Letzte Aktualisierung: 14.05.2025

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0BB: Weniger Silber, mehr Strom - Wird Zero-Busbar zum neuen Standard?

Die Entwicklung von Busbars spiegelt den Innovationsdrang der gesamten PV-Industrie wider: Mehr Leistung bei weniger Materialeinsatz, höhere Präzision bei geringeren Kosten. Ob durch feinere Strukturen, neue Drucktechniken oder gar die vollständige Ablösung durch busbarlose Designs – die Zukunft der Busbars ist hochdynamisch und eng mit den strategischen Zielen der PV-Branche verknüpft: Effizienzsteigerung, Kostensenkung und Nachhaltigkeit.

Das Halbzellen-Modul mit 5 Busbars steht dem Matrix-Schindelmodul in Sachen Leistung und Optik nach. (Grafik: M10 Industries AG)

Das Matrix-Schindelmodul von M10 (rechts) ersetzt klassische Busbars, erhöht damit die potenzielle Solarfläche und kann so insbesondere bei den Leistungswerten bei Verschattung und Teilverschattung gegenüber klassischen Halbzellen-Modulen mit 5 Busbars (links) punkten. (Grafik: M10 Industries AG)

Busbars (Stromschienen) spielen seit jeher eine Schlüsselrolle bei der Stromabfuhr in Solarzellen. Sie übernehmen die zentrale Aufgabe, den elektrischen Strom, der durch die metallisierten Finger auf der Zelloberfläche eingesammelt wird, abzuleiten.

Sie verbinden die Zelle mit den angrenzenden Zellen im Modul – eine essenzielle Funktion für die gesamte Stromerzeugung und -weiterleitung in PV-Anlagen.

Ihre Gestaltung wirkt sich direkt auf elektrische Verluste, Effizienz und Materialeinsatz aus. Doch auch sie befinden sich im Wandel – technologisch, funktional und strategisch.

Neue Fertigungstechnologien optimieren Siebdruck, Fingerbreite und Druckpräzision

Die Siebdrucktechnologie (Screen Printing) bleibt weiterhin die dominierende Methode zur Herstellung von Busbars – sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite. Innerhalb dieser Technologie ist das Dual Printing (getrennter Druck von Finger und Busbar) mit rund 95 % Marktanteil Standard im Jahr 2024 und wird laut ITRPV bis 2035 alleiniger Stand der Technik sein.

Das Dual Printing ermöglicht den gezielten Einsatz spezialisierter Pasten für Busbars mit besseren Löt- und Leitfähigkeitseigenschaften – ein klarer Vorteil im Hinblick auf Materialeinsparungen und Verarbeitungssicherheit.

Ein weiterer Trend ist die kontinuierliche Reduktion der Finger- und Busbarbreite. Während 2024 die typische Fingerbreite noch bei etwa 25 µm lag, erwartet man bis 2035 eine Reduktion auf 12 µm, in fortschrittlichen Konzepten sogar 7 µm (Ultra-Fine-Line-Technologie).

Der Vorteil liegt auf der Hand: Weniger Abschattung der aktiven Zellfläche bedeutet höhere Stromerträge. Gleichzeitig dürfen dabei aber elektrische Widerstände nicht zunehmen, weshalb hochpräzise Druck- und Pastentechnologien gefordert sind.

Mit sinkenden Fingerbreiten steigen die Anforderungen an die Druckpräzision. Die ITRPV prognostiziert für die kommenden Jahre eine Ausrichtungsgenauigkeit von bis zu 5 µm (±3σ) – insbesondere wichtig bei selektiven Emittern und rückseitig kontaktierenden Zellen.

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Busbarfreie 0BB-Konzepte – Von vielen zu keiner?

Von 2BB über 3BB bis hin zu MBB (Multi-Busbar) und SMBB (Super Multi-Busbar) wurden immer mehr, aber schmalere Busbars eingesetzt.

Tabelle: Entwicklung der Busbar-Technologie mit den jeweiligen charakteristischen Eigenschaften von 2BB bis zur aktuellen 0BB-Technologie
Technologie Einführungsjahr Fingerbreite (µm) Anzahl Busbars Besonderheiten
2BB 2007 >60 2 Hohe Fingerbreite, größere Abschattung
3BB 2010 50–60 3 Verbesserte Stromverteilung
4BB 2013 45–50 4 Weniger Widerstand durch zusätzliche Busbar
5BB 2015 40–45 5 Standardisierung in Massenproduktion
MBB 2018 35–40 9–12 Multi-Busbar-Technik, verbesserte Effizienz
SMBB 2022 <35 ≥16 Sehr feine Finger, geringste Abschattung
0BB 2024 n/a 0 Busbarlos, innovative Kontaktierung nötig

Im Jahr 2024 waren Solarzellen mit bis zu 12 Busbars marktführend und machten rund 49 % aller eingesetzten Designs aus. Laut ITRPV wird sich dies in den kommenden Jahren grundlegend ändern: Bis 2035 werden nur noch 6 % der Zellen mit ≤ 12 Busbars ausgestattet sein.

Im Gegenzug wächst der Anteil von:

  • 13–18 Busbar-Layouts, sogenannten MBB bzw SMBB,
  • und vor allem: Busbarless-Designs, also Zellen ohne sichtbare Busbars.

Letztere sollen laut PV-Experten bis zu 47 % Marktanteil erreichen.

Die 0BB-Technologie verzichtet vollständig auf Busbars, indem stattdessen die Finger direkt mit den Kupferbändern verbindet. Dies reduziert die Verwendung von Silberpaste und erhöht die lichtempfindliche Fläche der Zelle.

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Vorteile der 0BB-Technologie: Weniger Silber, mehr Strom!

1. Erhöhter Energieertrag: Durch den Wegfall der Busbars wird die Abschattung auf der Zelloberfläche reduziert, was zu einer größeren lichtempfindlichen Fläche führt. Zudem verkürzt die direkte Verbindung der Finger mit den Kupferbändern den Strompfad, wodurch der elektrische Widerstand verringert und die Effizienz gesteigert wird.

2. Kostenreduktion: Silberpaste, die für die Herstellung von Busbars verwendet wird, macht einen erheblichen Teil der Produktionskosten aus. Angesichts steigender Silberpreise bietet die 0BB-Technologie eine kosteneffiziente Alternative, indem sie den Silberverbrauch erheblich reduziert.

3. Verbesserte Effizienz: Die direkte Verbindung der Finger mit den Kupferbändern minimiert den elektrischen Widerstand innerhalb der Zelle, was zu einer effizienteren Elektronenbewegung und somit zu einer höheren Energieumwandlung führt.

4. Bessere Leistung bei Teilverschattung: Die gleichmäßige Verteilung der Stromabnahme über die Zelle hinweg verbessert die Toleranz gegenüber Teilverschattungen, was insbesondere in urbanen Umgebungen mit potenziellen Schattenquellen von Vorteil ist.

Herausforderungen für die weitere Implementierung der 0BB-Technologie

Die Implementierung der 0BB-Technologie erfordert aber präzise Fertigungstechniken, um die direkte Verbindung zwischen den Fingern und den Kupferbändern zuverlässig herzustellen.

Zudem müssen bestehende Produktionslinien angepasst werden, was initiale Investitionen erfordert. Dennoch überwiegen die langfristigen Vorteile in Bezug auf Effizienz und Kosteneinsparungen.

Insgesamt bietet die 0BB-Technologie ein vielversprechendes Potenzial für die Weiterentwicklung der Photovoltaik, indem sie sowohl die Effizienz steigert als auch die Produktionskosten senkt.

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