Die Erhöhung der Modul-Systemspannung von 1.000 auf 1.500 Volt bringt nach Aussage vieler Hersteller, die die Komponenten einführen, viele Vorteile mit sich. So könnten Strings um 50 Prozent verlängert werden, Parallelverbindungen, Kabellängen und -querschnitte könnten reduziert werden. Dadurch würden sich die Kabelverluste auf der DC-Seite verringern und die Systemkosten sinken. Experten gehen von einer Einsparung über das gesamte System von 4 Cents pro Wattpeak aus. Zudem kann auch die Degradation sinken, während die Haltbarkeit der Module steigt.
Zu den größten Kosteneinsparungen durch die 1500-Volt-Technologie zählt die DC-Verkabelung und die Wechselrichtertechnik. Langfristig wird zudem der Wartungsaufwand deutlich verringert. "1500-Volt" ist laut PV-Experten die logische Konsequenz für die Weiterentwicklung der Photovoltaik. Mit dieser Spannung schöpft man die gesetzlichen Möglichkeiten voll aus und kann den Wirkungsgrad auf das maximal Mögliche steigern und das bei allen Komponenten wie Modulen, Wechselrichtern und Verkabelung.
Kürzlich hat auch die IBC Solar AG einen 1.500-Volt-Solarpark mit 750 kWp Leistung in Deutschland errichtet. Für IBC SOLAR ist es das erste Projekt in Deutschland, bei dem die DC-Spannung bei 1.500 Volt liegt und String-Wechselrichter zum Einsatz kommen. Erste Erfahrungen mit dieser hohen DC-Spannung hatte IBC Solar zuvor bereits Anfang dieses Jahres im indischen Bundesstaat Odisha gesammelt. Dort nahm IBC Solar einen 1.500-Volt-Solarpark mit 27 MWp Leistung mit Zentralwechselrichtern in Betrieb.
IBC Solar hat sich von der Ausgangsspannung von 1.500 Volt eine Reihe von Vorteilen versprochen: So kommt es durch die höhere Spannung in Kombination mit geringeren Strömen zu weniger Leitungsverlusten. Zudem können kleinere, und damit günstigere, Kabelquerschnitte verwendet werden. Zudem ermöglicht die Hochvolttechnologie um bis zu 50 Prozent längere Strings und führt damit zu weniger Materialeinsatz. Insgesamt zeichnen sich 1.500-Volt-Solarparks durch geringere Systemkosten (BoS) aus. Sie werden damit bei weiter fallenden Abnahmepreisen für Solarstrom zunehmend attraktiv, um niedrige Gestehungskosten und damit eine gute Wirtschaftlichkeit zu erzielen.
„Die 1.500-Volt-Technologie wird sich in den nächsten Jahren auch bei String-Wechselrichtern als Standard am Markt durchsetzen“, ist sich Frank Neuhaus, Projektleiter bei IBC Solar, sicher. „Hersteller haben bereits viel Entwicklungsarbeit in die passenden Komponenten gesteckt. So sind jetzt schon viele neue Wechselrichter auf den 1.500-Volt-Standard ausgelegt und auch bei Modulen geht der Trend massiv in diese Richtung.“ In der Vergangenheit war die 1.500-Volt-Technologie meist noch zu teuer, um wirtschaftlich eingesetzt werden zu können. Inzwischen stehen die Komponenten aber zu marktfähigen Preisen zur Verfügung.
Boris Wolff, Executive Vice President Business Unit Utility bei der SMA Solar Technology AG, dem Auftraggeber des 1.500-Volt-Solarparkprojekts im hessischen Niestetal, sagt: „Unser neuer Solarpark bietet dank der von IBC verbauten Module und Kabel optimale Bedingungen, um den neuen Sunny Highpower PEAK3 für 1.500-Volt-Solaranlagen unter Realbedingungen zu testen. Der String-Wechselrichter mit 150 KW Leistung ist optimal geeignet für dezentrale Solarkraftwerke weltweit. SMA wird mit dem Sunny Highpower PEAK3 der steigenden Nachfrage nach Wechselrichtern für dezentrale PV-Kraftwerke mit 1.500 Volt DC-Spannung gerecht und bietet EPC-Unternehmen, Anlagenbetreiber und Investoren maximale Flexibilität für höchste Energieerträge.“