Letzte Aktualisierung: 16.01.2023

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Ab 2024 soll Strom für Wärmepumpen und E-Autos rationiert werden

Da private Ladestationen und Wärmepumpen das lokale Niedrigvolt-Ortsnetz überfordern könnten, soll laut eines Eckpunktepapiers der Bundesnetzagentur ab 1. Januar 2024 die Stromversorgung für diese Verbraucher in Zeiten hoher Netzauslastung rationiert werden. Die Netzbetreiber können dann die Stromversorgung bei Netzengpässen bis zu einer Mindestmenge drosseln. Das BMWK sieht hingegen die Lösung bei Smart Metern und dynamischen Tarifen, die nun bereits ab 2025 von allen Versorgern angeboten werden sollen. TransnetBW setzt derweil auf die Solidarität von Verbrauchern mit dem Stromnetz.

Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, will bei hoher Netzauslastung den Bezug von Heiz- und Ladestrom für Wärmepumpen und Elektroautos begrenzen. (Foto: Bundesnetzagentur)

Wärmepumpen sollen Deutschland unabhängig von russischem Heizgas machen und den Gebäudebestand dekarbonisieren. Dazu sollen ab 2024 jährlich rund 500.000 Wärmepumpen neu installiert werden und alte Öl- und Gasheizungen ablösen. Der Gesetzgeber gewährt hierzu eine üppige Wärmepumpen-Förderung und will Hauseigentümer ab 2024 verpflichten, bei Sanierungen eine Heizung mit mindestens 65% Erneuerbaren Energien zu betreiben.

Aktuell scheint die 500.000er Marke nicht allzu weit entfernt zu sein. Wie der Bundesverband Wärmepumpe jetzt meldete ist das Interesse an Wärmepumpen im Jahr 2022 enorm gestiegen: Fast 350.000 Förderanträge wurden allein im Rahmen der BEG-EM beim BAFA gestellt. Damit steche 2022 als absolutes Rekordjahr gegenüber dem bisherigen Bestwert aus dem Vorjahr (66.676) mit einem Plus von +423 % hervor!

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Netzagentur warnt vor Engpässen und will Strom für Wärmepumpen und E-Autos drosseln

Der Verantwortliche für die deutschen Stromnetze, Klaus Müller, sieht darin jedoch auch Gefahren für die deutsche Stromversorgung und warnte gestern in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) vor Stromausfällen durch E-Autos und Wärmepumpen: "Wenn weiter sehr viele neue Wärmepumpen und Ladestationen installiert werden, dann sind Überlastungsprobleme und lokale Stromausfälle im Verteilnetz zu befürchten, falls wir nicht handeln", so der Präsident der Bundesnetzagentur.

Um Netzengpässe gerade in den lokalen Niedrigvolt-Ortsnetzen zu vermeiden, plant Müller laut eines Eckpunktepapiers ein recht brachiales Mittel des Demand-Side-Managements: Netzbetreiber sollen zwangsweise und zentral koordiniert die Stromversorgung dieser Anlagen drosseln. Die Pläne zur Stromrationierung sollen laut dem Bericht zum 1. Januar 2024 in Kraft treten.

Eine Mindestversorgung soll jedoch erhalten bleiben. Denn auch bei einer Stromrationierung würden private Ladestationen genügend Strom beziehen können, damit sie die Batterie eines E-Autos binnen drei Stunden für eine Reichweite von 50 Kilometern aufladen können. Dem Bericht zufolge soll auch "für eine Vielzahl von Wärmepumpen ein nahezu störungsfreier Weiterbetrieb" möglich bleiben.

Was in diesem Zusammenhang "Vielzahl" bedeutet ist unklar. Da Wärmepumpen bei Zweitarif-Stromtarifen eh auf Sperrzeiten ausgelegt sind, dürfte es in diesen Fällen zu keinen Heizeinschränkungen kommen.

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Netzbetreiber fordert Kunden zum Stromsparen auf

Einen Vorgeschmack, wie ein Stromnetz am Limit betrieben werden könnte, gab am Samstag der Übertragungsnetz in Baden-Württemberg TransnetBW. Da für den Sonntag Nachmittag „an der Küste“ ein hohes Windaufkommen prognostiziert wurde und dies zur Aktivierung eines großen Redispatch-Volumens in der Regelzone von TransnetBW führe, sollen Verbraucher zwischen 17 und 19 Uhr Strom einsparen.

Die Ampel in der TransnetBW-App "StromGedacht" zeige darum tagsüber "Gelb" und rät, den Stromverbrauch vorzuziehen oder zu verschieben. Um 17 Uhr sollte die Ampel "Rot" anzeigen, was bedeute, dass das größte Redispatch-Volumen angefordert werde. Zur Bedarfsdeckung würden dann mehr als 500 Megawatt Kraftwerksleistung aus dem Ausland zur Deckung des Redispatch-Bedarfs in Baden-Württemberg beitragen müssen.

Diese Ampelfarben bedeuten allerdings nicht, dass Stromabschaltungen zu befürchten sind, sie sollen aber die Bevölkerung dafür sensibilisieren, dass TransnetBW mehr als gewöhnlich dafür tun muss, das Stromnetz stabil zu halten. Und dass Bürgerinnen und Bürger mit einem angepassten Stromverbrauch selbst einen aktiven Beitrag leisten können, das Stromnetz stabil und die Kosten so niedrig wie möglich zu halten. Denn die Kosten für Redispatch werden über die Netzentgelte umgelegt und kommen so über die Stromrechnung beim Endverbraucher an.

Im "Netz" regte sich schnell Kritik daran, die Bürger aus Solidarität am Engpassmanagement zu beteiligen. Viel sinnvoller seien variable Stromtarife, mit denen Verbraucher auch von den finanziellen Vorteilen eines nach Strompreisen orientierten Verbrauchs profitieren können.

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BMWK: Smart Meter-Rollout soll Wärmepumpen- und E-Auto-Ausbau absichern

Anders als Klaus Müller sieht auch das Bundeswirtschaftsministerium eher flexible Stromtarife als ein Mittel, um den steigenden Netzanforderungen durch den Ausbau von Wärmepumpen und E-Autos Herr zu werden.

"Der Ausbau der erneuerbaren Energien und der stärkere Einsatz von Elektroautos im Verkehrsbereich und Wärmepumpen in Gebäuden erfordern eine intelligente Verknüpfung von Stromerzeugung und - verbrauch. Unser zukünftiges Energiesystem wird wesentlich flexibler und damit auch komplexer werden und dafür brauchen wir Smart Meter und eine Digitalisierung der Energiewende", so Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck anlässlich der Verabschiedung des Gesetzentwurfes des BMWK zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende durch das Bundeskabinett am 11.01.2023.

Mit dem Gesetzentwurf gehen daher nicht nur Maßnahmen einher, die den Smart Meter-Rollout (endlich) beschleunigen sollen. Während ab 2023 nur Energieversorger mit mehr als 100.000 Kunden verpflichtet sind, so müssen anders als bisher geplant bereits ab 2025 alle Stromversorger – unabhängig von der Kundenzahl – verpflichtend dynamische Tarife anbieten. Dadurch können Verbraucher den Strombezug in kostengünstigere Zeiten mit hoher EE-Erzeugung verlagern. Bisher sollten erst ab 2026 alle Stromlieferanten mit mehr als 50.000 Kunden mit Hilfe eines intelligenten Messsystems einen dynamischen Stromtarif anbieten müssen.

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