprimiert. Der Begriff „Kompressor“ wird jedoch oft im Zusammenhang mit industriellen Anwendungen verwendet, während „Verdichter“ speziell in Wärmepumpensystemen gebräuchlich ist.
  • Einsatz in Wärmepumpen: Es gibt verschiedene Verdichtertypen, die je nach Einsatz unterschiedliche Vor- und Nachteile aufweisen. Scrollverdichter werden am häufigsten in klassischen Wärmepumpen-Heizungen eingesetzt, da sie effizient und leise arbeiten und eine lange Lebensdauer haben. Rollkolbenverdichter sind häufig in Luft/Luft-Wärmepumpen bzw. Split-Wärmepumpen für kleinere Heizleistungen zu finden.
  • Modulierende Wärmepumpen und Inverter-Technologie: Modulierende Wärmepumpen nutzen Inverter-Verdichter, die ihre Leistung stufenlos an den aktuellen Wärmebedarf anpassen können. Dies wird durch die Veränderung der Stromfrequenz erreicht, was zu einem effizienteren Betrieb, insbesondere im Teillastbereich, führt.
  • Die Lebensdauer eines Verdichters hängt von der Art des Verdichters und der Nutzung ab. Scrollverdichter haben eine besonders lange Lebensdauer aufgrund ihrer Konstruktion mit weniger beweglichen Teilen. Ein Verdichter kann bei guter Wartung und optimalem Betrieb viele Jahre, oftmals über 20 Jahre zuverlässig arbeiten.
  • Wie oft sollte der Verdichter am Tag starten? In der Regel startet der Verdichter mehrere Male pro Tag, abhängig vom Wärmebedarf und der Außentemperatur. Moderne Wärmepumpen sind jedoch so optimiert, dass der Verdichter möglichst effizient und bedarfsgerecht arbeitet und immer nur eine minimale Kompression ausübt, um Temperaturdifferenzen direkt wieder auszugleichen.
  • Die Kosten für den Austausch eines kaputten Verdichters variieren je nach Bauart und Hersteller. Ein neuer Verdichter für Wärmepumpenheizungen kostet etwa ab 1.200 Euro zuzüglich der Reparaturkosten von einem zugelassenen Kältetechniker. Tipp: Einzelne Hersteller bieten eine verlängerte Garantie nur auf den Verdichter!
  • Welcher Verdichter ist der beste? Der Kompressor ist das Herzstück einer Wärmepumpe, da er das Kältemittel verdichtet und damit den gesamten Heizprozess antreibt. Die beste Wahl für private Haushalte ist eine Wärmepumpe mit einem Scrollverdichter und Inverter-Technologie, da sie die beste Kombination aus Effizienz, Lautstärke und Langlebigkeit bietet.

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Technik des Wärmepumpenverdichters

Wurde das Kältemittel im Verdampfer vom flüssigen in den gasförmigen Zustand übertragen, so wird dieses vom Verdichter (Kompressor) angesaugt und auf den Druck komprimiert, der zur Verflüssigung des Kältemittels notwendig ist.

Während der elektrisch angetriebene Verdichter das dampfförmige Kältemittel von einem niedrigen Anfangsdruck zu einem hohen Enddruck verdichtet, erhöht sich dessen Temperatur.

Der Kompressor verdichtet das Kältemittel so lange, bis das gewünschte Temperaturniveau zur Erhitzung des Brauch- und Heizwassers erreicht ist. Dabei nimmt jedoch auch der Stromverbrauch des Verdichters ab einer Heiztemperatur von etwa 50 °C deutlich zu.

Alle Verdichtertypen sind für die Kompression von Gasen konzipiert und würden Schaden nehmen, wenn im Dampf befindliche Flüssigkeitstropfen angesaugt würden. Der Dampf wird deshalb leicht überhitzt, bevor er in den Verdichter gelangt.

Diese Überhitzung wird mit dem Expansionsventil geregelt, die präzise Ansteuerung dieses Bauteils ist ein wichtiger Baustein für die Effizienz einer Wärmepumpe.

Verdichtertypen und -bauarten in Wärmepumpen

Zur Verdichtung des Kältemittels werden die unterschiedlichsten Verdichterkonstruktionen bzw. Kompressortechniken eingesetzt, wobei je nach Anwendungsbereich und Nutzungsart jede Verdichter-Bauart gewisse Vor- und Nachteile aufweist. Folgende Kompressortypen und -bauarten werden in der Wärmepumpen- und Kälteanlagentechnik eingesetzt:

Tabelle: Kompressor-Typen Übersicht
Technik Kompressortyp Arbeitsweise Einsatzbereich
Verdrängerverdichter Hubkolbenverdichter (Kolbenkompressor) Kolben bewegt sich in einem Zylinder hin und her. Ältere Anlagen, Industrie
Verdrängerverdichter Scrollverdichter (Scroll-Kompressor) Zwei spiralförmige Scheiben bewegen sich gegeneinander. Wärmepumpen, Klimaanlagen
Verdrängerverdichter Rollkolbenverdichter (Rotary Piston Compressor) Rotierender Kolben in einer exzentrischen Kammer. Kleine Klimaanlagen
Verdrängerverdichter Schraubenverdichter (Screw Compressor) Zwei gegenläufige Schrauben komprimieren das Gas kontinuierlich. Große Wärmepumpen, Industrie
Strömungsverdichter Radialverdichter (Zentrifugalverdichter) Kältemittel wird durch ein schnell drehendes Laufrad radial nach außen beschleunigt. Industrielle Kälteanlagen
Strömungsverdichter Axialverdichter Luft oder Gas strömt axial durch mehrere rotierende und stationäre Schaufelräder. Flugzeugturbinen, Kraftwerke

In Wärmepumpen werden heute hauptsächlich Scrollverdichter (Scroll-Kompressor), Hubkolbenverdichter (Kolbenkompressor) und Rotationsverdichter (Rotationskompressor) eingesetzt. Für typische "Einfamilienhaus-Wärmepumpen" sind hauptsächlich Scroll- und Rollkolbenverdichter relevant.

Scrollverdichter (Spiralverdichter)

Scrollverdichter (Spiralverdichter) sind die am häufigsten in Wärmepumpen eingesetzten Verdichtertypen. Dabei verdichten zwei sich ineinander bewegende Spiralen das Kältemittel und fördern es fort. Scrollverdichter haben weniger bewegliche Teile und damit eine längere Nutzungsdauer als andere Verdichterarten. Dazu sind Scrollverdichter im Vergleich zu anderen Verdichtertypen relativ leise und anders als Hubkolbenverdichter relativ unempfindlich gegenüber Flüssigkeitströpfchen (Flüssigkeitsschläge), die in den Verdichter gelangen.

Rollkolbenverdichter

Rollkolbenverdichter werden vielfach in Luft/Luft-Wärmepumpen bzw. Split-Wärmepumpen für kleinere Heizleistungen eingesetzt. Dabei komprimieren eine Exzenterwelle und ein radial umlaufender Rollkolben das Gas im Gehäuse. Rollkolbenverdichter haben im Allgemeinen eine höhere Leistungszahl als Hubkolbenverdichter mit gleicher Leistung.

Hubkolbenverdichter (Kolbenkompressor)

In Hubkolbenverdichtern saugt ein sich hin- und herbewegender Kolben das Kältemittelgas durch ein Ansaugventil an, wenn dieser sich in einem Zylinder nach unten bewegt, und verdichtet das angesaugte Gas, wenn er sich wieder nach oben bewegt. Das Ansaugventil im Hubkolbenverdichter ist während des Verdichtungsvorgangs geschlossen, und das Druckventil öffnet, wenn der Druck im Zylinder den Druck auf der Hochdruckseite des Verdichters überschreitet.

Schraubenverdichter

Ein Schraubenverdichter besteht aus zwei gegenläufig rotierenden Schraubenrotoren, die das Kältemittel kontinuierlich in axialer Richtung verdichten. Dabei wird das Gas durch die Drehbewegung der Schrauben von der Einlass- zur Auslassseite gefördert, wobei das Volumen zwischen den Schrauben langsam verkleinert wird, was zu einer effizienten Verdichtung führt. Aufgrund des nahezu pulsationsfreien Betriebs und der hohen Effizienz werden Schraubenverdichter vor allem in großen Wärmepumpen, industriellen Kälteanlagen und Hochleistungsanwendungen eingesetzt.

Inverter-Kompressoren - Was sind sie und wie funktionieren sie?

Eine Inverter-Wärmepumpe arbeitet mit einem drehzahlgeregelten Kompressor, der seine Leistung stufenlos an den tatsächlichen Wärmebedarf anpasst. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kompressoren, die entweder voll ein- oder ausgeschaltet sind (On/Off-Betrieb), kann ein Inverter-Kompressor seine Drehzahl flexibel variieren.

Normale (On/Off-) Kompressoren laufen immer mit 100 % Leistung oder gar nicht. Das bedeutet, dass sie ständig starten und stoppen, was mehr Energie verbraucht und Verschleiß verursacht. Inverter-Kompressoren arbeiten mit einer elektronischen Drehzahlregelung, die die Leistungsabgabe flexibel anpasst. Dadurch läuft der Kompressor meistens im optimalen Effizienzbereich.

Beispiel:

  • An einem milden Frühlingstag braucht die Wärmepumpe weniger Heizleistung → der Inverter-Kompressor reduziert automatisch die Drehzahl.
  • Bei eisigen Temperaturen im Winter wird mehr Leistung benötigt → der Kompressor erhöht seine Drehzahl, um mehr Wärme zu liefern.
Aspekt Vorteile Nachteile
Energieeffizienz Kein ständiges Ein- und Ausschalten, daher niedrigerer Stromverbrauch
Lebensdauer Weniger Verschleiß, da sanfter Betrieb ohne starke Start-Stopp-Belastungen
Lautstärke Läuft meist auf niedriger Drehzahl, daher leiser als On/Off-Kompressoren
Temperaturregelung Gleichmäßige Wärmeabgabe, vermeidet Temperaturschwankungen
Anschaffungskosten Höhere Anschaffungskosten durch komplexe Steuerung
Empfindlichkeit gegen Spannungsschwankungen Kann empfindlicher auf Stromschwankungen reagieren
Reparaturkosten Elektronik kann teurer zu reparieren sein als bei einfachen On/Off-Kompressoren

Warum sind Inverter-Kompressoren ideal für Wärmepumpen?

Da Wärmepumpen das ganze Jahr über in Betrieb sind und sich die Außentemperaturen ständig ändern, sind Inverter-Kompressoren die beste Wahl. Sie ermöglichen eine gleichmäßige, effiziente und leise Heizleistung, was sie besonders für moderne Einfamilienhäuser und energieeffiziente Systeme ideal macht.

Empfehlung: Falls Sie eine neue Wärmepumpe kaufen, sollten Sie unbedingt ein Modell mit Inverter-Kompressor wählen, um Energie zu sparen und den Komfort zu maximieren.

Gasmotorisch betriebene Verdichter

Ein gasmotorisch betriebener Verdichter nutzt einen Verbrennungsmotor, der mit Gas (z. B. Erdgas oder Biogas) betrieben wird, um die mechanische Energie für den Verdichtungsprozess bereitzustellen. Der Motor treibt den Verdichter direkt oder über ein Getriebe an, wodurch das Kältemittel oder Gas im Verdichter (z. B. Hubkolben- oder Schraubenverdichter) komprimiert wird.

Diese Bauweise ermöglicht einen energieautarken Betrieb, besonders in netzfernen Anwendungen oder bei der Nutzung von überschüssigem Gas, etwa in Biogas- oder Erdgasförderanlagen.

Zudem ergeben sich Vorteile beim Wirkungsgrad: Verdichter in Wärmepumpen werden in den meisten Fällen durch einen elektrischen Motor betrieben. Die Stromproduktion und der Transport über Höchst-, Hoch-, Mittel- und Niederspannungsnetze sind jedoch mit Wirkungsgradverlusten der eingesetzten Primärenergie verbunden. Wird der strombetriebene Verdichterantrieb durch einen gasmotorischen Antrieb (Gaswärmepumpe) ersetzt, kann der überwiegende Teil dieser sonst verlorenen Umwandlungsverluste im Wärmepumpenbetrieb zur Wärmeversorgung genutzt werden.

Auch die Abwärme des gasmotorisch betriebenen Verdichters kann sinnvoll genutzt werden, was die Gesamteffizienz der Anlage erheblich steigern kann.

Ölgeschmierte und ölfreie Kompressoren

In den meisten Kompressoren für Wärmepumpen kommt Öl zum Einsatz. Ölgeschmierte Verdichter nutzen Schmieröl, um

  • die beweglichen Teile zu schmieren,
  • Reibung zu reduzieren und
  • die Wärme aus dem Verdichtungsprozess abzuführen.

Das Öl wird in einem geschlossenen Kreislauf geführt, wobei es teilweise mit dem Kältemittel mittransportiert wird. Damit das Öl nicht in den Wärmetauschern der Wärmepumpe abgelagert wird, sind spezielle Ölabscheider und Ölrückführsysteme integriert.

Ölfreie Verdichter kommen ohne Schmieröl im Verdichtungsprozess aus. Stattdessen nutzen sie spezielle

  • beschichtete Lager,
  • gasgelagerte Wellen oder
  • magnetische Lager,

um Reibung zu minimieren. Dadurch entfällt die Notwendigkeit eines Ölmanagementsystems, und das Kältemittel bleibt völlig frei von Öl.

Für eine klassische Einfamilienhaus-Wärmepumpe ist ein ölgeschmierter Scroll- oder Schraubenverdichter die beste Wahl, während in großen industriellen Hochtemperatur-Wärmepumpen oder CO₂-Wärmepumpen zunehmend ölfreie Systeme eingesetzt werden.

Tabelle: Einsatzbereiche von ölgeschmierten und ölfreien Verdichtern
Eigenschaft Ölgeschmierte Verdichter Ölfreie Verdichter
Wärmepumpen für Einfamilienhäuser Häufigste Anwendung Selten verwendet
Industriewärmepumpen Geeignet Geeignet, aber teurer
Hochtemperatur-Wärmepumpen Eher ungeeignet Besonders vorteilhaft
Kälteanlagen mit Standard-Kältemitteln Standard Nicht üblich
Lebensmittel- und Pharmaindustrie Meist nicht geeignet Optimal wegen Ölreinheit
CO₂-Wärmepumpen Nicht optimal Sehr gut geeignet
Umweltfreundlichkeit Ölentsorgung nötig Kein Öl nötig
Wartungsaufwand Regelmäßige Wartung erforderlich Weniger Wartung
Kosten Günstiger Höhere Anschaffungskosten
Ölrückführung erforderlich Ja Nein

Offene, halbhermetische und hermetische Verdichter

Je nach Anwendungsfall und Einsatzbedingungen kommen drei unterschiedliche Bauformen an Verdichtern zum Einsatz:

  • In offenen Verdichtern sind Motor und Kompressor voneinander getrennt. Die Antriebswelle des Verdichters wird dabei gasdicht aus dem Gehäuse geführt und mit dem Antriebsmotor direkt gekuppelt oder über einen Keilriemen verbunden. Bei offenen Verdichtern kommen sowohl Elektro- als auch Verbrennungsmotoren wie z. B. in Gaswärmepumpen zum Einsatz.
  • In halbhermetischen Verdichtern bilden der Antriebsmotor und Kompressor eine Einheit. Die Antriebswelle ist dabei innerhalb des Gehäuses mit dem Motor verbunden. Zur Kühlung des Elektromotors wird dann das angesaugte Kältemittelgas (Sauggaskühlung), Luft oder Wasser eingesetzt.
  • Motor und Verdichter bilden in hermetischen Verdichtern ebenfalls eine Einheit, jedoch sind hermetische Verdichter im Gegensatz zu halbhermetischen Kompressoren in einem vollverschweißten Gehäuse installiert. Dies hat bei einem Defekt jedoch den Nachteil, dass dann der komplette Verdichter ersetzt werden muss.

Die in Wärmepumpen eingesetzten Hubkolben-, Rohrkolben- und Scroll-Verdichter sind häufig "hermetisch geschlossen" ausgeführt. Dadurch wird verhindert, dass Kältemittel durch eine Verbindung oder Dichtung austreten und in die Außenluft gelangen kann.

Ob ein Verdichter mit oder ohne Öl arbeitet, hängt nicht direkt davon ab, ob er offen, halbhermetisch oder hermetisch ist, sondern eher von seiner Konstruktionsweise und Anwendung.

Lebensdauer, Defekte, Reparatur- & Austauschkosten

Wie lange hält ein Kompressor in einer Wärmepumpe?

Die Lebensdauer eines Kompressors in einer Wärmepumpe hängt von mehreren Faktoren ab, darunter Qualität, Betriebsbedingungen, Wartung und Einsatzhäufigkeit.

Typischerweise hält ein Kompressor:

  • 15 bis 20 Jahre bei guter Wartung und optimalen Betriebsbedingungen.
  • 10 bis 15 Jahre, wenn die Wärmepumpe sehr häufig läuft oder ungünstige Bedingungen herrschen (z. B. häufiges Takten, hohe Last).
  • Unter 10 Jahre, wenn minderwertige Komponenten verwendet werden oder unzureichende Wartung erfolgt.

Die wichtigsten Faktoren für eine lange Lebensdauer sind regelmäßige Wartung, korrekte Dimensionierung der Wärmepumpe, saubere Kältemittelkreisläufe und Vermeidung von häufigem Ein- und Ausschalten (Takten).

Häufige Schäden und Defekte an Wärmepumpen-Verdichtern

Ein Wärmepumpen-Kompressor kann durch verschiedene Ursachen schneller verschleißen oder auch beschädigt werden.

1. Häufiges Takten (Ein- und Ausschalten) führt zu schnellerem Verschleiß des Verdichters. Ursächlich sind eine überdimensionierte oder schlecht geregelt Wärmepumpe und zu kleine oder schlecht eingestellte Pufferspeicher. Um die Lebensdauer zu verlängern sollte die Wärmepumpe richtig dimensioniert. sein. Aufbauend auf eine fachmännische Auslegung sollte dann eine leistungsmodulierende (invertergesteuerte) Wärmepumpe eingesetzt werden, die ihre Leistung anpasst. Letztlich sollte die Steuerung optimal eingestellt sein, um Start-Stopp-Zyklen zu reduzieren.

2. Vorzeitige Abnutzung durch Ölmangel oder mangelnde Schmierung z. B. aufgrund eines Kältemittelverlusts. Aber auch ein falsches oder ungeeignetes Kompressoröl kann eine schlechte Schmierung bedingen. Letztlich kann es auch Probleme mit der Ölrückführung im System geben. Um dies zu vermeiden, sollte die Wärmepumpe regelmäßig gewartet werden, um Kältemittelverluste frühzeitig zu erkennen. Hilfreich sind zudem die ausschließliche Verwendung von herstellerempfohlenem Öl und Kältemittel. Stellen Sie zudem sicher, dass die Ölrückführung im System ordnungsgemäß funktioniert.

3. Flüssigkeitsschläge (Liquid Slugging): Schadensursachen können sein, dass durch fehlerhafte Expansionsventile oder Verdampfersteuerung zu viel flüssiges Kältemittel in den Kompressor gelangt. Flüssigkeitsschläge können aber auch aus zu niedrigen Verdampfungstemperaturen resultieren. Um zu vermeiden, dass flüssiges Kältemittel in den Kompressor eintritt, das Expansionsventil (TXV oder EEV) korrekt eingestellt sein, die Verdampfungstemperatur sollte nicht zu niedrig gewählt werden und niedrige Lasten sollte vermiden werden, indem die Wärmepumpe richtig dimensioniert wird.

4. Überhitzung des Kompressors kann durch eine unzureichende Kühlung durch zu wenig Kältemittel den Verdampfer beschädigen. Häufig sind auch verstopfte oder verschmutzte Wärmetauscher der Grund oder zu hohe Umgebungstemperaturen oder eine schlechte Belüftung. Wichtig: Um diese Schäden am Kompressor zu vermeiden, sollten Sie auf eine regelmäßige Wartung und Reinigung des Wärmetauschers achten, den Kältemittelfüllstand prüfen und ggf. nachfüllen und eine gute Belüftung des Kompressors sicherstellen.

5. Elektrische Schäden können durch Spannungsschwankungen oder defekte Steuerungskomponenten entstehen. Ursächlich sind häufig eine Überlastung durch fehlerhafte Relais oder defekte Kondensatoren. Aber auch Feuchtigkeit oder Kurzschluss in der Elektronik. Vermeidung: Installieren Sie einen Spannungsschutz (Überspannungsschutz), sorgen Sie für eine regelmäßige Inspektion der elektrischen Komponenten und für eine feuchtigkeitsgeschützte Installation der Elektronik.

6. Kältemittelverlust oder falsches Kältemittel können durch undichte Verbindungen oder kaputte Dichtungen auftreten. Ähnlich schädlich sind die Verwendung eines falschen oder nicht kompatiblen Kältemittels. Achten Sie deshalb auf regelmäßige Dichtigkeitsprüfungen des Kältekreislaufs und verwenden Sie nur herstellerfreigegebenes Kältemittel. Wichtig: Leckagen frühzeitig erkennen und beheben!

Die meisten Schäden am Wärmepumpen-Kompressor lassen sich durch eine korrekte Dimensionierung, saubere Installation und regelmäßige Wartung vermeiden. Besonders wichtig sind die Vermeidung von häufigem Takten, gute Ölrückführung und ein optimal eingestelltes Expansionsventil. Eine jährliche Wartung durch einen Fachbetrieb ist empfehlenswert, um teure Ausfälle zu vermeiden.

Kosten für den Kompressor-Austausch

Weltweit gibt es nur wenige große Kompressorenhersteller, die Verdichter für alle Arten von Kältemaschinen, Klimaanlagen, Kühlschränken und Wärmepumpen herstellen. Daher verwenden auch die allermeisten Wärmepumpenhersteller diese Verdichtermodelle aus Massenproduktion und die Kosten eines neuen Wärmepumpenverdichters sind im Falle einer Reparatur relativ günstig.

Tabelle: Hersteller von Wärmepumpen-Kompressoren mit ausgewählten Modellen, deren Beschreibungen und Preisangaben
Hersteller Modell Beschreibung Preis (ca.)
Danfoss SH140A9ALC Scroll-Verdichter für Wärmepumpen mit hoher Effizienz und leisem Betrieb. 1.500 €
Copeland ZP34K5E-PFJ-522 Scroll-Kompressor, optimiert für den Einsatz in Wärmepumpen mit R410A-Kältemittel. 1.200 €
Mitsubishi Electric PUHZ-SW75VHA Hochleistungsfähiger Verdichter für Split-Wärmepumpensysteme, bekannt für Zuverlässigkeit und Effizienz. 2.000 €
Panasonic C-SB224H8A Scroll-Verdichter, entwickelt für den Einsatz in Luft-Wasser-Wärmepumpen, mit Fokus auf Energieeinsparung. 1.800 €
Hitachi NH50VLD Rotationsverdichter, geeignet für verschiedene Wärmepumpenanwendungen, bietet hohe Leistung bei kompakter Bauweise. 1.600 €

Allerdings kann die Montage eines neuen Verdichters nur von einem zugelassenen Kältetechniker vorgenommen werden, was eine Reparatur wiederum verteuert. Daher bieten auch einzelne Hersteller eine verlängerte Garantie nur auf den Verdichter selbst und nicht auf den Austausch des Verdichters an.

In aller Regel treten Defekte an Verdichtern jedoch relativ selten auf. Sollte ein Verdichter doch kaputt gehen, so tritt dies meistens in den ersten Monaten der Heizbetriebs auf. Der Verdichter selbst ist dann vielfach bereits beim werksseitigen Einbau nicht voll funktionstüchtig gewesen und eine Reparatur fällt dann noch in die Gewährleistungsphase des Wärmepumpenherstellers.

Welcher Kompressor ist der beste?

Der Kompressor ist das Herzstück einer Wärmepumpe, da er das Kältemittel verdichtet und damit den gesamten Heizprozess antreibt. Die Wahl des richtigen Kompressors beeinflusst Effizienz, Langlebigkeit, Lautstärke und Wartungsaufwand der Wärmepumpe. Hier sind die wichtigsten Aspekte, die Sie beim Kauf einer Wärmepumpe hinsichtlich des Verdichters beachten sollten:

Effizienz & COP-Wert:

Der COP-Wert (Coefficient of Performance) gibt an, wie effizient die Wärmepumpe arbeitet. Je besser der Kompressor, desto höher der COP. Empfehlung: Achten Sie auf einen hochwertigen Scroll- oder Schraubenverdichter, da diese sehr effizient sind.

Lautstärke & Vibrationen:

Ein lauter Kompressor kann den Wohnkomfort beeinträchtigen, besonders bei Luft-Wasser-Wärmepumpen. Empfehlung: Scrollverdichter sind besonders leise, während Hubkolbenverdichter lauter sein können.

Haltbarkeit & Wartung:

Ein langlebiger Kompressor bedeutet weniger Wartung und geringere Reparaturkosten. Empfehlung: Scroll- und Schraubenverdichter haben eine hohe Lebensdauer. Bevorzugen Sie eine hermetische oder halbhermetische Bauweise, da diese weniger anfällig für Leckagen sind.

Inverter-Technologie:

Inverter-Kompressoren passen ihre Leistung flexibel an den Wärmebedarf an, was Energie spart und die Lebensdauer verlängert. Empfehlung: Wärmepumpen mit Inverter-geregelten Scroll- oder Schraubenverdichtern sind am effizientesten.

Offene, Halbhermetische oder Hermetische Verdichter?

Diese Bauweise beeinflusst die Wartungsfreundlichkeit und Leckagesicherheit. Empfehlung: Für Haushalte sind hermetische Verdichter ideal, da sie wartungsarm und langlebig sind. Halbhermetische Verdichter sind für größere oder industrielle Anwendungen geeignet. Offene Verdichter sind selten in Haushaltswärmepumpen.

Welcher Kompressor ist der beste für Endkunden?

Für Einfamilienhäuser:

  • Scrollverdichter mit Inverter-Technologie (leise, effizient, langlebig)
  • Hermetische oder halbhermetische Bauweise (wartungsarm, keine Leckagen)
  • Kältemittel: R290 (Propan) oder R744 (CO₂) für Zukunftssicherheit

Für größere Gebäude oder Industrie:

  • Schraubenverdichter (effizient bei hoher Leistung)
  • Ölfreie Verdichter bei speziellen Anforderungen (z. B. Pharma, Lebensmittelindustrie)

Fazit: Die beste Wahl für private Haushalte ist eine Wärmepumpe mit einem Scrollverdichter und Inverter-Technologie, da sie die beste Kombination aus Effizienz, Lautstärke und Langlebigkeit bietet.

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Häufige Fragen (FAQ)

Wie funktioniert ein Wärmepumpen-Verdichter?

Ein strom- oder gasbetriebener Verdichter oder auch Kompressor sorgt im Kühlschrank oder einer Wärmepumpe für die Komprimierung des Kältemittels. Der mechanische Verdichter saugt das gasförmige Kältemittel an und komprimiert es wodurch sich der Druck und die Temperatur des Dampfes erhöht. Die Kompression des Kältemittels ist das entscheidende Merkmal im thermodynamischen Kreisprozess einer Wärmepumpe, um die der Umwelt entzogene Umgebungsenergie auf ein zum Heizen ausreichendes Temperaturniveau anzuheben.

Was ist ein Scrollverdichter?

In Wärmepumpen für typische Heizanwendungen kommen neben Hubkolben- und Rollkolbenverdichtern vor Allem Scrollverdichter zum Einsatz. Der Scrollverdichter besitzt zwei ineinander verschachtelte Spiralen, die das Gas durch ihre gegenläufige Bewegung verdichten. Eine Spirale ist hierbei fest, die andere rotiert. Während des Rotationsvorgangs bilden die Spiralen bei jeder Bewegung kleiner werdende Kammern, die so das Gas ansaugen, in der Spirale verdichten und in der Mitte der Spirale über einen Anschluss ausstoßen.

Worin unterscheiden sich voll- und halbhermetische Verdichter?

In der Kälte- bzw. Wärmepumpentechnik unterscheidet man voll- von halbhermetischen Verdichtern. Während sich beim vollhermetischen Verdichter der Motor und Kompressor in einem gekapselten Gehäuse befinden und in direktem Kontakt mit dem Kältemittel stehen, ist der Motor beim halbhermetischen Verdichter an das Verdichtergehäuse angeflanscht und steht somit nicht direktem Kontakt mit dem Kältemittel. Halbhermetische Verdichter besitzen eine höhere Drehgeschwindigkeit und werden u.a. im Automobilbereich eingesetzt. Vollhermetische Verdichter sind hingegen besser auf die hohen Betriebsstunden einer 20 Jahre laufenden Wärmepumpe ausgelegt.

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